Newsnational Mittwoch, 13.05.2015 |  Drucken


Die Freiheit des Muslims

Umfangreiches Plädoyer für das freie Denken und gegen selbstverschuldete Blockaden mancher Muslime. Von Muhammad Sameer Murtaza

Islam und Freiheit. In unserer Zeit sind dies zwei Wörter, die man nicht unbedingt zusammen denkt. Jeder von uns hat eine Vorstellung vom Islam und eine Vorstellung von Freiheit, aber man hat keine Vorstellung davon, dass es Islam und Freiheit zusammen geben kann.

Weder soll in dem vorliegenden Text nostalgisch und wehmütig einer früheren Zeit gedacht werden, noch soll die dunkle Gegenwart beschönigt werden, noch soll hier ein regressus in infinitum Stellungskrieg, ausgetragen mit Offenbarungsversen und Prophetenaussprüchen, geführt werden, sondern der vorliegende Text soll ein philosophischer Denkanstoß sein, der über den Tag hinaus geht.
Es geht um eine Erneuerung des islamischen Denkens in der Frage der Sozialstruktur der Freiheit mit Bezug auf a) den Qur’an, b) dem prophetische Lebensmodell Muhammads, c) dem sozio-ökonomischen Kontext der Lebenswirklichkeit der ersten Muslime und d) unserer heutigen Lebenswirklichkeit. Es geht also nicht um einen Bruch, sondern um ein organisches aufeinander beziehen von Vergangenheit und Gegenwart, wobei die Substanz der islamischen Botschaft erhalten bleiben muss. Dies ist natürlich unweit komplexer als wenn man den Qur’an und das Prophetenwort einfach literalistisch versteht oder zumindest seine Vernunft auf halbe Kraft hochfahren lässt, um durch eine selektive Auswahl von Offenbarungsversen und Prophetenworten eine bestimmte Auslegung des Islam als die einzig wahre, richtige und verbindliche Interpretation anzupreisen.
Muslim sein kann niemals blinde Nachahmung oder Imitation des prophetischen Lebensmodell bedeuten. Wir leben nicht zur Zeit des Gesandten Gottes Muhammad. Wir leben in unserer Zeit, an unserem Ort, mit unseren Herausforderungen. Den Fußstapfen des Propheten zu folgen bedeutet Entsprechung, Korrelation und Übersetzen, das vier Dinge nicht aus dem Blick verlieren darf: a) die Aufrichtigkeit Gott gegenüber (ikhlas), b) das kosmologische Prinzip der Barmherzigkeit (rahma), das eine Caritas, eine Wohltätigkeit für die Schöpfung ist, c) die transzendente Würde eines jeden Menschen, d) das Allgemeinwohl (maslaha) und e) das Abwehren der Ursachen der Verderbtheit für die Allgemeinheit (mafsada).

Dies bedeutet für den vorliegenden Text, da es dem Wesen der Philosophie entspricht, dass Sie ihm nicht glauben müssen, sondern die Argumente, die vorgebracht werden, mögen Sie überzeugen oder auch nicht. Sie können sie im Ganzen verwerfen, wenn Sie anderer Ansicht sind, oder Sie können auch nur Teile davon, die Sie überzeugen, als Anregung für ihr eigenes Nachdenken aufgreifen. Der Text hegt nicht den Anspruch, hier irgendetwas irgendjemandem verordnen zu wollen.

Die islamische Botschaft und die Freiheit

Es ist leicht, während uns die für uns nicht hörbaren Schreie des Bloggers Raif Muhammad Badawi erreichen, der in Saudi-Arabien wegen Kritik an der dortigen muslimischen Gelehrsamkeit ausgepeitscht wird, den Islam diametral zur Freiheit zu setzen. Aber vielleicht könnte der muslimischen Religionsgemeinschaft (umma) auch zugestanden werden, dass sie eine Religion ist, die aus Menschen besteht. Fehlbaren Menschen. Menschen, die auch zu schrecklichen fähig sind. Dies entlastet die Muslime nicht, sondern nimmt jeden Einzelnen und jede Einzelne in die Pflicht, über die bestmögliche Realisierung des Islam nachzudenken und sich durch Schrift wie auch Wort selbstkritisch an diesem Diskurs zu beteiligen. Niemand sollte hieran ausgeschlossen werden. Jeder muss die Möglichkeit haben, Vorschläge zur Diskussion zu stellen, um sich entweder, wenn auch nur partiell, damit durchzusetzen oder zu erfahren, warum man sich damit nicht durchsetzen konnte. In einer hierarchielosen Religionsgemeinschaft gibt es keinen anderen Weg, um das eigene Haus in Ordnung zu bringen. Ordnung kann nur hergestellt werden, wenn Ratschläge der Vernunft gegen den Widerstand der Unvernunft setzen und darauf geduldig vertraut wird, dass letztendlich der Mensch zu vernünftigen Entscheidungen fähig ist.Der Islam begann als eine Botschaft der Freiheit! Freiheit durch den Glauben an den einen und einzigen Gott, der den Menschen aus allen Abhängigkeitsverhältnissen befreit. Keine Naturgewalten, keine Scheingötter, keine abergläubischen oder magischen Vorstellungen, keine Menschen, keine Menschengruppen, keine Parteien, keine Meinungen, Traditionen, Wertmaßstäbe oder gar innere Triebe sollen den Gottesgläubigen beherrschen. In dem Glauben an den einen Gott findet der Mensch zu sich selbst und zu einer irdischen Unabhängigkeit und Bedürfnislosigkeit (faqr), die ihn einzig an Gott bindet.

Das Arabien des 7. Jahrhunderts, mit seinen Götzen-, Geister- und Opferkulten, mit seinen Kosmosvorstellungen und sozio-ökonomischen Strukturen einer Stammesgesellschaft liegt für den Menschen von heute so weit in der Vergangenheit, dass es sich uns entzieht, was die Erhöhung des Menschen zu Gottes Gesprächspartner in eben dieser Zeit und dieser Gesellschaft für die ersten Gläubigen bedeutet hat. Nicht nur erfuhr der Mensch Gott als ein anredbares Du, sondern er erkannte auch, dass sein eigenes Ich wirklich, sinnvoll und wertvoll ist. Dies stand im Kontrast zur gesellschaftlichen Vorstellung, der zur Folge das Individuum nichts galt, sondern einzig der Stamm, von dessen Schutz der Einzelne abhängig war. In der Offenbarung wird dieses Verhältnis nun umgekehrt, der Stamm zählt am Jüngsten Tag nichts, sondern einzig und allein, was der einzelne Mensch aus sich gemacht hat. Der Glaube an Gott und die menschliche Individualität werden hier eng miteinander verbunden. Die Eigenverantwortung des Menschen kommt auch am Jüngsten Tag zur Geltung, wenn der Mensch Gott gegenüber Rechenschaft ablegen soll, ohne dass ihm eine familiäre Fürsprache zur Hilfe kommt.
Sowohl der Sturz der Scheingötter als auch die Loslösung des Individuums aus jeglichen chauvinistischen Abhängigkeitsverhältnissen galt den polytheistischen Mekkanern als aufwieglerisch und umstürzlerisch. Dreizehn Jahre lang hat die kleine muslimische Religionsgemeinschaft für ihr Recht an den einen und einzigen Gott glauben und von Ihm künden zu dürfen, Schmähungen, Verfolgung, Ausstoßung und gar Tötungen erdulden müssen. Die Auswanderung von Mekka nach Medina war ein Versuch, diesen Torturen friedlich und gewaltlos zu entgehen und an einem Ort, an dem man willkommen geheißen wurde, den Glauben frei leben zu können. Die Erlaubnis sich mittels Waffen zu verteidigen muss in eben diesem Kontext verstanden werden, als es zwischen den Stadtstaaten Mekka und Medina zum Kampf kam.
Gemäß diesem Narrativ ist Freiheit demnach nicht irgendein Randthema im Islam, sondern ein zentrales Anliegen in der Offenbarung. Es ruft uns zur Wachsamkeit und zum kritischen Denken gegenüber allen Tendenzen auf, die die individuelle Freiheit unnötig einengen wollen. Zugleich kann niemand bestreiten, dass Freiheit zu einem Randthema im muslimischen Denken verkommen ist. Niemand kann bestreiten, dass gerade wir Muslime dieses zentrale Anliegen des Islam so oft nicht nur nicht befolgt, sondern gar verraten haben. Niemand kann bestreiten, dass Muslime die Freiheit des Einzelnen immer weiter beschnitten und eingeengt haben, in der Absicht die Religion zu schützen, ohne die Folgen dieses Tuns zu bedenken. Ab wann wird die Religion angegriffen oder gefährdet? Wie weit darf man gehen, um die Religion zu beschützen? Die Religion zu schützen kann sehr schnell den Weg in eine totalitäre Diktatur ebnen.

