Aufgedeckt: Ein syrischer Christ bereite den bisher schwersten Schlag gegen das Assad-Regime vor
Nach dem Anschlag auf das Regime in Damaskus: Wer dahinter steckt und was sind die Folgen? Von Sadiqu Al-Mousllie
Am 18.7.2012 stellte die geplante Aktion der FSA auf dem Zentrum der nationalen Sicherheit in Damaskus einen Wendepunkt für die syrische Revolution dar. Die Zielpersonen sind nicht nur hochrangige Persönlichkeiten des Regimes, sondern auch maßgeblich verantwortlich für die Brutalität der Assad-Milizen gegenüber den Zivilsten. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist, dass diese Persönlichkeiten auch alte Relikte vom Vater-Assad-Regime sind. Der Tod dieser sog. „Sicherheitszelle“ ist ein ziemlich herber Schlag. Noch ist aber der Volksaufstand damit nicht siegreich über das Regime des Todes. Die Reaktion des Regimes zeigt aber, wie tief es verwundet ist. Es bleibt zu erwähnen, dass keine Zivilisten bei dem Angriff verwundet wurden.
Aus einer sicheren Quelle in Syrien: Einige Wochen früher wurden Reparaturen in den Räumen des Zentrums für Nationale Sicherheit in „Rawda“ fällig. So sollten Handwerker in die Räume rein gelassen werden. Etwa 6 Wochen vor der Explosion sind die Sprengsätze eingeschmuggelt und in die abgehängte Decke eingebaut worden. Es war dann eine Frage der Zeit bis die Gruppe sich dort treffen sollte. Man sprach die ganze Zeit von einer syrischen Revolution mit islamischen Tendenzen und Ängsten, dass ein islamischer Staat in Syrien auf dem Vormarsch wäre. Nun zeigt sich, dass die wichtigste Aktion gegen die kriminellen Elemente des Regimes von einem syrischen Christen in Kooperation mit einem der Sicherheitsmännern im Zentrum durchgeführt wurde. Erstaunlich für manche, dass es ein syrischer Christ ist, aber eben völlig normal für die syrische Gesellschaft. Der Mann ist nun in Sicherheit. Das ist die Revolution aller Syrer.
Reaktionen und Folgen
Die Internationale Gemeinschaft reagierte auch sofort und verschob die UN-Sitzung, um erstmal zu eruieren, was wirklich passiert ist und wie damit umzugehen ist. Russland fühlte sich ganz stark unter Druck durch diese Entwicklung, dass Putin lächerlicherweise eine Verhaftung der Täter verlangte. Von Putin war aber zur Bestrafung der Verantwortlichen für den Tod von über 19 Tausend Menschen in den letzten Monaten kein Wort gefallen! In der Hauptstadt Damaskus verbreiteten sich die Brigaden der Freien syrischen Armee (FSA) sehr schnell. Das Regime hatte nämlich seit mehreren Tagen mehrere Orte bombardiert und Truppen hineingeschickt. Die FSA ging gegen bestimmte und vorgefasste Ziele des Regimes in der Hauptstadt vor. So konnten sie auch immer wieder Munition und sonstige Waffen ergattern. Die FSA hat damit das Regime überrascht und stark verunsichert. So musste das Regime Truppen aus mehreren Orten in Syrien wie beispielsweise Homs und Deir-Zour abziehen. Das Regime setzte seine Hubschrauber ein, um ganze Viertel erstmal aus der Luft zu beschießen und dann durch seine Schabbiha-Milizen zu stürmen. Wer nicht durch die Bombardierung gestorben ist, wurde dann durch die Assad-Milizen regelrecht geschlachtet.
Eine Übergangsphase ist nun stärker in der Diskussion und wird durch manche internationale Akteure sogar fieberhaft vorangetrieben. Nicht zuletzt wurde der Syrische Nationalrat von dem französischen Außenminister aufgefordert, eine Übergangregierung zu bilden. Das Regime und seine Unterstützer wollen aber Stärke zeigen, um auch vermeintliche Verhandlungen beeinflussen zu können. Das ist auch einer der Gründe, warum das Regime in Damaskus die Viertel aus der Luft beschießt. Denn der Boden gehört zu 70% schon der Freien Syrische Armee. Dennoch ziehen sich die Mitglieder der FSA aus den Vierteln bewusst zurück, weil die FSA sich mit den leichten Waffen nicht richtig verteidigen kann. Das Regime bombardiert auch blind und nimmt den Tod sehr vieler Zivilisten in Kauf. Statements über einen möglichen Bürgerkrieg sind aus der Sicht der Syrer dermaßen fehl am Platz, insbesondere jetzt! Der Konflikt ist zwischen der Bevölkerung und einem brutalen diktatorischen Regime. Die Syrer sind alle ein Volk und werden es bleiben. Eins ist aber sicher wie das Amen in der Kirche und Moschee: Es wird kein Szenario für die Übergangsphase Bestand haben, es sei denn, akzeptieren es die Syrer in Syrien und mit Betonung „in Syrien“.
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