Newsinternational Donnerstag, 28.05.2020 |  Drucken

Care warnt vor Zusammenbruch des Gesundheitssystems im Jemen durch Corona und Bürgerkrieg

Rund 24 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, die Situation im Jemen gilt als eine der größten humanitären Katastrophen weltweit

Die Hilfsorganisation Care warnt vor einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems im krisengeplagten Jemen aufgrund der Corona-Pandemie. Die Situation sei vor allem im Süden des Landes rund um die Stadt Aden "dramatisch", erklärte Care-Länderdirektor Aaron Brent am Mittwoch bei einer Videokonferenz. Dort seien beispielsweise schon viele Kliniken geschlossen worden.

3,6 Millionen Vertriebene in mehr als tausend Camps, Hygiene- und Sicherheitsregeln können nicht eingehalten werden

Dabei sei das Gesundheitssystem in dem Land auf der Arabischen Halbinsel wegen des seit mehr als fünf Jahren andauernden Bürgerkrieges ohnehin bereits stark eingeschränkt, so Brent weiter. "Nur die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen funktioniert, die medizinischen Geräte sind völlig veraltet", erklärte er. Die Corona-Krise komme zu allen schon vorhandenen Problemen noch zusätzlich hinzu.

Besonders gefährdet sind nach Brents Einschätzung die rund 3,6 Millionen Vertriebenen, die in mehr als tausend Camps im Jemen leben. In den Lagern seien Hygiene- und Sicherheitsregeln oft nicht einzuhalten.

Rund 24 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen

Im Jemen gibt es der Hilfsorganisation zufolge bisher mehr als 85 bestätigte Corona-Infektionen und mehrere Todesfälle. Care schätzt jedoch, dass die Zahl der Infizierten bereits höher liegen könnte, da es an Tests mangele. Die Johns Hopkins Universität vermeldet derzeit 167 Corona-Fälle in dem Land. Ende April waren im Jemen die ersten Corona-Toten gemeldet worden.

Die Situation im Jemen gilt als eine der größten humanitären Katastrophen weltweit. Wegen des Bürgerkrieges im Jemen sind den Angaben zufolge rund 24 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Außerdem ist das Land in diesem Jahr von einer großen Heuschreckenplage betroffen.



Ähnliche Artikel

» ZMD hält bis Ende Ramadan und Eid am Maßnahmenkatalog des KRM fest
» UNHCR: Verstärkte Bewegungen von Afghanistan in den Iran
» "Todeslager" Xinjiang: 1,8 Millionen muslimische Chinesen in Corona Ausbruchsgefahr
» 24 Millionen Menschen in Yemen benötigen humanitäre Hilfe
» Gemeinsames Gebet der Weltreligionen

Wollen Sie einen
Kommentar oder Artikel dazu schreiben?
Unterstützen
Sie islam.de
Diesen Artikel bookmarken:

Twitter Facebook MySpace deli.cio.us Digg Folkd Google Bookmarks
Linkarena Mister Wong Newsvine reddit StumbleUpon Windows Live Yahoo! Bookmarks Yigg
Diesen Artikel weiterempfehlen:

Anzeige

Hintergrund/Debatte

Mein Austritt aus der CDU -Eine Entscheidung des Gewissens- Aladdin Beiersdorf-El Schallah, Stv. Vorsitzender ZMD-NRW, Stadtverordneter Sankt Augustin und ehemalige dortige Stadtverbandsvorsitzender erklärt detailliert seine Beweggründe
...mehr

Extreme bis extremistische Einstellungen in Deutschland auf dem Vormarsch mit Spiegelung in der Politik und Medien
...mehr

Langes KNA-Interview: Der neue Vorsitzende des Zentralrats der Muslime über sein Amt
...mehr

Bochum ehrt Ahmed Aweimer zum 70. Geburtstag
...mehr

Aiman Mazyek kommentiert das Verbot der Imam Ali Moschee: "Blaue Moschee - Islamisches Zentrum in Hamburg
...mehr

Alle Debattenbeiträge...

Die Pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt (Hadj) -  exklusive Zusammenstellung Dr. Nadeem Elyas

88 Seiten mit Bildern, Hadithen, Quran Zitaten und Erläuterungen

Termine

Islamische Feiertage
Islamische Feiertage 2019 - 2027

Tv-Tipps
aktuelle Tipps zum TV-Programm

Gebetszeiten
Die Gebetszeiten zu Ihrer Stadt im Jahresplan

Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben

Marwa El-Sherbini: 1977 bis 2009