I. Freiheit im Islam

Seit dem Aufkommen ideologischer Bewegungen im Islam im 20. Jahrhundert fällt es zu Recht schwer, die Begriffe Freiheit und Islam zusammenzudenken. Aber den Islam als eine totalitäre Religion zu dämonisieren, bedeutet die über Jahrhunderte entwickelte und bestehende innerislamische Vielfalt, die als Freiheit in der Wahrheit, Wahrheit als eine breite Straße und nicht als Nadelöhr verstanden, als Vielfalt in der Einheit, als Gnade und Erleichterung für die Gläubigen zu ignorieren. Es bedeutet zu leugnen, dass die ideologischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts trotz aller Aufrufe nach islamischer Authentizität, trotz aller abgrenzenden antiwestlichen Rhetorik die westliche Moderne als unsichtbaren Gesprächspartner verstanden haben, um eine eigenständige Modernisierung in Gang zu setzen.
Zur Moderne gehört die Eindeutigkeit. Hierzu stand die traditionelle islamische Position des Ungenauen, des Wagen, des Vieldeutigen im Wege. Man beanspruchte zwar islamische Authentizität wiederherzustellen, doch im Grunde gab man die traditionelle Position auf, um mit dem vom Westen diktierten Verständnis der Moderne kompatibel zu werden  – mit fatalen Folgen für die Freiheit. Die Nachwirkungen dieses innerislamischen Absolutismus für muslimische Gesellschaften waren Knechtschaft und Tyrannei, die vielmehr in der Tradition jakobinischer Schreckensherrschaft steht, als dass sie irgendeinem Modell aus der muslimischen Geschichte entspricht.
Braucht der Islam also eine liberale Bewegung? Hier und da existieren inzwischen solche Vereine und rasch wurde erkennbar, auch sie geben die traditionelle islamische Position auf. Bereits Karl Marx (gest. 1883) kritisierte die Freiheitsdefinition, nach der das Individuum das Recht besitzt, alles zu tun, was keinem anderen schadet. Nach Marx fördert dieser Freiheitsbegriff eine Absonderung des Menschen vom Menschen, der aber ein Gesellschaftswesen sei.  Der Islam kennt keinen Papst, keinen Klerus, keine Kirche, aber er kennt eine Gemeinschaft. Gemeinschaft bedeutet eine durch eine ganzheitliche Verbundenheit ihrer Mitglieder durch Übereinstimmung im Lebensgefühl und Maßstäben des Denkens und Handelns gebildete Gruppe von Menschen. Indem aber liberale Bewegungen dazu tendieren, zugunsten des Individuums die Werte und Normen ihrer Gemeinschaft bis hin zu ihren Fundamenten zu negieren, bricht das gemeinschaftliche soziokulturelle Koordinatensystem, in dem sich die Gemeinschaftsmitglieder bewegen, zusammen. In diesem Moment schlägt Religion um in bloße Schwärmerei, Willkür des Einzelnen und Esoterik. Der Philosoph Muhammad Iqbal (gest. 1938) warnte in freundlichen Worten vor einer liberalen Bewegung innerhalb des Islam:

„Wir heißen die liberale Bewegung im modernen Islam von Herzen willkommen, aber man muss auch einräumen, dass das Erscheinen liberaler Ideen im Islam auch den kritischsten Augenblick in der Geschichte des Islam darstellt. Liberalismus neigt dazu, als Kraft der Desintegration zu wirken, und der Rassengedanke, der im modernen Islam stärker als je zuvor zu wirken scheint, könnte schließlich die großzügige menschliche Haltung hinwegfegen, die die Muslime aus ihrer Religion schöpfen. Weiterhin könnten unsere religiösen und politischen Reformer in ihrem Eifer für den Liberalismus die angemessenen Grenzen der Reformen überschreiten ohne eine Kontrolle ihrer jugendlichen Begeisterung. Wir durchleben heute eine ähnliche Periode wie die protestantische Revolution in Europa, und die Lektion, die die Entstehung und das Ergebnis von Luthers Bewegung lehrt, sollten wir nicht ignorieren. Ein sorgfältiges Studium der Geschichte zeigt, dass die Reformation im Wesentlichen eine politische Bewegung war, deren Endergebnis in Europa ein schrittweises Ersetzen der universalen Ethik des Christentums durch die Systeme nationaler Ethik war. Das Resultat dieser Tendenz haben wir mit unseren eigenen Augen im Großen Europäischen Krieg gesehen, der – weit davon entfernt, eine funktionierende Synthese der beiden gegensätzlichen Ethiksysteme herbeizuführen – die Lage in Europa noch unerträglicher machte.“

Sowohl Absolutismus wie auch Liberalismus erscheinen als die zwei extremen Seiten ein und derselben Medaille, und nicht als der Weg der Mitte, den ein Nachdenken über die Freiheit im Islam benötigt.
Den Islam wieder zu einem Ort der Freiheit zu machen, erfordert das Beschreiten eines sehr steilen, sehr mühseligen und sehr ungeebneten Weges der Balance zwischen Individualität und Gemeinschaftlichkeit, die nicht als etwas gegensätzliches, sondern als etwas komplementäres angesehen werden sollten:
- Freiheit in der Ordnung (ein Gott, eine abschließende Offenbarung, ein abschließender Prophet, eine Gemeinde, aber verschiedene Konfessionen, verschiedene theologische Schulen, verschiedene Rechtsschulen, verschiedene mystische Schulen, verschiedene philosophische Schulen)
- Ordnung in der Freiheit (bei aller Vielfalt keine Willkür des Einzelnen und keine illegitime Rechtfertigung von Lebensentwürfen, die nicht dem prophetischen Lebensmodell Muhammads entsprechen)

Diese Formel könnte anknüpfen an die vormoderne Struktur der islamischen Religion und könnte die postmoderne Struktur dieser Religion norden. Eine solche Gemeinschaft würde sich am Qur’an, am prophetischen Lebensmodell Muhammads und der Urgemeinde orientieren, aber auch an der islamischen vom Qur’an gedeckten Weite.

