SPD-Fraktionsvorsitzender jetzt auch Buchautor - "Ich Deutsch: Die neue Leitkultur"
Buchvorstellung "Ich Deutsch" von Raed Saleh - Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V. - und die Botschaft der Arabischen Republik Ägypten luden am 18.10 zur Lesung ein
Die DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V. - und die Botschaft der Arabischen Republik Ägypten luden am 18.10. zu einer Lesung von Raed Saleh aus seinem neuen erfolgreichen Buch „Ich Deutsch: Die neue Leitkultur“ mit anschließender Diskussion ein.
Raed Saleh ist Vorsitzender der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, dem er seit 2006 angehört. Im Jahre 1977 kam er im Westjordanland zur Welt. Als 5-jähriges Kind zog er mit seinen Eltern nach Berlin. Der Vater verdiente den Lebensunterhalt der Familie als Bäcker. Zusammen mit dem Journalisten, Autor und Leiter der SPD-Pressestelle im Berliner Abgeordnetenhaus, Markus Frenzel, hat Raed Saleh das Buch im Verlagshaus Hoffmann und Campe veröffentlicht.
Der Botschafter Ägyptens, Dr. Badr Abdelatty, betonte in seiner Ansprache: „Solche Leute wie Raed Saleh brauchen wir Tausende. Sein Buch ist ein Beitrag gegen Radikalismus und Rassismus.“ Raed Saleh teilte mit: „Das Miteinander aller hier lebenden 82 Millionen Bundesbürger muss funktionieren. Ein jeder von uns ist Deutschland.“ Das Wort „Leitkultur hat für mich einen bitteren Beigeschmack. Bedeutet es doch, mit dem Zeigefinger auf jemanden zu zeigen.“ Eine gemeinsame „Klammer ist natürlich vorhanden.“
Für den SPD-Politiker ist es auch „der Deutsche Pass. Wer ihn besitzt, ist Deutscher. So einfach ist das aber auch nicht.“ Er verglich diesen Sachverhalt mit „zwei Buchdeckeln und vielen leeren Seiten. Das alles zusammengequetscht ergibt noch lange kein gutes Buch. Wichtig ist, was drin steht. Die Lösung kann niemals vollkommene Abschottung sein. Die vollkommene Öffnung kann aber auch nicht die Lösung sein. Ich nenne das Hausordnung.“ Wie in einem Mehrfamilienhaus gibt es auch im Staat eine Ordnung, an die man sich halten muss. Wer das nicht will, darf nicht in dieses Haus einziehen oder muss es wieder verlassen. „Für mich hat das Wort Patriotismus keinen negativen Beigeschmack. Patriotismus ist Liebe, es ist etwas Positives. Patriotismus zu einem Land ist ebenfalls etwas Positives. Momentan sind Spalter am Werk.“
Diese Spalter sagen beispielsweise auch: „Er kann kein Deutscher sein. Er ist ja Muslim.“ Klar und deutlich sprach sich der Autor auch für eine Stärkung der Islamischen Theologie in Deutschland aus. „Wir sollten nicht weiterhin Imame importieren! Die eigenen Berliner Kinder sollen hier Islamische Theologie studieren können und hier Imame werden.“ Zum Abschluss seiner Buchvorstellung betonte Raed Saleh: „Deutschland ist ein gutes Land. Dafür bin ich dankbar. Es lohnt sich, Deutschland zu verteidigen.“
In der Fragerunde aus dem Publikum wollte eine Zuhörerin wissen, ob es denn zuträfe, dass einige SPD-Politiker ihren Parteigenossen Raed Saleh wegen des Buches verbal angegriffen hätten und mit Teilen seiner Aussagen nicht einverstanden seien. Raed Saleh antwortete diplomatisch und mit einem gewissen Stolz. „Meinen Wahlkreis im Berliner Bezirk Spandau habe ich 2016 bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus mit einem Ergebnis von 37 Prozent der Stimmen direkt gewonnen.
Die Berliner SPD kam bei der Bundestagswahl auf Platz drei der Zweitstimmen, nach CDU und Linken. Meine Partei erhielt in ganz Berlin unter 18 Prozent der Zweitstimmen. Ich denke mir, so verkehrt kann ich ja nicht liegen bei den Bürgern, wenn man sich die Zahlen vergegenwärtigt.“ Da hat Raed Saleh vollkommen recht. Sein Ergebnis von 37 Prozent ist mehr als doppelt so stark im Vergleich zu den bescheidenen 18 Prozent für gesamt Berlin. „Ich will nämlich“, so ergänzte der SPD-Fraktionsvorsitzende, „dass meine SPD wieder eine starke Volkspartei wird.
Da sind 17 Prozent einfach ein zu mageres Ergebnis.“ Er sieht bei einem „weiter so“ in seinen eigenen Reihen, „dass die Gefahr, wir werden sogar noch schwächer als wir es jetzt schon sind, durchaus vorhanden ist.“ Sein Buch soll auch dazu beitragen, die von ihm so sehr geliebte SPD, die ihn, den arabischen jungen Mann, schon vor Jahren mit offenen Armen empfangen hat, nicht einmal bei 10 oder noch weniger Prozent antreffen zu müssen. (Volker-Taher Neef, Berlin)
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