Newsnational |
Montag, 26.05.2014 | Drucken |
Als „ewige Stadt“ berühmt
Konferenz in Samarkand: Der Islam ist mehr als Weltreligion
Am 15. und 16. Mai 2014 fand in der usbekischen Stadt Samarkand eine internationale Konferenz statt, an der Wissenschaftler und Medienvertreter aus aller Welt teilnahmen; islam.de war ebenfalls vor Ort.
Das Motto dieser wissenschaftlichen Tagung lautete: „Das historische Erbe von Gelehrten und Denkern des mittelalterlichen Orients, seine Rolle und Bedeutung für moderne Zivilisation.“
Staatspräsident Islam Karimov eröffnete diese Konferenz und sagte u. a.: „Die alte und ewig junge Stadt Samarkand ist als eine Märchenstadt mit seinem orientalischen Kolorit, reicher Geschichte und gut erhaltenen einmaligen wunderbaren Baudenkmälern weltweit bekannt. Nicht ohne Grund wird gesagt, dass Samarkand neben Rom auch als eine „ewige Stadt“ berühmt ist.“
Er verwies darauf, die Seidenstraße stehe seit zahlreichen Jahrhunderten für eine Bereicherung der Völker verschiedenster Länder, und habe schon immer für einen Austausch von Wissen, Kultur und Religion gesorgt.
Diese Tagung blicke einmal zurück und auch nach vorne.Islam Kamirov zitierte den spanischen Schriftsteller Miquel de Servantes (um 1547 – 1616), der den bis heute unvergessenen „Don Quichote“ erschuf. Der Spanier sprach von zwei Beinen, die jeder Mensch habe, mit einem stehe man immer in der Vergangenheit, mit einem in der Zukunft.
Einer der zahlreichen Referenten aus aller Welt war auch deutsche Prof. Dr. Udo Steinbach. Er war Direktor von 1976 – 2006 des in Hamburg beheimateten „Deutsche Orient-Institut“; an der Hamburger Universität ist der Wissenschaftler weiterhin als Honorarprofessor tätig.
Steinbach (s.Bild) betonte im Gespräch mit islam.de: „Diese hochkarätig besetzte wissenschaftliche Konferenz hat darauf verwiesen, der Islam ist nicht nur eine Weltreligion. Es gibt beispielsweise eine islamische Musik, eine islamische Literatur, eine islamische Medizin, um nur ganz wenige Felder zu benennen. Diese Felder können sogar weiter unterteilt werden, so kann man die islamische Medizin noch in Untergruppen wie medizinische Geräte oder Medikamente oder Behandlungsmethoden unterteilen. Ebenso hat diese Konferenz darauf hingewiesen, der Islam ist nicht auf den Balkan, Arabien, Iran, die Türkei und Teile Afrikas beschränkt. Usbekistan, ja der gesamte Bogen, der sich um die berühmte Seidenstraße erstreckt, stand schon immer als der zentrale Ort in Sachen Kultur, Wissenschaft und Religion. Darauf hat man eindrucksvoll verwiesen. Gerade wir Europäer sind es doch, die häufig Zentralasien regelrecht vergessen, wenn es um das islamische Erbe und die Zukunft geht. Der so junge Staat Usbekistan, noch nicht einmal ein Viertel Jahrhundert alt, hat die islamischen Leistungen und Werte der Seidenstraße wiederentdeckt und uns allen eindrucksvoll zugänglich gemacht.“ (Volker-Taher Neef, Berlin)
|
|
Hintergrund/Debatte
Extreme bis extremistische Einstellungen in Deutschland auf dem Vormarsch mit Spiegelung in der Politik und Medien ...mehr
Langes KNA-Interview: Der neue Vorsitzende des Zentralrats der Muslime über sein Amt ...mehr
Bochum ehrt Ahmed Aweimer zum 70. Geburtstag ...mehr
Aiman Mazyek kommentiert das Verbot der Imam Ali Moschee: "Blaue Moschee - Islamisches Zentrum in Hamburg ...mehr
Medienanalyse: Rassismus in Medien, Recht und Beratung ...mehr
Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben
Marwa El-Sherbini: 1977 bis 2009
|