A. Die Freiheit, die Religion zu wechseln

Die zwei bedeutendsten Verse für die freie Wahl der Religion lauten:

Euch euer Glaube und mir mein Glaube! (109:6)

Kein Zwang im Glauben! Klar ist nunmehr das Rechte vom Irrtum unterschieden. Wer die falschen Götter verwirft und an Gott glaubt, der hat den festesten Halt erfaßt, der nicht reißen wird. Und Gott ist hörend und wissend. (2:256)

Der erste Vers stammt aus der Zeit in Mekka als die Muslime als Minderheit verfolgt wurden und der Prophet von den Mächtigen Religionsfreiheit für seine Gemeinde einforderte. Der zweite Vers wurde in Medina offenbart als die Muslime sich in einer Position der Stärke befanden, jedoch mit den exklusivistischen Wahrheits- und Heilsansprüche von Juden und Christen konfrontiert wurden.
Hierauf entgegnet Gott mit mehreren Heilsversen, die die Wahrheitsfrage von der Heilsfrage trennen. Das Heil wird als etwas begrenzt inklusivistisches verstanden und ist gekoppelt an den Glauben an den einen und einzigen Gott, rechtschaffenes Handeln im Leben und dem Glauben an den Jüngsten Tag:

Und sie sprechen: „Werdet Juden oder Christen, damit ihr rechtgeleitet seid.“ Sprich: „Nein; die Religion Abrahams, der den rechten Glauben bekannte und kein Götzendiener war, (ist unsere Religion.)“ (2:135)

Siehe, die da glauben, auch die Juden und die Christen und die Sabäer – wer immer an Gott glaubt und an den Jüngsten Tag und das Rechte tut, die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn. Keine Furcht kommt über sie, und sie werden nicht traurig sein. (2:62)

Siehe, die Gläubigen und die Juden und die Sabäer und die Christen – wer da glaubt an Gott und an den Jüngsten Tag und das Rechte tut – keine Furcht soll über sie kommen, und sie sollen nicht traurig sein. (5:69)

Siehe, die Muslime und die Juden und die Sabäer und die Christen und die Magier (al-magus) [d. h. Zoroaster] und die Polytheisten – Gott wird gewiss am Tage der Auferstehung zwischen ihnen entscheiden. Siehe, Gott ist Zeuge aller Dinge. (22:17)

Womit Gott zu Wegen (subul) des Heils/Friedens (as-salam) leitet, wer Sein Wohlgefallen anstrebt und sie mit Seiner Erlaubnis aus den Finsternissen zum Licht und auf einen rechten Pfad führt. (5:16)

Betrachten wir nun erneut Sure 2, Vers 256, so erkennen wir, dass im Qur’an weniger zwischen Juden, Christen, Muslimen und Polytheisten unterschieden wird, sonder zwischen Monotheisten und Polytheisten.
Dies wirft berechtigte Fragen auf: Wie kann es sein, dass es muslimische Rechtsgelehrte gibt, die den Religionswechsel weg vom Islam unter Todesstrafe stellen? Vor allen, da der Qur’an selber hierfür keine Strafe kennt:

Siehe, diejenigen, welche glauben und danach den Glauben verweigern, dann wieder glauben und dann den Glauben verweigern und an Glaubensverweigerung noch zunehmen, denen verzeiht Gott nicht, und Er leitet sie nicht des Weges. (4:137)

Und wie kann es sein, dass es Gelehrte und Laien gibt, die gegenüber Juden und Christen chauvinistisch auftreten, wenn der Islam aus seinem Selbstverständnis heraus sich als Teil der monotheistischen Weltbewegung betrachtet? Lediglich ein exklusivistischer Wahrheitsanspruch wird erhoben, der sich im Zusammenhang mit dem Propheten Muhammad als Siegel der Propheten und dem Qur’an als abschließende Offenbarung logisch ergibt. Und so müssen wir Muslime es uns doch eingestehen, dass es ein Schandfleck in unserer Geschichte ist, dass eine Religionsgemeinschaft, die eine eigene Verfolgungszeit durchlitten hat, heute selber für die gewaltsame Verfolgung Andersgläubiger verantwortlich ist.
Mit dem Verständnis einer monotheistischen Weltgemeinde können alle Monotheisten, insbesondere Juden, Christen und Muslime, jegliche Hochwertigkeit-Minderwertigkeits-Beziehungen hinter sich lassen. Und so ruft Gott im Qur’an zu einer Tischgemeinschaft auf und erlaubt auch die Ehegemeinschaft mit Juden und Christen:

Heute sind euch alle guten Dinge erlaubt.
Auch die Speise derer, denen die Schrift gegeben wurde, ist euch erlaubt, so wie eure Speisen ihnen erlaubt sind.
Und (erlaubt sind euch zu heiraten) tugendhafte Frauen, die Gläubige sind, und tugendhafte Frauen von denen, welchen die Schrift vor euch gegeben wurde, sofern ihr ihnen ihr Brautgeld gegeben habt und tugendhaft mit ihnen lebt, ohne Unzucht, und keine Geliebten nehmt. Wer den Glauben verleugnet, dessen Werk ist fruchtlos, und im Jenseits ist er einer der Verlorenen. (5:5)

Tischgemeinschaft und Ehegemeinschaft bedeutet Frieden, Vertrauen, Versöhnung, Geschwisterlichkeit, Vergesellschaftlichung und lässt sich nicht mit Ungleicheitsvorstellungen verbinden.
Ausgedehnt werden muss der achtsame Umgang aber auch auf Polytheisten und Atheisten. Hier kann zwar nicht der Glaube das verbindende Element sein, jedoch die Menschlichkeit, da wir allesamt zunächst einmal Söhne und Töchter Adams sind, ausgezeichnet mit einer transzendenten Würde und einer selbstzuverantwortenden Entscheidungsfreiheit über die Fraglichkeit der Welt.

B. Die Freiheit von Mann und Frau

Man kann nicht die Freiheit im Islam beschwören und sich dann an dem Thema Mann-Frau-Beziehung vorbeimogeln.
Die islamische Offenbarung betrachtet nicht die Unterwerfung der Frau unter dem Willen des Mannes als eine Basis für eine Ehe, sondern ausschließlich die Liebe und die Barmherzigkeit der beiden Eheleute zueinander:

Zu Seinen Zeichen gehört auch, dass Er euch Gattinnen aus euch selbst schuf, damit ihr bei ihnen ruht. Und Er hat zwischen euch Liebe und Barmherzigkeit gesetzt. Darin sind fürwahr Zeichen für nachdenkliche Leute. (30:21)

