Newsnational Samstag, 21.07.2007 |  Drucken

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Berlin: Imam ruft zur Blutspende auf - Erste Aktion dieser Art in Zusammenarbeit mit den DRK in einer Moschee

„Brücken bauen zwischen unserer Religion und der Gesellschaft, in der wir leben“

Es ist ein positives Signal für die Integration, wenn Moscheen sich öffnen. An diesem Freitag organisierte der muslimische Verein INSSAN gemeinsam mit der Ensar Camii (IGMG) und dem Deutschen Roten Kreuz eine Blutspendeaktion in der Moschee am Schloss Charlottenburg.
INSSAN, der Verein für kulturelle Interaktion, hatte zusammen mit dem DRK direkt in den Räumen der Moschee ein mobiles Blutspende-Zentrum aufgebaut.

"Der Koran lehrt uns, Not leidenden Menschen gleich welcher Religion, Kultur oder Herkunft zu helfen. Das wollen wir mit Blutspendeaktion tun.", so die stellvertretende INSSAN-Vorsitzende Lydia Nofal. INSSAN und die Ensar Camii rufen vor allem die Teilnehmer des Freitagsgebets dazu auf, nach dem Gebet bei der wohltätigen Aktion mitzumachen. Für die meisten wird wahrscheinlich der Anblick von Ärzten, Krankenliegen, Blutkonserven und Pflegern ein ungewöhnlicher Anblick in der Moschee sein. Doch diese Aktion und weitere verstärkte Maßnahmen im Bereich der Bildung, des Sozialen und Kulturellen fördern die Entwicklung einer europäisch-islamischen Identität unter den Muslimen Berlins.

Für das Deutsche Rote Kreuz sind Blutspenden besonders in den Sommermonaten wichtig, da in dieser Zeit die Reserven meistens knapp sind. Spender müssen ein Personaldokument bzw. Reisepass mit Meldebescheinigung mitbringen und zwischen 18 und 60 Jahre alt sein. Wer sich länger als sechs Monate in einem Malariagebiet aufhielt, kann leider nicht teilnehmen. Auch Andersgläubige sind am Freitag zum Blutspenden und kennen lernen der Moschee herzlich willkommen. Auf Wunsch werden auch Moscheeführungen angeboten.

"...wenn jemand einem Menschen das Leben erhält, soll es so sein, als hätte er der ganzen Menschheit das Leben erhalten." So sagt es der Islam im Koran 5:32. Und so sagte es gestern der Imam, der Vorbeter, beim Freitagsgebet in der Charlottenburger Moschee Ensar Camii seinen 300 muslimischen Zuhörern und rief sie zur Blutspende auf. Nach dem Gebet dann eine lange Schlange vor dem Anmelde-Tisch. Mehr als 30 Männer und Frauen wollten sofort spenden, viele zum ersten Mal. "Mit solchen Aktionen wollen wir Brücken bauen zwischen unserer Religion und der Gesellschaft, in der wir leben" sagte der Sprecher Chaban Salih. INSSAN ist arabisch und bedeutet "Menschlichkeit".





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