Newsnational Freitag, 26.10.2007 |  Drucken

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Comic gegen religiösen Extremismus

Nordrhein-Westfalens Verfassungsschutz geht neue Wege - "Präventive Wirkung wäre um ein Vielfaches grösser"

Mit einem Comic will Nordrhein-Westfalens Verfassungsschutz gegen den Islamismus vorgehen. Das Heft in jugendgerechter Sprache soll 14- bis 18-Jährige über religiösen Fanatismus aufklären. Dies sagte NRW-Innenminister Ingo Wolf (FDP) am Freitag in Düsseldorf bei der Präsentation des Comics. In «Andi 2» geht es um Andis besten Freund Murat, der kurz vor seinem Schulabschluss noch keine Lehrstelle gefunden hat und in die Fänge radikaler Prediger zu geraten droht. Das Heft wolle keinesfalls eine Religion verteufeln, vielmehr gehe es um ein Plädoyer für Demokratie, betonte Wolf.

Die im Manga-Stil erzählte Geschichte ist mit zahlreichen Begriffserklärungen angereichert. So wird zum Beispiel der Unterschied zwischen der Religion des Islam und der politischen Ideologie des Islamismus sowie dessen Gefährlichkeit verdeutlicht.

Vor zwei Jahren hatte der NRW-Verfassungsschutz bereits einen «Andi»-Comic gegen Rechtsextremismus herausgebracht. Davon wurden schon 170 000 Exemplare verteilt. Der neue, ebenfalls 38-seitige Comic-Band wurde zunächst in einer Auflage von 100 000 gedruckt. Je zwei Exemplare sollen an alle weiterführenden Schulen in NRW geschickt werden, verbunden mit dem Angebot, Klassensätze kostenlos nachzubestellen. Das Heft soll im Unterricht genutzt werden.

Diese Aufklärungs-Comic-Reihe sei einzigartig in Deutschland und «ein regelrechter Renner», sagte Innenminister Wolf. Den Anti-Rechts- Comic hätten inzwischen auch das Land Hamburg oder die Stadt Wolfsburg nachgedruckt.

NRW-Verfassungsschutz-Chef Hartwig Möller sagte, der Anti- Islamismus-Comic solle auch gezielt an muslimische Verbände in NRW geschickt werden, damit diese ihn in ihrem Einflussbereich verteilen könnten.

Warum man nicht gleich die muslimischen Gemeinschaften indes einbezogen hat - z.b. bei den regelmäßig stattfindenden Sicherheitsgesprächen - bleibt schleierhaft. Hätten sie doch ihrerseits nicht nur als Verteilerorgan, sondern auch als Stichwortgeber und institutioneller Unterstützer für diesen bemerkenswerten Schritt NRWs auftreten können. Die präventive Wirkung wäre um ein vielfaches grösser.





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