Liebe hat jedoch ein Verfallsdatum. Wann dieses ist, entscheidet ganz alleine das jeweilige Paar. Die Probleme beginnen, wenn in der Ehe ein Ungleichgewicht entsteht, d. h. wenn ein Partner beginnt, den anderen Partner weniger zu lieben. Diese Entwicklung geht einher mit einem Sicherheitsgefühl und der Vorstellung, man müsse sich für seinen Partner nicht mehr anstrengen. Männer werden regelrecht Beziehungsfaul. Schenkten sie zu Beginn der Ehe ihrer Frau große Aufmerksamkeit, führten sie aus und halfen im Haushalt mit, so lässt dies aufgrund des Sicherheitsgefühls immer mehr nach. Während bei Frauen das zunehmende Sicherheitsgefühl begleitet wird von einer zunehmenden Lustlosigkeit auf körperliche Intimität. Erhöhte Aufmerksamkeit, Geborgenheit und körperliche Intimität sind nämlich unbewusste "Strategien", um Nähe und Bindung zwischen zwei Menschen herzustellen. Der jeweilige Partner, der sich in einer Ehe sicher fühlt, wird nun in weiterer Folge weniger bemühen, hierdurch entsteht Distanz und die Liebe seinerseits wird weniger. Während der vernachlässigte Partner sich aber gerade nach Nähe sehnt. Hierdurch entsteht mit einem Male ein Machtverhältnis. Der unabhängigere Partner tritt zunehmend bestimmender in der Beziehung auf, während der schwächere Partner sich fügt, in der Hoffnung, dass das verlorene Gefühl von Nähe sich wieder einstellt. Irgendwann jedoch kommt es zu dem berühmten Satz: "Ich glaube, wir müssen reden." Ausgesprochen von dem schwächeren Partner in der Beziehung, dem es eigentlich nicht um das Reden geht, sondern er stellt klare Forderungen, um so die Gefühle des auf Distanz gegangenen Partner wieder zu seinen Gunsten zu verändern. Reden ist jedoch absolut kontraproduktiv, denn weshalb sollte der starke Partner sich aus seiner Position wegbewegen? Es läuft doch für ihn alles gut? Er mag zwar versuchen, um der Nörgelei zu entgehen, eine Zeitlang sich wieder mehr dem Partner zu widmen, doch es bleibt ein halbherziger Versuch. Bald ist wieder alles beim Alten. Das Reden entwickelt sich zunehmend zum Streit und jeder Streit baut mehr Distanz auf, bis auch der letzte Funken Liebe erlischt.

Eine andere Strategie bietet jedoch das islamische Verständnis der Ehe an. Die Ehe ist im Islam ein vor Zeugen geschlossener Vertrag. Sowohl die Setzung, dass eine Ehe auf Liebe und Barmherzigkeit gründen soll, wie auch dass die Ehe ein Vertrag ist, bekräftigt, dass in der Ehe zwei Individuen zusammenkommen, die natürlich auch weiterhin Individuen bleiben sollen. Hier wird Ehe nicht mit Sicherheit und Selbstverständlichkeit verwechselt, niemand hat die Kontrolle über die Beziehung, sondern jeder ist frei, den Vertrag aufzulösen. „Keine Person muss die Identität seines Partners annehmen, oder im Endeffekt zu einem Schatten ihrer selbst werden“ , schrieben kürzlich Sulaiman Wilms und Massouda Khan in der Islamischen Zeitung. Mit der Betonung, dass in einer Ehe zwei Individuen zusammenkommen, bietet sich eine Strategie an, um Machtungleichgewichte in einer Ehe zu vermeiden. Statt durch Reden weiter Druck in eine Beziehung hineinzubringen, empfiehlt es sich für den schwächeren Partner, sich zunächst einmal auf sich selber zu konzentrieren. Mit einer erhöhten Eigenständigkeit und Unabhängigkeit, der Gestaltung der eigenen Freizeit ohne den beziehungsfaulen Partner und dem strikten Verzicht auf körperliche Intimitäten, kommen Unsicherheiten in die Ehe, die den distanzierten Partner aus der Reserve locken sollen und hierdurch die Möglichkeit geben, sich neu ineinander zu verlieben.
Mann und Frau sollen sich also zum einen Freiraum in ihrem Beisammensein gewähren und zum anderen umeinander ein Leben lang bemühen. Dies zeichnet eine lebendige Beziehung aus. Eine Ehe, die zur Ruhe kommt, ist tot.
Ein Eheverständnis, wonach der Mann die Frau dominiert und sie sich ihm unterwirft, gleicht einem Herr-Sklave-Verhältnis, wie es sich zwischen Menschen nicht geziemt. Jeder Mensch ist mit einer unverletzlichen transzendenten Würde versehen. Niemand ist Eigentum eines anderen Menschen. Und kein Mensch hat das Recht, über einen anderen Menschen zu bestimmen.
Wenn es im Qur’an heißt: Die Männer stehen für die Frauen in Verantwortung ein, mit Rücksicht darauf, wie Gott den einen von ihnen mit mehr Vorzügen als den anderen ausgestattet hat, und weil sie von ihrem Vermögen (für die Frauen) ausgeben. (4:34), dann muss dieser Vers in seinem Offenbarungskontext verstanden werden. In einer patriarchalischen Stammesgesellschaft, die daran gewöhnt war, Frauen zu verstoßen, verpflichtet Gott den muslimischen Mann seiner Frau ein liebevoller Ehemann und ein Beschützer zu sein, sowie für ihr Wohlergehen Sorge zu tragen.

Aber Gesellschaften sind nie etwas Statisches. Frauen haben heute Zugang zu Bildung und dank des technischen Fortschrittes können sie jede Art von Beruf ergreifen. Somit stellt sich die Frage, was die beste Art des ehelichen Miteinanders ist, das der Intention der islamischen Botschaft am ehesten entspricht. Ist dies etwa nicht ein partnerschaftliches Verständnis von Mann und Frau? Ist die beste Ehe nicht jene, die sich durch keine Höherwertig-Minderwertigkeits-Verhältnisse auszeichnet, sondern durch Liebe und Achtung? Dann müssen wir aber auch jede Form von Patriarchalismus und Sexismus in der umma zurückweisen.
Nächstenliebe und Achtung sollte auch den Umgang zwischen den Geschlechtern in der umma auszeichnen. Künstliche Geschlechtertrennung, Monoedukation, die Einengung der Frau auf ihre traditionelle Rolle als Ehefrau, Mutter und Hausfrau, der Niqab und die Burka lassen sich allesamt nicht aus der Offenbarung noch aus dem prophetischen Lebensmodel Muhammads ableiten, sondern sind vielmehr hinzugekommenes Männerwerk, das in der Frau eine Verführerin sieht und sie daher von der gesellschaftlichen Partizipation ausschließen will. Doch das Topos der Frau als Verführerin ist dem Qur’an fremd. Weder wird die Frau Adams für das Verlassen des Paradieses verantwortlich gemacht, sondern sie und Adam trifft Schuld, noch wird die Frau des Potifars der Verführung Josefs beschuldigt, sondern beide empfanden Begierde füreinander. Statt die Frauen abzusondern, präsentiert der Qur’an mit der Königin von Saba eine starke Frau, die mit dem Herrscher Salamo auf Augenhöhe agierte.

