Newsnational Samstag, 28.07.2007 |  Drucken

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Irak, die Katastrophe und niemand fühlt sich dafür verantwortlich

Jordanien, Syrien und der Irak fühlen sich vom Westen im Stich gelassen - Über 2 Mio Irakis auf der Flucht

Auf einer internationalen Konferenz in Jordaniens Hauptstadt Amman, forderten die Länder den Westen auf, Flüchtlinge aufzunehmen und mehr Geld bereitzustellen, schließlich ging die Entscheidung und Umsetzung des Krieges und Einmarsch massgeblich von den westlichen Länder aus, allen voran die USA.
Laut UN-Angaben flüchten jeden Monat 50.000 Irakis vor dem Krieg in ihrem Land. Vor allem nach Jordanien und Syrien. Iraks stellvertretender Außenminister sagte, daß das Ergebnis des Treffens ein besseres Verständnis für das Flüchtlingsproblem wecken soll. Lösungen erwarte er nicht. Mehr als 2 Millionen Irakis haben bisher ihre Heimat verlassen. Der Großteil von ihnen, fast eineinhalb Millionen Menschen, sind nach Syrien geflohen. 700.000 Flüchtlinge verteilen sich auf Jordanien und Ägypten. Dieser Zustrom kostet allein Jordanien 750 Millionen Euro jährlich. Nur, um das Nötigste bereitzustellen. Jordanien und Syrien warnten erneut, daß der anhaltende Flüchtlingsstrom ihre begrenzten Kapazitäten jetzt übersteigt.
Eine ganze Generation irakischer Flüchtlingskinder wächst in Syrien, Jordanien, Ägypten und im Libanon ohne Schulbildung auf. Wie das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Freitag in Köln mitteilte, sind zwei Millionen Iraker in Nachbarländer geflohen, davon etwa 500 000 Kinder im Schulalter. Laut Unicef geht allein in Syrien nur jedes zehnte von 300 000 Flüchtlingskindern zur Schule.

Unicef und das Flüchtlingshilfswerk UNHCR haben deshalb einen Aktionsplan entwickelt, um in den Schulen Platz für zusätzlich 150 000 Kinder zu schaffen. Die Organisationen riefen Regierungen und Öffentlichkeit zu Spenden auf.
Syrien forderte mehr Engagement der USA und des Iraks. Es falle in die "Zuständigkeit der irakischen Regierung", die Voraussetzungen für eine Rückkehr der Vertriebenen zu schaffen, so der syrische Delegationsleiter Milad Attijeh.
Die USA "als Besatzungsmacht" müssten "Verantwortung übernehmen" und den Aufnahmestaaten "ernsthafte und reale Unterstützung" gewähren. Die USA waren wie Deutschland nicht auf der Konferenz vertreten, deren Teilnehmer von der jordanischen Regierung ausgewählt wurden. Die Türkei, der Iran, Russland, Japan, Großbritannien, die EU und die UNO nahmen als Beobachter teil.

Das Gesundheits- und Bildungswesen des fünf-Millionen-Einwohner-Staates Jordanien schafft es kaum, die Iraker mit Medikamenten und Wasser zu versorgen. Sein Land brauche dringend Unterstützung, so der Generalsekretär des jordanischen Innenministeriums, Mucheimar Abu Dschamus. Das UN-Flüchtlingskommissariat hatte kürzlich eine Verdopplung der Hilfszusagen für die Flüchtlinge aus dem Irak auf 90 Millionen Euro für 2007 gefordert.




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