Artikel Freitag, 27.07.2007 |  Drucken

„Wenn Sex zur Droge wird“ – Gespräch mit dem Schriftsteller Hadayatullah Hübsch

"islam.de" sprach mit dem 1946 in Chemnitz geborenen Schriftsteller Hadayatullah Hübsch. Der Vater von 8 Kindern ist seit 1969 Muslim. Bekannte Werke sind u.a. ; "Paradies und Hölle", "Fanatische Krieger im Namen Allahs".

Hübsch war ehemaliger Aktivist der 68er Bewegung und langjähriger Pressesprecher der Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland. Das Interview führte Taher Volker Neef

Islam.de: Hr. Hübsch, woran arbeiten Sie jetzt?

Hübsch: ich bin mit drei Projekten gleichzeitig befaßt

Islam.de: Können Sie diese Projekte benennen?

Hübsch (lachend): ich habe mich an zwei Bücher und eine Broschüre zeitgleich herangetraut und muß nun diese Projekte auch beenden.
Als erstes möchte ich auf die Broschüre zu sprechen kommen. Wissen Sie , es wird so viel Unfug über die muslimischen Frauen erzählt, daß es einer Richtigstellung bedarf. Ich möchte eine kurze Broschüre, so etwa 30 bis 32 Seiten lang, herausgeben. Der Arbeitstitel ist "Frauen im Islam".

Islam.de: Soll diese Broschüre verkauft werden?

Hübsch: Keineswegs. Es soll eine kostenlose Informationsbroschüre sein. Ich schicke Moscheevereinen und anderen Einrichtungen diese zu. Das finanziere ich selber mit meinen eigenen bescheidenen Mitteln. Mir kommt es darauf an, der Bevölkerung, speziell den Islamkritikern, wissenschaftlich nachzuweisen, daß eine Muslima mit Rechten nur so ausgestattet ist. Wie ich schon bemerkte, der Unfug soll aus den Köpfen genommen werden, der da über das Bild der Frau im Islam bei manchen Leuten herumgeistert.

Islam.de: Können Sie nun etwas zu den Büchern uns sagen?

Hübsch: Ein Buch befaßt sich mit der "Liebe im Islam".Ich habe das noch nicht zum Abschluß gebracht. Mir schweben in diesem Buch 3 Hauptteile vor.
Der erste Hauptteil befaßt sich mit der Liebe von Mann und Frau im Islam. Also von Eheleuten. Auch so heikle Themen wie Homosexualität kommen zur Sprache. Der zweite Hauptteil dieses Buches ist die Liebe allgemein. Also die Liebe , die das Enkelkind zur Großmutter entwickelt. Nicht zu vergessen, die Liebe in der Familie allgemein. Der Bereich der Nächstenliebe findet auch in diesem 2. Abschnitt breiten Raum.
Der 3. und letzte Hauptteil in meinem Werk befaßt sich mit DEM MUSLIM und seiner Liebe zu ALLAH/t und dem Propheten Muhammat/saw.

Islam.de: Und das andere Buch

Hübsch: Sie werden erschreckt sein, der Arbeitstitel, der mir vorschwebt ist: "Islam und Pornographie". Ich möchte Ihnen dazu folgende Ausführungen und Erklärungen geben: Wir Menschen haben eine innerliche Auseinandersetzung mit uns selbst, wo Nacktheit ein wesentlicher Moment ist. Auch die Ästhetik, die Unkeuschheit werden dargelegt. Ich habe eine Untersuchung durchgeführt, warum sich so viele Menschen mit Sex beschäftigen. Teilweise so stark, daß sie fachärztlich betreut werden oder sich Selbsthilfegruppen angeschlossen haben. Vielen ist nicht bekannt oder es wird schlichtweg geleugnet, der Sex kann zu einer Droge werden wie Marihuana oder andere Suchtmittel. Meine Absicht ist es in diesem Fall, dem Leser zu zeigen, welche Hilfs- u. Heilmittel der Islam den Sexsuchtkranken anbietet. Es kann doch nicht verleugnet werden, daß viele Menschen Reizempfänger für den Sex sind. Die Werbeindustrie arbeitet doch damit. Man denke nur an manche Werbeplakate.

Islam.de: was, außer dem schriftstellerischen Aspekt reizt Sie daran, diese Thema darzulegen?

Hübsch: Angetrieben wurde ich im Grunde von Sigmund Freud. Er hat behauptet, die Schamlosigkeit ist der Beginn der Barbarei. Meine Absicht ist es mit Hilfe dieses Werkes, der Barbarei schon im Vorfeld Einhalt zu gebieten und klarzumachen, wohin Sexsucht den Menschen führen kann. Genauso, wie man vor Alkohol oder anderen Drogen warnt, soll diese Buch eine Warnung vor der Sexsucht sein und für bereits Betroffene Wege des Ausstiegs anbieten.

Islam de: Hr. Hübsch, wir danken für das Gespräch





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