Artikel Montag, 10.10.2011 |  Drucken

Das „Projekt Weltethos“ als Vermittler zwischen Juden und Muslimen von Muhammad Sameer Murtaza

In der Nacht zum 2. Oktober 2000 warfen mehrere Jugendliche Brandsätze gegen die Synagoge in Düsseldorf. Wie der Islamwissenschaftler Michael Kiefer in seinem kürzlich erschienen Beitrag Mein Feind, der Jude festhält, stellte dieser Anschlag eine Zäsur dar: Es war das erste Mal, das auf deutschem Boden eine antisemitische Straftat von Jugendlichen muslimischen Glaubens verübt wurde.
Damit befinden wir uns schon mitten in der Kernthematik des Projektes Weltethos, die Prof. Hans Küng in seinen Programmsätzen folgendermaßen formuliert hat:

Kein Frieden unter den Nationen ohne Frieden unter den Religionen.
Kein Frieden unter den Religionen ohne Dialog zwischen den Religionen.
Kein Dialog zwischen den Religionen ohne Grundlagenforschung in den Religionen.

In unserer gegenwärtigen globalisierten und vernetzten Welt leben Juden, Christen und Muslime näher zusammen als jemals zuvor. Oftmals ist es ein Nebeneinander, weniger ein Miteinander, oftmals ist es mehr eine Kultur der stummen Fremdheit und des Argwohns, als eine gelebte kommunikative herzliche Nachbarschaft. Dabei haben gerade Juden, Christen und Muslime eine gemeinsame Vergangenheit…
Alle drei abrahamischen Religionen sind geschichtlich miteinander verstrickt, in eine Historie des religiösen Chauvinismus, der Intoleranz, der Ausgrenzung, des Hasses und der Gewalt gegenüber dem Anderen. Die Anhänger dieser Religionen können diese Geschichte fortschreiben, aber eine andere Frage ist es, ob der Großteil der Menschheit dies weiter zulassen wird. Religionen stehen auf dem Prüfstand und ihre weitere Existenzberechtigung wird davon abhängen, ob die Religionen endlich das tun, was sie predigen: Frieden wollen, Frieden machen, Frieden halten und Nächstenliebe praktizieren. Bereits im Qur’an klagt Gott die Gläubigen an:

O ihr, die ihr glaubt! Warum sagt ihr, was ihr nicht tut? Große Abscheu erzeugt es bei Gott, dass ihr sagt, was ihr nicht tut! (61: 2-3)


Weiterlesen, siehe unterer Link:



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