Newsnational Sonntag, 10.12.2017 |  Drucken

"Der Provokation entgegenwirken und Einigkeit demonstrieren"

Koordinationsrat der Muslime (KRM) ist bestürzt über die Entscheidung der USA zu Jerusalem und fordert eine Allianz der Vernunft von der Staatengemeinschaft

Mit größter Besorgnis haben auch die Muslime in Deutschland die einseitige Entscheidung der USA, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und ihre Botschaft dorthin zu verlegen aufgenommen. Diese Entscheidung ist nicht nur ein großer Hindernis auf dem Weg zu einem dauerhaften Frieden, sie birgt die Gefahr die bereits sehr instabile Situation im Nahen und Mittleren Osten noch weiter zu schwächen. Jerusalem ist nicht nur mit seiner historischen Bedeutung als heilige Stadt aller drei Weltreligionen Islam, Christentum und Judentum sehr wichtig. Als solche hat Jerusalem neben den Juden auch für alle Muslime in der Welt eine große Bedeutung. Die Al Aksa Moschee ist vor der Kaba die erste Kibla der Muslime, zu der sie sich beim Gebet orientierten. Auch für Christen ist Jerusalem mit dem Tempelberg ein Wallfahrtsort.

Der KRM sowie die in ihr organisierten islamischen Religionsgemeinschaften begrüßen die Haltung der Bundesregierung und fordern die Staatengemeinde auf, der Provokation entgegenzuwirken und Einigkeit zu demonstrieren und bisherige Verträge und Absprachen zu stützen. Dr. Zekeriya Altug führte im weiteren aus, "dass das Handeln des amerikanischen Präsidenten eklatant gegen Völkerrecht und die Resolutionen des Sicherheitsrats verstoße, die im palästinensisch-israelischen Konflikt allesamt eine Regelung der Frage des Status Jerusalems erst nach der Schaffung eines "gerechten Friedens" vorsehen."

Abschließend sagte der KRM Sprecher Dr. Zekeriya Altuğ dazu: „Es ist Aufgabe aller Staaten, sich jetzt erst recht für Frieden und Gerechtigkeit im Nahen Osten einzusetzen und dem Ruf nach dem Recht des Stärkeren entgegenzuwirken. Besonders die Gläubigen, Muslime, Christen oder Juden dürfen sich nicht dem Hass hingeben und sollten gemeinsam ein Zeichen für Frieden setzen. Denn Salam und Shalom sind zwei Varianten des gleichen Bittgebetes für unser Gegenüber: Friede, Heil und Versöhnung.“



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