Euro-islam |
Donnerstag, 26.12.2002 | Drucken |
Euro-islam
V.Eisenheim widerspricht J. H. Schmitt i.S. Pfarrerpredigt schrieb:
Jan H. Schmitt sollte sich einmal fragen, ob es wirklich nur am "bösen" Westen (besonders die USA) liegt, wenn Länder mit überwiegend moslemischer Bevölkerung "darben". Natürlich sind in der Vergangenheit und wohl auch in der Gegenwart von der westlichen Seite her Fehler gemacht worden. Aber die wirtschaftlichen Schwierigkeiten allein darauf zu schieben, hieße doch zum Teil die Tatsachen zu verdrehen.
Wenn ein Land der Hälfte seiner Bevölkerung Bildung, Wissen verweigert und Teilnahme im Beruf und öffentlichen Leben verweigert, (ich meine die Frauen und Mädchen) keine nennenswerte wissenschaftliche Forschung betreibt, kritische Stimmen ausschaltet, darf es sich nicht wundern, wenn es wirtschaftlich ins Hintertreffen gerät.
Weder die USA noch andere "westliche" Länder zwingen irgendeine moslemische Gesellschaft z. B. zu Zwangsehen, Verschleierungszwang, Berufsverbote für Frauen, keine Bildung von Mädchen oder die Unterdrückung des kritischen Denkens. Das sind alles Traditionen, die zu einem großen Teil dem Koran widersprechen,.
Dass Mohammed der letzte Prophet ist, ist die Überzeugung eines Moslems. Daran zu glauben ist sein gutes Recht. Aber andere Menschen sind eben anderer Meinung. Wie z. B. die Mormonen, die Joseph Smith für den letzten Propheten halten und darum nach seinen Lehren leben. Andere sind nach wie vor von den Lehre Jesus Christus überzeugt, halten ihn für Gottes Sohn. Andere haben noch andere Überzeugungen.
Wer will darüber richten? Jan H. Schmitt etwa? Heisst das denn nicht, sich über Gott ( oder Allah) zu erheben, der ja der alleinige Richter ist?
Wo sind eigentlich die Völkerscharen, die in Guantanamo Bay inhaftiert sind. Sicher, die USA verletzten mit der Form der Haft die Menschenrechte, aber andererseits sind die radikalen Moslems ja auch nicht gerade Kämpfer der Humanität. Im Gegenteil, sie treten für ein brutales und Menschen verachtendes Regime ein, unter dem auch Moslems leiden müssen. Herr Schmitt suggeriert in seinem Beitrag, dass in Guantanamo Bay wahllos Männer (sogar Frauen und Kinder) in großer Zahl eingesperrt sind, doch dass ist maßlos übertrieben.
(...)
Da wird der Westen für gewisse Mißstände verantwortlich gemacht, teils zu Recht aber auch zu Unrecht. Die eigene Schuld und Mit-Schuld geleugnet, die Tatsachen verdreht.
Natürlich machen das nicht alle Briefeschreiber hier in diesem Forum, aber doch recht viele von ihnen. Dem Islam dienen sie damit nicht, im Gegenteil: sie schaden ihm und andere Moslems.
Ob Moslems oder nicht, ich wünsche allen noch gute (Fest)-tage und ein glückliches neues Jahr.
Anm. der Redaktion: Die Rhetorik, "sie sind ja selbst Schuld an ihre Misere, kennen wir leider zu Genüge!"
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