C. Die Freiheit in der Sexualität

Der Gelehrte Yusuf Al-Qaradawi schrieb einmal: „Die Haltungen beim Geschlechtsverkehr zu bestimmen ist nicht Sache der Religion.“
Der gesamte Bereich der Sexualität ist ein Erfahrungsfeld, dass einem Menschen Zugang zu den tiefsten Schichten seiner Persönlichkeit gibt und das er in seiner ganzen Verletzlichkeit mit dem einzigen Menschen teilt, der ihn so kennen darf, wie nur Gott ihn kennt. Es ist kein Bereich, wo man Externe, wo man muslimische Rechtsgelehrte konsultiert. Tabuisierungen in der Sexualität verhindern nicht nur diese Selbsterfahrung, sondern sie schaffen auch eine Distanz zum Ehepartner, da man Angst davor hat, ihm die eigenen Sehnsüchte und Fantasien zu kommunizieren. Jeder Mann und jede Frau sind in Eigenverantwortung fähig zu entscheiden, welche Spielarten der Sexualität der menschlichen Würde entsprechen.

Wenn Männer und Frauen sich an Rechtsgelehrte wenden, mit Fragen, ob Oralverkehr im Islam halal sei und wenn ja, wie weit dieser gehen dürfe, ja dann brauchen diese Geschwister Hilfe. Aber nicht die Hilfe eines Rechtsgelehrten, sondern eines Psychologen aufgrund ihres Halal-Haram-Fetischismus. Das sind keine Fragen für einen Rechtsgelehrten! Dies sind Fragen, die ein Paar an sich richten muss. Sex ist keine todernste Angelegenheit, sondern ein miteinander spielen, ein miteinander ausprobieren, was gefällt und was nicht gefällt, und am wichtigsten, es ist auch ein miteinander lachen können. Eine reglementierte Sexualität ist der Ehe schneller Tod.
Die frauenfeindliche Predigt des Berliner Imams Abdel Meoz Al-Eila, der die sexuelle Dauerverfügbarkeit von Ehefrauen forderte ist ein Ärgernis, das wohl auf der viel sexuelle Frustration bei dem Imam schließen lässt. Hier verwandelt ein Mann Religion zu einer Peitsche, um seine Ehefrau zum Sex zu nötigen. Dies ist dann nicht mehr weit von einer Vergewaltigung.

Paare sind hinsichtlich ihres Sexualtriebs niemals deckungsgleich. Derjenige mit der stärkeren Libido kann dies aber nicht zum Problem für den Partner machen, sondern es ist erst einmal sein Problem und er muss lernen mit seinem stärkeren Trieb umzugehen. Sex ist nichts, was man erzwingen kann. Sex ist nichts, was man einfordern kann. Sondern Sex ist etwas, wozu beide Partner Lust verspüren müssen, denn es soll ihnen ja auch beide Freuden bereiten. Die Ehe ist kein Sexgarant. Statt also den Partner mittels Religion unter Druck zu setzen, etwas, dass gänzlich verwerflich ist, empfiehlt sich die bessere Alternative der Mastrubation.

Man kann aber nicht die Freiheit in der Sexualität einfordern ohne zugleich das für Muslime schwierige Thema des Umgangs mit Homosexuellen anzusprechen. Gemeint sind nicht irgendwelche Homosexuellen, sondern Homosexuelle in der muslimischen Gemeinschaft. Aber warum sollten wir dieses schwierige Thema überhaupt aufgreifen? Sicherlich nicht, weil wir europäische Muslime damit unter Druck gesetzt werden. Es gibt Personenkreise, die die Meinung propagieren, dass solange Muslime Homosexualität nicht gutheißen, sie nicht in Europa integriert seien. Als würde sich die gesamte europäische Kultur und ihre Werte auf diesen einen Punkt reduzieren lassen. Wir sollten dieses Thema aber aus anderen Gründen ernsthaft behandeln. Vor einigen Wochen erhielt ich eine E-Mail von einem befreundeten Muslim – jetzt Ex-Muslim. Er schrieb mir, dass er den Islam verlassen habe, da sein gesamtes Leben ein Verstecken vor sich selber war. Sein ganzes Leben sei er vor dem was er ist davon gelaufen. Er ist homosexuell. Er habe sich dafür gehasst. Er glaubte, dass Gott ihn hassen müsse. Dann beschloss er nicht mehr davon zu laufen, sondern sich zu akzeptieren so wie er ist. Doch die umma akzeptiert keine Homosexuellen, also verließ er die Gemeinschaft und fand zum ersten Mal seinen Frieden mit sich selbst.
Leugnen wir es nicht: Homosexuellen Muslimen wird oftmals in der umma ihr Muslimsein abgesprochen, sie werden als psychisch Kranke eingestuft und ausgegrenzt und zu ihrer Tötung aufgerufen.
Zunächst einmal hat das Muslimsein nichts, aber auch gar nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun. Ein homosexueller Muslim, der an Gott, an die Engel, an die Offenbarungsschriften, an die Propheten und an den Jüngsten Tag glaubt, der fünfmal am Tag sein Gebet verrichtet, der im Monat Ramadan fastet, der die rituelle Pflichtabgabe entrichtet und die Pilgerfahrt nach Mekka unternimmt ist Muslim und damit Teil der umma des Propheten Muhammad. Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, die Gemeinschaft der Glaubenden, das sind wir alle, heterosexuelle und homosexuelle Muslime. Desweiteren wissen wir heute über das Phänomen Homosexualität insofern mehr als frühere Generationen, als das wir wissen, dass es keine Krankheit ist, sondern eine sexuelle Ausrichtung. Drittens ist der Islam in der Gegenwart dermaßen mit Blut befleckt, dass es ratsam wäre, wenn wir zu kreativeren "Problemlösungen" gelangen würden.
Homosexualität ist ein Randthema im Qur’an, das ausschließlich im Zusammenhang mit der Lot-Erzählung in Sure 7, Vers 80-84, Sure 11, Vers 69-83, Sure 15, Vers 51-77, Sure 26, Vers 160-175, Sure 27, Vers 54-58, Sure 29, Vers 28-35, Sure 37, Vers 133-134, Sure 38, Vers 13, Sure 50, Vers 13, Sure 54, Vers 33-39 und Sure 66, Vers 10 behandelt wird. Diese Passagen lassen sich in vier Gruppen unterteilen:
a) Verse, die ausschließlich Homosexualität für die Zerstörung des Volkes von Sodom angeben: 7:80-84; 26:160-175; 27:54-58. Schlüsselaussagen sind:

Wahrlich, ihr kommt mit Sinneslust zu Männern statt zu Frauen! Ja, ihr seid ein ausschweifendes Volk!“ (7:81)

Nähert ihr euch ausgerechnet Männern (26:165)

Nähert ihr euch lüstern Männern statt Frauen? Ja, ihr seid ein dummes Volk!“ (27:55)

b) Verse, die den Fokus auf die Verletzung des orientalischen Gastrechtes richten und die sexuelle Gewalt, die von dem Volk Sodoms gegenüber Fremden ausging, verurteilen: 11:69-83; 15:51-77; 29:28-35. In all diesen Versen wird die Achtung des Gastrechtes durch Abraham mit dem Bruch des Gastrechtes durch das Volk unter dem Lot verweilte kontrastiert. Eine Schlüsselaussage lautet:

Und sein Volk kam zu ihm geeilt, stets bereit, Böses zu verüben. Er sprach: „O mein Volk! Diese Töchter von mir sind reiner für euch. So fürchtet Gott und bringt keine Schande über mich hinsichtlich meiner Gäste! Ist denn kein anständiger Mann unter euch?“ (11:78)
Dennoch bleibt auch hier sekundär die Bewertung der Homosexualität als eine zu verurteilende sexuelle Neigung bestehen.

c) Verse, die lediglich die Verletzung des orientalischen Gastrechtes thematisieren: 54:33-39. Die Schlüsselaussage lautet hier:

Sie verlangten tatsächlich seine Gäste von ihm. Darum blendeten Wir ihre Augen: „So kostet Meine Strafe und Meine Warnungen!“ (54:37)

d) Verse, die Lot nur namentlich erwähnen: 37:133-134; 38:13; 50:13; 66:10.

