Newsnational Montag, 09.11.2009 |  Drucken

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Fremdenfeindliche Tat in Dresden: Synagoge mit Hakenkreuzen beschmiert

Kurz vor der Jährung der Progromnacht und Urteilsverkündung im Mordfall Marwa wird in Dresden erneut ein rassistischer Anschlag begangen.

Erneut ist Dresden Schauplatz eines fremdenfeindlichen Übergriffes geworden. Das Gemeindezentrum der Neuen Synagoge in Dresden ist in der Nacht zum Sonntag mit Hakenkreuzen und verfassungsfeindlichen Parolen beschmiert worden. Die Schriftzüge richteten sich gegen die Jüdische Gemeinde, wie das Landeskriminalamt Sachsen mitteilte.

Unbekannte hätten die Mauer auf einer Länge von neun Metern mit schwarzem Stift beschmiert. Eine Streife der Dresdner Polizei habe die Straftat am Morgen bemerkt, nach der Spurensicherung seien die Schmierereien im Laufe des Tages beseitigt worden. Nach ersten Ermittlungen durch die Dresdner Polizei übernahm die Sonderkommission Rechtsextremismus des Landeskriminalamtes Sachsen den Fall. Ermittelt wird unter anderem wegen Volksverhetzung.

Die Neue Synagoge der sächsischen Landeshauptstadt war im November 2001 eingeweiht worden, 63 Jahre nach der Zerstörung des alten Gotteshauses durch die Nationalsozialisten in der Pogromnacht vom 9. November 1938.

Neben der Jährung der Progromnacht, sowie des Gedenkens an den Mauerfall wird auch in diesen Tagen das Urteil im Mordfall Marwa erwartet. Vor diesem Hintergrund erscheint der Angriff auf die Synagoge besonders erschreckend. Dresden scheint ein Problem mit dem Rassismus zu haben. Sachsen gilt auch als Hochburg der NPD, die bei den letzten Landtagswahlen erneut den Einzug geschafft hat.

Gleichzeitig verstärkt die NPD ihre Aktivität im Jugendbereich. Nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung (SZ) verteilen Mitarbeiter aus den Wahlkreisbüros der acht NPD-Abgeordneten landesweit eine Zeitschrift namens „Durchblick - Die Zeitung für junge Leute“. Laut SZ befänden sich in dem auf den ersten Blick moderat erscheinenden Heft auch die üblichen, ressentimentgesättigten Versatzstücke über die „Versagerparteien“ und das nach NPD-Sicht korrupte „System“. Auch der Mörder von Marwa El-Sherbini fiel in dem vergangen Prozess durch NPD-Parolen auf.




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