Berlin: Vorschlag der Kirche trifft bei Hochschule auf Skepsis
Geplantes Institut für islamische Theologie in Berlin soll nicht noch durch ein interrelgiöses Zentrum überfrachtet werden - Unterstützung vom ZMD für HU-Präsidentin
Berlin -In die Debatte um neue Kooperationsformen der Hochschultheologie in Berlin hat sich die Präsidentin der Humboldt-Universität (HU), Sabine Kunst, eingeschaltet. In einer Presseerklärung warnte sie am Donnerstag davor, das Projekt eines Instituts für Islamische Theologie durch Ideen zu «überfrachten», mehrere Religionen unter dem Dach der Humboldt-Universität zu vereinen.
Zuletzt warb der Studiendekan an der Evangelischen Fakultät der Universität, Rolf Schieder, für die Gründung einer übergeordneten «Fakultät der Theologien» mit evangelischer, katholischer, muslimischer und jüdischer Beteiligung.
Die Evangelische Fakultät hatte zuvor beschlossen, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die mögliche Modelle ausarbeiten soll. Kunst betonte, die Universität sei erst am Beginn eines Prozesses zur Einrichtung eines Institutes für Islamische Theologie. Seit vergangenem Juli sei vereinbart, dass es an der Humboldt-Universität angesiedelt werden solle. «Daran halten wir fest», so die Präsidentin.
"Wir brauchen nun den vom Senat angekündigten Start in der Islamischen Thelogie.So wichtig der Dialog für uns als ZMD ist und so viel wir einem interrelgiöses Zentrum in Berlin abgewinnen können, er funktioniert dann gut, wenn die Religionsgmeiscnhaften gleichberichtigt dabei sind, und im Moment fehlt noch einzig der muslimische Part." (ZMD)
Vorschläge, mehrere Religionen unter dem Dach der Universität etwa in einer «Fakultät der Theologien» zu vereinen, könnten zu einem späteren Zeitpunkt diskutiert werden. «Wir müssen einen Schritt nach dem anderen gehen», forderte Kunst. «Dieses wichtige Projekt darf jetzt nicht überfrachtet werden durch eine viel weiter gefasste Idee.»
Nach Angaben der Universität soll das Institut für Islamische Theologie zum Wintersemester 2018/19 seinen Studienbetrieb aufnehmen. Die Frage der institutionellen Einbindung werde in einer Arbeitsgruppe diskutiert und entschieden. In den kommenden Wochen werde ein Gründungsbeauftragter benannt, der die Arbeitsgruppe leiten und moderieren solle.
Ein Sprecher des ZMD sagte hierzu unterdessen: "Wir brauchen nun den vom Senat angekündigten Start in der Islamischen Thelogie.So wichtig der Dialog für uns als ZMD ist und so viel wir einem interrelgiöses Zentrum in Berlin abgewinnen können, er funktioniert dann gut, wenn die Religionsgmeiscnhaften gleichberichtigt dabei sind, und im Moment fehlt noch einzig der muslimische Part."
In der Diskussion ist unter anderem, ob das Institut der Philosophischen oder der Evangelisch-Theologischen Fakultät zugeordnet wird. Berlin wird damit der sechste universitäre Standort in Deutschland, an dem Islamische Studien angeboten werden. Das neue Studienangebot soll wissenschaftliche Grundlagen in islamischer Theologie zur Ausbildung von Imamen vermitteln sowie Studierende für das Lehramt an Schulen qualifizieren. Das Bekenntnis zum Islam soll keine Voraussetzung sein, um an dem Institut zu studieren (KNA und eigene)
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