Dieser Überblick verdeutlicht zweifelsfrei, dass der Qur’an sexuelle Gewalt und Homosexualität negativ beurteilt. Aber zugleich wird deutlich, dass das Volk, in dem Lot lebte nicht aufgrund homosexueller Neigungen zerstört wurde, dies war nur ein Unteraspekt, sondern aufgrund der sexuellen Übergriffe und Vergewaltigung anderer. Eine Bestrafung für Homosexualität an sich, kennt die Offenbarung nicht. Das Äquivalent für die Menschen von Sodom wären heute keine Homosexuellen, sondern Organisationen wie Boko Haram oder indische Gruppenvergewaltiger.
Somit stellt sich die Frage nochmals neu, wie wir mit homosexuellen Muslimen in unserer umma umgehen wollen. Wollen wir Menschen mit solchen Neigungen vielleicht umerziehen? Erwarten wir, dass ein homosexueller Muslim seine Neigung ein Leben lang unterdrückt, eine Frau ehelischt, mit ihr Kinder bekommt, in der Hoffnung, dass er seine Homosexualität eines Tages schon noch überwindet? Ist uns klar, welches Leid wir über solche Familien bringen würden? Oder erwarten wir von ihm, dass er seinen Sexualtrieb verleugnet und das Dasein eines Mönchs führt? Und was bei alledem gänzlich vergessen wird, es geht nicht nur um den Akt der Intimität, sondern auch um Liebe. Ein homosexueller Mensch liebt seinen gleichgeschlechtlichen Partner ebenso wie ein heterosexueller Mann seine Frau oder eine heterosexuelle Frau ihren Mann liebt. Kein Mensch hat das Recht zwei erwachsenen Menschen zu verbieten sich zu lieben.

Über Jahrhunderte war es in den muslimischen Gesellschaften eine unausgesprochene Sitte, Homosexualität zu dulden, solange dies diskret geschieht. Die Treibjagd gegen Homosexuelle ist vor allem ein Phänomen des Einzugs der Moderne in die muslimische Welt. Hinzu kommt noch, dass viele Muslime, Gelehrte wie Laien, ihr Bild von der homosexuellen Lebensform allein durch Fernsehbilder des Christopher Street Days beziehen. Dieser ist aber nichts anderes als ein Zerrbild. Es gibt viele Homosexuelle, die dieser schamlosen animalischen Zuschaustellung ebenso ablehnend gegenüber eingestellt sind, wie viele Heterosexuelle. Es gibt viele Homosexuelle, die genauso verantwortungsbewusst mit ihrer Sexualität umgehen, wie es heterosexuelle gläubige Muslime tun. Was fehlt ist die direkte Begegnung. Statt einer richtenden Gemeinschaft, sollten wir vielmehr eine zuhörende Gemeinschaft sein.
Ich kann nicht verleugnen, dass ein Spannungsverhältnis zwischen dem Islam und homosexuellen Neigungen bestehen bleibt. Dieser Konflikt erscheint mir als Heterosexueller nicht auflösbar, allerdings gibt es homosexuelle Muslime, denen dies gelingt. Jenen, denen dies nicht gelingt und die hierunter leiden, sollten wir Muslime statt mit finsteren Blicken und blutrünstigen Drohungen mit Barmherzigkeit begegnen. Es kann nicht sein, dass homosexuelle Brüder und Schwestern in unserer Gemeinschaft in Angst vor ihre heterosexuellen Geschwistern leben müssen. Es kann nicht sein, dass wir verkennen, dass diese homosexuellen Muslime es sich eigentlich ganz leicht machen könnten, indem sie den Islam verlassen, aber gleichwohl sie in Todesangst vor ihren "Geschwistern" leben, halten sie an dem Glauben an Gott und Seinem Propheten Muhammad fest. Dies verdient Anerkennung und sollte uns als Gemeinschaft beschämen. Der einzige Dissens zwischen uns und ihnen liegt in der sexuellen Ausrichtung. Das ist ein Aspekt der Moral nicht des Glaubens.

Unabhängig von diesem Aspekt können wir in gegenseitiger Achtung und gegenseitigem Respekt miteinander umgehen, gemeinsam beten, gemeinsam fasten, gemeinsam pilgern. Dies ändert nichts an dem Standpunkt (auch statistisch), dass die Heterosexualität die von Gott im Qur’an gewünschte Norm ist, aber dass Er in Seiner Schöpfung auch im Rahmen der freien Entfaltung des Lebens Abweichungen zugelassen hat. Homosexualität kommt schließlich nicht nur unter Menschen, sondern auch im Tierreich vor. Niemand von uns entscheidet sich bei seiner Geburt für seine sexuelle Neigung, niemand darf deshalb diskriminiert werden. All jene, die so leichtfertig nach der Tötung von Homosexuellen rufen, möchte man gerne fragen: „Was tust du, wenn dein eigenes Kind später homosexuelle Neigungen entwickelt? Würdest du deinen Sohn, deine Tochter, die du großgezogen hast, ermorden?“ Wir alle sollten uns in unserem Menschsein achten. Was heterosexuelle und homosexuelle Muslime primär aus der Lot-Erzählung mitnehmen sollten ist, dass Gott einen verantwortungsbewussten Umgang des Menschen mit seiner Sexualität wünscht. Eine islamische Homo-Ehe wird es im Islam nicht geben, aber wenn wir von homosexuellen Geschwistern einen verantwortungsbewussten Umgang mit ihrer Sexualität erwarten, dann sollten wir auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften befürworten. 

D. Die Freiheit im islamischen Glauben

In der Glaubenslehre dürfen in einer hierarchielosen Religionsgemeinschaft jeder, der Gelehrte, der Laien-Gelehrte und der Laie, mitreden. Wo das Mitreden untersagt wird, empfiehlt sich der Protest. Der Islam ist nicht alleiniges Eigentum der Gelehrten. Die Gelehrten sind nicht die einzigen Mündigen. Die Gelehrten sind nicht die ausschließlichen Lehrer. Die Laien sind nicht bloß die Unmündigen. Die Laien sind nicht nur die Schüler. Sondern sie alle gemeinsam sind diese umma. Sie gemeinsam haben Verantwortung für den Islam. Sie alle sind Diener Gottes. Sie alle sind Schüler des Propheten Muhammad. Sie alle sind die Botschafter des Islam. Sie alle sind Brüder und Schwestern im Glauben. Und es kann sehr gut möglich sein, dass manchmal ein Laie einem Gelehrten gegenübersitzt, und der Laie über ein tiefgründigeres Wissen über die Religion verfügt als der Gelehrte. Wir lernen alle voneinander.

