Artikel Dienstag, 13.06.2006 |  Drucken

Christlich-islamische Begegnung zum 96. Katholikentag in Saarbrücken - Eine Moschee öffnet ihre Tore. Von Bettina Jandali

Fern von populistischen Debatten, hat der Katholikentag zu einem bereichernden Dialog zwischen Christen und Muslimen beigetragen.
Zum 96. Deutschen Katholikentag, einer Veranstaltung mit 26.000 Besuchern aus Deutschland und dem Ausland und rund tausend Veranstaltungen in Saarbrücken, bildete
der Dialog zwischen Christentum und Islam einen Themenbereich der Kirchentage.

In einem Begegnungszentrum hatten Christen und Muslime die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Im „Raum der Stille“ konnten Besucher die Bibel und den Koran lesen und im „islamischen Lehrhaus“ wurden Grundlagen des Islams vermittelt. In Podien ging es um aktuelle Fragen eines gelingenden Zusammenlebens.

Eröffnet wurde die Veranstaltungsreihe mit einem Vortrag über „Gerechtigkeit in Bibel und Koran“. Weitere Themen waren u. a. “Die Darstellung des Islam in den deutschen Medien“, „Gerechtigkeit, Menschenrechte und Religionen. Sind Menschenrechte eine westliche Kategorie?“ und „Gerechtigkeit für die Fremden“.

Unter den Referenten, die sowohl durch Vertreter der Kirche als auch durch interkulturelle und muslimische Organisationen vorgeschlagen wurden, waren bekannte und fachkompetente Frauen und Männer vertreten.

Auf sehr positive Resonanz ist das Übernachtungsangebot der islamischen Gemeinde Saarland (IGS) in Saarbrücken-Burbach gestoßen. Sie stellte für den Deutschen Katholikentag Übernachtungsmöglichkeiten in ihrer Moschee zur Verfügung.

Die IGS beherbergte bis zu hundert Helfer des Katholikentreffs und sorgte für deren Unterhalt und Verpflegung. Etwa dreißig muslimische Frauen und Männer hatten sich spontan bereit erklärt die Gäste zu verpflegen.

Damit haben saarländische Muslime ihre offenheit gegenüber Christen auch in Taten geäußert. „Freundschaft schaffen auch zwischen den Religionen“, ist das erklärte Ziel der islamischen Gemeinde.
„Wir hoffen den interreligiösen Dialog voranzutreiben und Ängste abzubauen“, sagt der Gemeinde-Vorsitzender Mohamed EL Kawash.
Während die Übernachtung in der Mosche von den Medien sehr positiv aufgegriffen wurde, sind die Vorträge und Podiumsdiskussionen in der medialen Öffentlichkeit leider kaum zur Geltung gekommen. Auch der christlich-islamische Dialog ist im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht immer positiv bewertet worden.




Wollen Sie einen
Kommentar oder Artikel dazu schreiben?
Unterstützen
Sie islam.de
Diesen Artikel bookmarken:

Twitter Facebook MySpace deli.cio.us Digg Folkd Google Bookmarks
Linkarena Mister Wong Newsvine reddit StumbleUpon Windows Live Yahoo! Bookmarks Yigg
Diesen Artikel weiterempfehlen:

Anzeige

Hintergrund/Debatte

𝐌𝐞𝐢𝐧 𝐀𝐮𝐬𝐭𝐫𝐢𝐭𝐭 𝐚𝐮𝐬 𝐝𝐞𝐫 𝐂𝐃𝐔: 𝐄𝐢𝐧𝐞 𝐄𝐧𝐭𝐬𝐜𝐡𝐞𝐢𝐝𝐮𝐧𝐠 𝐝𝐞𝐬 𝐆𝐞𝐰𝐢𝐬𝐬𝐞𝐧𝐬 - Aladdin Beiersdorf-El Schallah, Stv. Vorsitzender ZMD-NRW, Stadtverordneter Sankt Augustin und ehemlaige dortige Fraktionsvorsitzender erklärt detailliert seine Beweggründe
...mehr

Extreme bis extremistische Einstellungen in Deutschland auf dem Vormarsch mit Spiegelung in der Politik und Medien
...mehr

Langes KNA-Interview: Der neue Vorsitzende des Zentralrats der Muslime über sein Amt
...mehr

Bochum ehrt Ahmed Aweimer zum 70. Geburtstag
...mehr

Aiman Mazyek kommentiert das Verbot der Imam Ali Moschee: "Blaue Moschee - Islamisches Zentrum in Hamburg
...mehr

Alle Debattenbeiträge...

Die Pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt (Hadj) -  exklusive Zusammenstellung Dr. Nadeem Elyas

88 Seiten mit Bildern, Hadithen, Quran Zitaten und Erläuterungen

Termine

Islamische Feiertage
Islamische Feiertage 2019 - 2027

Tv-Tipps
aktuelle Tipps zum TV-Programm

Gebetszeiten
Die Gebetszeiten zu Ihrer Stadt im Jahresplan

Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben

Marwa El-Sherbini: 1977 bis 2009