Newsinternational Dienstag, 31.07.2012 |  Drucken

Myanmar (Burma): 1000 Tote und mehr als 90.000 Obdachlose

Nach Ansicht von Amnesty International hätten es sowohl die Sicherheitskräfte als auch die Rakhine-Buddhisten auf die Muslime abgesehen

Die Gewalt gegen die Muslime in Myanmar geht unvermindert weiter. Bereits am 10. Juni hatte die hiesige Regierung den Notstand ausgerufen. Doch das Töten, die Vergewaltigungen und körperliche Misshandlungen von Rohingya-Muslimen riss nicht ab, beschreibt ein Bericht von Amnesty International die Situation. Siehe auch Interview im Link: Die am meisten verfolgte Minderheit der Welt - Burma - Rassismus auf buddhistisch?.

Nach Ansicht von Amnesty International hätten es sowohl die Sicherheitskräfte als auch die Rakhine-Buddhisten auf die Muslime abgesehen, die von der ethnischen Mehrheit des Landes immer noch als Ausländer angesehen werden. Die Regierung verweigert ihnen zudem die Staatsbürgerschaft. In ihren Augen handelt es sich um illegale Siedler aus Bangladesch.

Die UN schätzt, dass derzeit gut 80.000 Rohingya in Myanmar leben, andere gehen von weitaus höheren Zahlen aus

Eine Reihe von einzelnen Morden Ende Mai forderte Opfer auf beiden Seiten. Schnell griffen die blutigen Scharmützel an Myanmars Küstenstaat Rakhine um sich. Die Regierung entsandte Truppen, um die grausamen Auseinandersetzungen zu beenden und sowohl Klöster als auch Moscheen zu schützen. Mittlerweile sei die schlimmste Gewalt, so heißt es in den türkischen Medien, wohl überstanden. Zur Ruhe käme die Rohingya-Bevölkerung dennoch nicht.

Nach einem Bericht der türkischen humanitären Hilfsorganisation İHH wurden seit Beginn der Unruhen mehr als 1000 Muslime in Myanmar getötet und mehr als 90.000 obdachlos. Spannungen mit ethnischen Minderheiten, die in der Regel in den Grenzregionen leben, sind in Myanmar nicht neu. Obschon die neue Regierung mit vielen von ihnen Waffenruhe geschlossen hat, gibt es weiterhin eine Menge ungelöster Probleme. So dauern etwa die Kämpfe mit der Kachin-Minderheit im Norden des Landes nach wie vor an.

Die UN schätzt, dass derzeit gut 80.000 Rohingya in Myanmar leben, andere gehen von weitaus höheren Zahlen aus. Jedes Jahr würden jedoch Tausende nach Bangladesch, Malaysia und andere Regionen fliehen, um der Unterdrückung in der Heimat zu entkommen. Wie Ramazan Korkut, ein Sprecher von Kimse Yok Mu, gegenüber den türkischen Medien berichtet, würden die Hilfsmaßnahmen derzeit durch die anhaltenden Regenfälle erschwert. Teils sei kein Durchkommen mehr und die Hilfsgüter müssten zu Fuß zu den Bedürftigen gebracht werden. Während des Ramadans würden die Hilfsmaßnahmen selbstverständlich weiterlaufen. Darüber hinaus, so heißt es von Seiten der Stiftung, sei auch geplant, die Flüchtlingscamps stärker zu kontrollieren. (Quelle: Türkische Nachrichten, http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de)



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