Newsnational Freitag, 11.02.2011 |  Drucken

Mubarak ist abgetreten - Ägypten feiert und steht Kopf - Merkel gratuliert

Vize-Präsident Suleiman verkündet Machtübergabe an Militär. Millionen Ägypter feiern auf den Straßen. Friedliche Proteste führen zum Sturz des Machthabers Mubarak. Bundeskanzlerin Merkel gratuliert.

Der ägyptische Präsident Mubarak tritt zurück und legt die Führung des Landes in die Hände des Militärs. Das erklärte Mubaraks Vize Suleiman gegen 17 Uhr am Freitagnachmittag. Auf dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo brechen die Menschen in lauten Jubel aus.

Ein Militärrat werde die Amtsgeschäfte übernehmen, sagte Suleiman. Kurz zuvor war eine "wichtige" Erklärung des Präsidialamtes angekündigt worden und die Spannung war erneut gestiegen.

Inzwischen gratulierte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einer kurzen Pressekonferenz dem ägyptischen Volk. Sie nannte diesen Freitag einen „Tag großer Freude“. Man sei Zeugen eines historischen Wandels und sie freue mich mit den Millionen Menschen auf den Straßen.

Merkel wünschte, dass es nun eine Gesellschaft ohne Korruption, Zensur, Verhaftung und Folter geben wird. Die Bundeskanzlerin sicherte weitere Unterstützung zu und betonte dass es ein freies Ägypten geben soll und am Ende dieser Entwicklungen freie Wahlen stehen.

Die Armeeführung gab eine Erklärung ab, die dem Volk politische Reformen garantiert. Das Oberkommando kündigte an, den Weg zu freien und fairen Wahlen zu sichern. Der seit Jahrzehnten geltende Ausnahmezustand solle aufgehoben werde, sobald es die Situation erlaube.

Nach Angaben des staatlichen Fernsehens hat Mubarak am Nachmittag mit seiner Familie die Hauptstadt verlassen und war in den Badeort Scharm el-Scheich am Roten Meer geflogen.

Hunderttausende Demonstranten auf dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo reagierten am 18. Tag der Proteste gegen das Regime mit frenetischem Jubel. Die Demonstranten feiern auf den Straßen, preisen Gott und lassen ihren Emotionen freien lauf.

"Freies Ägypten, freies Ägypten", rufen die Menschen, "Das Volk hat das Regime gestürzt". Es werden Fahnen geschwenkt und Feuerwerke gezündet. Autokonvois fahren hupend durch die Straßen.




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