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Mittwoch, 01.09.2010

Goldgrube Halal-Fleisch

Belgische Fast-Food-Kette Quick will in Frankreich in 22 Filialen durchstarten

Paris/München - Die belgische Fast-Food-Kette Quick http://www.quick.be setzt in Frankreich ab sofort auf Fleisch, das nach den islamischen Regeln hergestellt wurde. Der Vorstoß kommt in dem boomenden und multikulturellen Markt nicht von ungefähr. Ähnlich wie in verspricht sich der Konzern Erfolge, wie sie schon Nestlé oder Unilever im Segment des Halal-Fleischs zu verzeichnen hatten. So will Quick künftig in 22 Filialen Halal-Essen für gläubige Muslime anbieten.

Nachfrage bestimmt Angebot

Dass das Konzept aufgeht, belegen nicht nur Wettbewerber, sondern auch erste Testversuche in der Praxis. Quick zufolge sind die Versuche in Frankreich in nur wenigen Wochen so gut verlaufen, dass Unternehmenschef Jacques-Edouart Charret heute, Dienstag, angekündigt hat, sein Angebot in diesem Segment auszubauen. Allein in der Millionenmetropole Paris werden ab morgen zehn Quick-Geschäftslokale auf die Halal-Reinheitsgebot-Produktion umgestellt. Als Zugeständnis, so das Unternehmen, wird es auch weiterhin "normale" Hamburger geben.

Auch wenn diese herkömmlichen Fast-Food-Produkte für nicht-muslimische Kunden künftig in Halal-Filialen nur noch aufgewärmt, aber nicht dort zubereitet werden, begrüßen Experten die Produktdiversifizierung. "Das Konzept wird aufgehen. Denn die Nachfrage bestimmt das Angebot. Zudem lassen sich damit nicht nur neue Zielgruppen erschließen, sondern auch neue Trends kreieren", unterstreicht Marketingfachfrau Anne M. Schüller von der gleichnamigen Beratungsgesellschaft http://www.anneschueller.de auf Nachfrage von pressetext.

2010 rund 641 Mrd. Dollar Umsatz

Ähnlich shari'ah-konformen Produkten in der Finanzindustrie (Islamic Finance) (pressetext berichtete: http://pressetext.de/news/080807001/) erhoffen sich viele Lebensmittelhersteller lukrative Umsätze. Dass sich das Geschäftsfeld lohnt, zeigt sich vor allem mit Blick auf die muslimisch geprägten Einwohnerzahlen in den einzelnen Märkten. Allein in Deutschland leben zwischen 3,8 und 4,3 Mio. Muslime. Lag der weltweite Umsatz mit islam-konformen Lebensmitteln 2004 noch bei 587 Mrd. Dollar, sollen es dieses Jahr 641 Mrd. Dollar sein.

Auch wenn Branchenkenner im Halal-Segment 2010 allein für Europa einen Umsatz von 67 Mrd. Dollar vorhersagen, fürchten viele Händler um einen Imageschaden durch Tierschützer. Die Zurückhaltung vieler Händler hat mit dem Gesetzgeber zu tun. Denn ohne Betäubung zu schlachten, ist in vielen Ländern verboten. Darin liegt für viele Muslime jedoch ein Problem. Denn ein betäubtes Tier gilt als tot. Ein Verzehr wäre in dem Fall ein Verstoß gegen das Aas-Verbot. Um das zu umgehen, importieren viele Händler daher ihr Fleisch aus dem Ausland. (Quelle:pressetext.de)



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