Es gilt: ein Gott, eine abschließende Offenbarung, ein abschließender Prophet, ein Glaube, aber verschiedene Glaubensschulen aufgrund unterschiedlicher Hermeneutik, Denkstile und Terminologien.
Diese Vielfalt in der Einheit gilt es auszuhalten. Divergierende Ansichten erfordern eine Diskussionskultur der Sachkritik, statt Personenkritik, Verleumdungskampangen und Exkommunikation.
Gelehrte, Laien-Gelehrte und Laien müssen ihre Thesen zur Diskussion stellen, indem sie das Gespräch mit und in der eigenen Gemeinschaft suchen. Die Grundvoraussetzung für ein verantwortungsbewusstes theologisches Nachdenken, will es denn wissenschaftlich sein, ist eine Begründung der These, ihre intersubjektiven Nachvollziehbarkeit und ihre logische Stringenz. Andernfalls haben wir es lediglich mit einer subjektiven Erklärung zu tun, einer "Jedermann-Theorie". Wissenschaftliches Arbeiten hat jedoch die Aufgabe, meinen von wissen zu trennen. Sonst droht im Islam aus der Exegese eine Ingese zu werden. Nicht umsonst empfahl Imam Malik (gest. 795), dass diese Religion eine Wissenschaft ist, und man daher ein Auge auf jene haben soll, von der man sie hat. Das Nachdenken über die Religion muss durch die umma, für die umma, und in der umma geschehen. Die Rückmeldung aus der umma muss als Bereicherung und bei berechtigter Kritik auch als notweniges Korrektiv verstanden werden. Wer Thesen aufstellt, der muss bereit sein, sich wiederlegen zu lassen, denn dies bewahrt vor Willkür. Wer dagegen beleidigt ist, der muss sich die Frage gefallen lassen, ob sein Denken und Forschen tatsächlich der umma dienen sollte. Wer seine Ansichten und Meinungen verabsolutieren will, wer sie der umma aufdrängen will, wer über die umma herrschen will, der disqualifiziert sich als Selbstdarsteller.
Zugleich stellen wir in der umma eine Autoritätskrise fest. Wir stoßen auf eine Verachtung seitens Laien gegenüber den Gelehrten und Denkern dieser Gemeinschaft. Wir begegnen einer Überheblichkeit seitens der Laien, die nicht zwischen einer bloßen ungeschulten intellektuellen Reflexion über den Islam und einem theologisch geschulten Nachdenken über die Religion zu unterscheiden wissen. Wer sein Leben und Denken dem Studium des Islam widmet, um als Experte der umma zu dienen, wer durch einen akademischen Abschluss nachweist, dass er über ein theologisch geschultes Denken verfügt, der verdient unsere Anerkennung, unseren Respekt, unseren Dank und es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass wir seine Position, sofern sie die Kriterien der Wissenschaftlichkeit erfüllen zunächst höher einstufen als jede Form von Laientheologie. So wie wir nicht alle Mediziner sein können, so wie wir nicht alle Physiker sein können, so wie wir nicht alle Rechtsanwälte sein können, so sollten wir doch in intellektueller Demut auch anerkennen, dass wir nicht alle Spezialisten auf dem Gebiet des islamischen Wissens sein können. Eine Gemeinde, die ihre Gelehrten und Denker nicht ehrt, ist dem Untergang geweiht.
Es ist die Pflicht der Gelehrten und Denker die islamische Botschaft immer wieder neu auszulegen und zu verkünden und es ist die Pflicht der Gemeinde zu prüfen, ob die Gelehrten diesem Auftrag treu bleiben.
Kein Alleingang der Gelehrten wie auch kein Alleingang der Laien. Keine Diktatur der Wenigen wie auch keine Diktatur der Vielen. Das zukünftige Verhältnis von Gelehrten und Laien sollte ein respektvolles geschwisterliches Miteinander sein.

E. Die Freiheit im Handeln

Auch in der Praxis des Islam gilt: ein Gott, eine abschließende Offenbarung, ein abschließender Prophet, eine Rechtleitung, aber verschiedene Rechtsschulen aufgrund unterschiedlicher Hermeneutik, Denkstile und Terminologien, sowie unterschiedlichen Traditionen und Bräuchen, da der Islam keine Kultur ist, sondern ein „Filter von Kultur, der auf Erneuerung setzt und das Positive jeder Kultur zu integrieren vermag.“

Aber auch diese innerislamische Freiheit stößt da an ihre Grenzen, wo sie über ihren Rahmen, die Offenbarung und das prophetische Lebensmodell Muhammads, hinaus will. Die Diskussionen sogenannter "liberaler" Muslime in den sozialen Netzwerken beispielsweise das Alkoholverbot aufzuheben und dies durch stümperhafte und laienhafte Überlegungen irgendwie zu rechtfertigen muss zurückgewiesen werden. Weniger die Religion spielt hier eine wesentliche Rolle als die Rechtfertigung individueller Lebensentwürfe, die vom Religionsgesetz abweichen. Aber wer sich entscheidet die Ordnung dieser Religion zu verlassen, der sollte dann zumindest die Courage aufbringen, das Spannungsverhältnis zwischen einem Leben im Einklang mit dem Willen Gottes und einem Leben abseits von Gottes Willen auszuhalten, statt das eigene Wollen durch eine Verbiegung der Religion nachträglich zu legitimieren. Denn dies ist im Grunde das gleiche Prozedere, das die Gewalttäter des IS und der Al-Qaida anwenden, um das Ausleben ihres Gewaltpotentials durch Religion gutzuheißen.Im Weiteren bedeutet dies natürlich, dass zur Freiheit des Handelns sich jeder gutmeinende Zwang verbietet und die Möglichkeit zur Sünde gegeben sein muss. Ob ein Muslim sich an die Gebote und Verbote des Islam hält, ist Teil seiner eigenen Selbstverantwortlichkeit und Entscheidungsfreiheit. Der Rechtsgelehrte Mohsen Kadivar sagte zu recht: „Das Volk kann nicht in Ketten ins Paradies geschleppt werden.“ 

II. Freiheit in der Gesellschaft

Die Gesellschaft ist etwas anderes als die Gemeinschaft. Erstere bildet sich aufgrund von Pluralität und ist eine zweckbewusste Beziehungsordnung individualistischer Interessen, die keinen vergleichbaren Intimitätsgrad inne hat, wie ihn die Gemeinschaft kennt.
In-der-Welt-sein bedeutet nicht nur Mit-meiner-Gemeinschaft-sein, sondern generell Mit-Menschen-sein. Wir alle sind Teil einer oder mehrerer Gemeinschaften und zugleich sind wir Weltbürger mit einer Weltverantwortung. Wir alle gestalten gemeinsam unser Zusammenleben auf diesem Planeten.

Der Islam ist keine politische Religion, aber wie dem Judentum und dem Christentum wohnt ihm ein politisches Engagement inne, das zur Schaffung der besten aller möglichen Welten für alle Menschen aufruft. Martin Luther King verstand den Glauben auch als Aufgabe, die Gesellschaft von sozialen Missständen zu befreien.  Dies ist die kreative Aufgabe des Menschen, den Gott in der Offenbarung als seinen Statthalter (2:30) benennt. Der Islam inspiriert und motiviert das Handeln eines Gläubigen in der Welt, der nicht weniger Humanist sein kann als ein Atheist. Allerdings leitet der Gläubige das Humanum, die Nächstenliebe, die Gerechtigkeit, die Freiheit und den Frieden von Gott ab. Was wir Muslime mittlerweile gelernt haben sollten ist, dass Religion selber nicht zum Gegenstand der Politik werden darf, schon gar nicht zu einer Waffe gegenüber Anderen.

