Artikel Mittwoch, 11.05.2011 |  Drucken

IslamForum: 700 000 muslimische Jugendliche in Deutschland endlich fördern

Die Kinder und Jugendlichen aus muslimischen Familien erfahren – wie andere Jugendliche aus sozial schwachen Schichten auch – Benachteiligungen im Bildungssystem. Sie sind überproportional in Hauptschulklassen und in nicht qualifizierenden Klassen der Berufsschulen vertreten und haben weniger Chancen auf eine Ausbildungsstelle und eine qualifizierte berufliche Tätigkeit.

Sie werden auch aufgrund ihrer ethnischen Herkunft benachteiligt. Bei gleichen Voraussetzungen wie bei Einheimischen werden Schüler und Schülerinnen mit ausländischer Migrationsgeschichte seltener für den Besuch des Gymnasiums vorgeschlagen. Bei der Bewerbung um Ausbildungsstellen sind ihre Chancen auch bei guten schulischen Voraussetzungen gering. Neuere Untersuchungen, bei denen es um die Bewerbung um Praktikumsstellen geht, belegen, dass Personen mit türkischem oder arabischem Namen seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden. Deutlich reduzierte Chancen auf eine Berufsausbildung oder einen Arbeitsplatz haben muslimische Frauen die ein Kopftuch tragen, unabhängig von ihrer Qualifikation und ihren Kompetenzen.

Dabei unterscheiden sie sich in ihren vielfältigen Einstellungen zu Religion kaum von Jugendlichen mit christlicher Glaubenszugehörigkeit. Auch die Einstellungen zur Demokratie sind nicht anders als bei den übrigen Jugendlichen (vgl. die Untersuchungen von Peter Wetzel und Karin Brettfeld: Muslime in Deutschland – Integration, Integrationsbarrieren Religion sowie Einstellungen zu Demokratie, Rechtsstaat und politisch-religiös motivierter Gewalt, Universität Hamburg, Institut für Kriminalwissenschaften – Abteilung Kriminologie im Juli 2007).

Die folgenden Gesichtspunkte wollen dazu beitragen, eine
Debatte über die Zukunft der Organisation muslimischer Jugendarbeit anzustoßen, siehe dazu unterer Link, um weiter zu lesen.



Lesen Sie dazu auch:
Muslimische Jugend förden

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