Newsnational Mittwoch, 01.08.2012 |  Drucken

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„Nicht nur im Ramadan fromm sein“

Auszüge aus der letzten Khutba (Freitagspredigt) von Imam Jasser Abou Archid

Liebe Geschwister, assalmualeikum … Einige Tage ist es bereits her, dass der Monat Ramadan begonnen hat. Es ist der Monat, der erfüllt ist von einer wunderbaren gottesdienstlichen Atmosphäre und von vielen rechtschaffenen Taten, die ein Muslim anstrebt, um Allahs Wohlgefallen zu erlangen.

In einem Hadith, den Al-Nasa’i von Abu Huraira überlieferte, pflegte der Prophet Muhammad (s) seinen Gefährten diesen Monat verheißungsvoll anzukündigen, indem er sagte: „Zu euch ist Ramadan, ein gesegneter Monat, gekommen, in dem Allah das Fasten vorgeschrieben hat. In ihm werden die Tore des Himmels geöffnet und die Tore der Hölle geschlossen und die Großen unter den Teufeln gefesselt. Und in ihm gehört Allah eine Nacht, die besser ist als tausend Nächte“.

Ramadan ist somit die Gelegenheit für einen Muslim, um seinen Glauben zu stärken und viele gute Taten zu verrichten, nachdem er vielleicht in den Monaten zuvor sehr wenig für seine Religion getan hat. Und alhamdulillah: Wir erleben immer wieder, dass eine Reihe von Muslimen sich hingebungsvoll dem Gottesdienst widmen, wenn der Ramadan eingetroffen ist. Das Koranlesen und die Teilnahme an den Gemeinschaftsgebeten, wie das Tarawih-Gebet oder das Tahajud-Gebet in der Nacht, wird zur Tagesordnung.

Darüber hinaus achtet man darauf, dass man kein schlechtes Verhalten an den Tag legt und nur gute Worte zu den Menschen spricht und übt sich besonders in vorbildliches Verhalten. Allerdings vergessen viele Muslime, dass dieses Verhalten nicht nur im Ramadan praktiziert werden sollte. Vielmehr trainiert uns der Ramadan zu frommen und guten Menschen, damit wir über das gesamte Jahr hinweg auch so bleiben.

„Die beliebtesten (guten) Taten bei Allah sind solche, die regelmäßig begangen werden, auch dann, wenn sie gering sind“ - Hadith

Wenn wir also z.B. im Ramadan jeden Tag Koran gelesen haben, dann sollten wir versuchen das auch in den restlichen Tagen des Jahres zu machen. Es muss nicht viel sein, was wir lesen, sondern es reicht, wenn es wenig aber regelmäßig ist.

Und der Prophet Mohammad (s) pflegte seiner Ummah in einem Hadith, den Muslim von Aischa überlieferte, zu sagen: „Die beliebtesten (guten) Taten bei Allah sind solche, die regelmäßig begangen werden, auch dann, wenn sie gering sind“.

Weiterhin möchte ich die Geschwister auf einen wichtigen Sinn des Ramadans aufmerksam machen: Wenn wir über Tage hinweg für eine längere Zeit nichts essen und nichts trinken, dann haben wir die Gelegenheit uns in den Zustand tausender Menschen hinein zu versetzen, die auf dieser Welt hungern und dursten. Man siehe da z.B. die Situation der Menschen am Horn von Afrika, der im Moment von der schlimmsten Dürre seit 60 Jahre befallen ist, durch die mittlerweile Hunderte aus Hunger und Durst umgekommen sind. In diesem Fall erinnert uns der Ramadan an unsere menschliche Pflicht diesen Menschen so gut wir können zu helfen. Denn ein Muslim sollte nicht tatenlos zu sehen, wenn auf dieser Welt Menschen hungern und dursten.

Ich bitte Allah darum, dass er uns beim Fasten in diesem Monat beisteht und uns dazu verhilft, dass wir den Sinn des Ramadans richtig verstehen und nach der Fastenzeit immer noch unsere Frömmigkeit und Rechtschaffenheit auf hohem Niveau beibehalten.



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