Aber auch der in Europa und in den USA immer aggressiver auftretende Atheismus, der gerne einen sterilen religionslosen öffentlichen Raum verordnen will, sei gesagt, dass der Versuch eine einzige Verhaltensweise in der Öffentlichkeit allen Menschen aufzuzwingen, ein totalitäres Projekt der Religionslosigkeit ist, das nur eine Form pluralistisch zu sein zulässt, und dem sich gläubige Menschen der Freiheit willen entgegenstellen werden. Das Private wird nicht das Exil der Religiosität werden.

In jeder Gesellschaft muss stets im Miteinander um die Freiheit gerungen werden. Nicht nur muss darum gestritten werden, dass jeder an diesem gesellschaftlichen Dialog teilnehmen darf, sondern gewehrt werden muss sich auch gegen die Dialektik von Individualität im Namen der Freiheit und dem Bekämpfen dieser Freiheit im Namen der Sicherheit, der Gleichheit und des Allgemeinwohls.
Es gilt die Freiheit gegen die zunehmenden Übergriffe seitens des Staates zu verteidigen. Die Durchdringung der Privatsphäre eines jeden von uns und die Schaffung des gläsernen Bürgers im Namen der Sicherheit des Staates nagen am Fundament unserer Demokratie. Diese basiert nämlich auf dem Gesellschaftsvertrag, wonach der Staat ein Mittel ist, um den Naturzustand zu überwinden und eine Gesellschaft zu konstituieren. Diese soll der Staat vor äußeren Gefahren beschützen. Der Staat wurde aber nicht ermächtigt, alle seine Bürger, also jene, die seine Existenz legitimieren, unter Generalverdacht zu stellen, auszuspionieren und stasiähnlich Daten über sie zu sammeln. Hier wendet der Staat sich auf "sanfte und lautlose Weise" gegen den Bürger. Misstrauisch beäugt er, was seine Untertanen – nicht mehr seine Bürger – denken und sagen. Damit delegitimiert aber vor allem der demokratische Staat seine Existenz, denn wie jeden Vertrag, können die Bürger auch dem Staat kündigen.

Die Freiheit gilt es aber auch gegen jede Gleichheitsideologie zu verteidigen. Die Demokratie darf nicht mit Vermassung verwechselt werden. Letzteres stellt nämlich das Absinken auf den niedrigsten gemeinsamen Nenner dar. Vermassung fördert den Wunsch nach Regulierung der individuellen Lebensgewohnheiten. Das Wir entscheidet kann sehr schnell zu einer Diktatur der Vielen, einem totalitären Schwarmverhalten führen, zulasten von Minderheiten. Mit Gemeimwohl hat dies nichts zu tun. Wenn alle Menschen außergewöhnlich sind, so ist es keiner von ihnen. Wenn es suspekt ist, sich von den anderen Menschen zu unterscheiden, bedeutet dies nicht, sein eigenes Potential zu unterdrücken? Gibt denn ein Vogel an, wenn er fliegt? Der Gleichheitsgedanke im Sinne von Vermassung, im Sinne eines Herdentriebs ist ein Ausdruck von Neid, Misstrauen und Rache gegenüber jenen Menschen, die sich von der Masse abheben.

Im Zweifel muss es immer heißen: für die Freiheit im Rahmen einer Sozialethik, die als Solidarismus charakterisiert werden kann, wonach der Einzelne auf die Gesellschaft und die Gesellschaft auf den Einzelnen Rücksicht nimmt gemäß dem Leitspruch "Einer für alle, alle für einen." Jeder Mensch ist eine Insel, da sein Selbst seinen Einheitsgrund darstellt. Aber diese Insel steht in Beziehung mit dem Wasser, das sie umgibt, und damit mit den sie umgebenden Inseln. Es gibt kein isoliertes Ich. In einer Demokratie findet eine Gruppe bestehend aus Individuen zusammen, die auch weiterhin Individuen bleiben sollen, die aber miteinander verbunden sind in gegenseitiger Solidarität, so dass ein Jeder sein kreatives Potential entfalten kann. Wir alle geben, aber wir alle erhalten auch.  Der selbstbewusste Mensch muss im Miteinander mit anderen Menschen zu einer Harmonie finden, in der er sein eigenes Ich nicht über das Wohl der Gesellschaft stellt, sich aber auch nicht zum Teil einer Masse machen lässt. So wird ein gesellschaftliches Wir geschmiedet und zugleich die Individualität der Einzelnen gewahrt. Eine solche Sozialharmonie beschreibt der indische Friedensaktivist Satish Kumar mit den Worten: „Du bist, deshalb bin auch ich.“  Individualität und Universalität können so als komplementäre Bestandteile einer ganzheitlichen Sicht auf die menschliche Existenz verstanden werden.


Literatur

-Al-Qaradawi, Jusuf (1998): Erlaubtes und Verbotenes im Islam. München.
-Amirpur, Katajun (2009): Unterwegs zu einem anderen Islam. Texte iranischer Denker. Freiburg.
-Bauer, Thomas; Höcker, Bertold; Homolka, Walter; Mertes, Klaus (2013): Religion und Homosexualität. Aktuelle Positionen. Göttingen.
-Bauer, Thomas (2011): Die Kultur der Ambiguität. Eine andere Geschichte des Islams. Berlin.
-Becker, Michael; Schmidt, Johannes; Zintl, Reinhard (2006): Politische Philosophie. Paderborn.
-Iqbal, Muhammad (2006: 191).
-Islamische Zeitung (2015): Wir wehren uns – warum? In: Islamische Zeitung 236:
-Khan, Massouda; Wilms, Sulaiman (2015): Wie könnte eine gute Ehe denn gelingen? In: Islamische Zeitung 238:
-Kumar, Satish (2013): You are therefore I am. A Declaration of Dependence. Cambridge.
-Küng, Hans (1971): Freiheit des Christen. Köln.
-Mohr, Andreas Ismail (o. J.): Islam und Homosexualität – eine differenzierte Betrachtung.  Internet: http://www.ismailmohr.de/islam_homo.html (09.07.2011).
-Mohr, Andreas Ismail (2007): Ein schwieriges Verhältnis: Homosexualität und Islam. Internet: http://www.ismailmohr.de/islam_homo2.html (03.05.2015).
-Ramadan, Tariq (2009): Islam and Homosexuality. Internet:
http://tariqramadan.com/english/2009/05/29/islam-and-homosexuality/ (03.05.2015).
-Waldschmidt-Nelson, Britta (2007): Martin Luther King – Malcolm X: GegenSpieler. Frankfurt am Main.

MUHAMMAD SAMEER MURTAZA ist Islamwissenschaftler, Vorstand beim Verein "Islam.de". Arbeitet  bei der Stiftung Weltethos (http://weltethos.org/), wo er aktuell zu Gewaltlosigkeit im Islam forscht. Kürzlich erschien sein Buch Islam. Eine philosophische Einführung und mehr…





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