Anzeige:
Zentralrat: Gewaltsame Eskalation im Nahen Osten bringt Zerstörung und Leid für alle Beteiligten
Stellungnahme des ZMD zu der kriegerischen Auseinandersetzung im Nahen Osten. Angriffe auf Infrastruktur trifft vorallem Zivilisten. Völkerrecht müsse wieder hergestellt werden. Souveräner, palästinensischer Staat nötig für nachhaltigen Frieden.
(Köln) Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) kritisiert das Vorgehen in Gaza mit deutlichen Worten und warnt, dass vorallem Zivilisten unter den Angriffen leiden würden: "Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) verfolgt die kriegerische Auseinandersetzung im Nahen Osten mit größter Besorgnis. Die gezielten und zu hundertfach erfolgten Angriffe auf die Infrastruktur in Gaza treffen keine Terroristen, sondern Palästinenser und in erster Linie unschuldige Zivilisten", so der Zentralrat heute in Köln.
Die gewaltsame Eskalation bringe Zerstörung und Leid für alle Beteiligten, torpediere das Existenz- und Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser und rücke die Gründung eines souveränen palästinensischen Staates in weite Ferne, so der Zentralrat. Dies sei aber existentiell für einen dauerhaften und nachhaltigen Frieden im Nahen Osten.
Der Zentralrat fordert die internationale Völkergemeinschaft auf, alle Anstrengungen zu unternehmen, dass internationales Völkerrecht für den Nahen Osten wieder zur Geltung gebracht werde. "Jedem Land, welches dieses Ziel verfolgt und sich als Vermittler hierfür einbringt, gebührt unsere uneingeschränkte Solidarität", heißt es seitens des ZMD.
In der heutigen Mitteilung heißt es weiter: "Wir sind überzeugt, dass der von den arabischen Völkern eingeschlagene Weg der Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit unumkehrbar und auch durch diesen Krieg nicht zu stoppen ist."
Religionsgemeinschaften sind gefordert
Der Zentralrat appeliert an "alle Religionsgemeinschaften dafür Sorge zu tragen, dass die Prinzipien und die Ethik aller Offenbarungsreligionen – Judentum, Christentum und Islam - nicht zum Spielball makabrer Machtpolitik werden." Die Religionsgemeinschaften müssten sich gegenüber der Instrumentalisierung durch die Politik vehementer und viel lauter zur Wehr setzen, indem ihre Anführer zur Versöhnung anstatt zur Rache aufrufen, und Frieden statt Gewalt vorleben, so der ZMD.
Man bete für einen gerechten dauerhaften Frieden im Nahen Osten und ruft alle Religionsgemeinschaften in Deutschland auf, diese Bittgebete zu teilen. "Die Waffen müssen schweigen, die Stimme der Vernunft und der Menschlichkeit Oberhand gewinnen; das Recht des Stärkeren darf niemals Prinzip der Politik werden."
Der Zentralrat hoffte auf "mehr Verständnis für dieses Anliegen in der Öffentlichkeit und eine faire Berichterstattung in den Medien."
Seit dem Beginn der Eskalation am vergangenen Mittwoch seien laut Nachrichtenagenturen neben den infrastrukturellen Schäden 88 Palästinenser getötet und rund 700 weitere verletzt worden. Die Nachrichtenagentur Wafa berichtete von 90 Toten. Auf israelischer Seite wurden drei Menschen getötet und Dutzende verletzt.
Lesen Sie dazu auch:
|