Artikel Dienstag, 01.06.2021 |  Drucken

"blicken voller Sorge" - Erklärung jüdischer, muslimischer und migrantischer (u.a. ZMD RLP) Verbände in Rheinland-Pfalz zur jüngsten Gewalt in Israel und den Palästinensergebieten

Wir, als jüdische, muslimische, jüdisch-muslimische Verbände und Initiativen, als Organisationen und Einzelpersonen in Rheinland-Pfalz erklären:

Wir sind geeint in der Hoffnung auf ein schnelles Ende der Gewalt im Nahen Osten und geeint in der festen Ansicht, dass dieser Konflikt nicht mit Ressentiments, Hass und Gewalt auf unseren Straßen ausgetragen werden darf.

Wir sind geeint in der Überzeugung, dass unterschiedliche Perspektiven auf den Nahost-Konflikt durch unterschiedliche individuelle und kollektive Sozialisationen, Erfahrungen, Wissensbestände und Emotionen geprägt sind und dass unsere offene, pluralistische und demokratische Gesellschaft Raum für strittige Diskussionen und kontroverse Ansichten hierüber lässt.

Wir sind zugleich geeint in der Überzeugung, dass unterschiedliche Perspektiven auf den Konflikt in unserer offenen, pluralistischen und demokratischen Gesellschaft friedlich und im gegenseitigen Respekt zueinander ausgehalten werden müssen. Unter keinen Umständen rechtfertigen sie Beleidigungen, das Diffamieren von religiösen oder staatlichen Symbolen, Angriffe auf Synagogen, Moscheen oder Kirchen oder gar Gewalt gegen Menschen.

Wir sind geeint in der Haltung, dass Jüden*innen und Muslim*innen hierzulande nicht für die Geschehnisse im Nahen Osten mitverantwortlich gemacht werden dürfen. Diese Zuschreibung ist oftmals Ausdruck von Antisemitismus und anti-muslimischem Rassismus, die Gegenwart und Zukunft unseres Miteinanders gefährden und in unserer offenen, pluralistischen und demokratischen Gesellschaft keinen Platz haben.

Wir haben über viele Jahre durch Begegnungen, Gespräche und Zusammenarbeit wechselseitiges Vertrauen geschaffen. Wir werden nicht zulassen, dass der Konflikt im Nahen Osten unseren Zusammenhalt und unser respektvolles Zusammenleben in Rheinland-Pfalz gefährdet.   Wir laden andere Verbände, Initiativen, Organisationen und Einzelpersonen dazu ein, sich unserer Erklärung anzuschließen und sich gegen jegliche Art von Hetze, Hass und Feindseligkeit zu stellen.

Mainz, den 28. Mai 2021


Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland KdöR

DiTiB - Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.

Landesverband der Islamischen Kulturzentren Rheinland-Pfalz (LVIKZ Rheinland-Pfalz)

Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz K.d.ö.R.

Maimonides jüdisch-muslimisches Bildungswerk gemeinnützige UG

SCHURA Rheinland-Pfalz Landesverband der Muslime e.V.

Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V. – Landesverband Rheinland-Pfalz

Miguel Vicente, Beauftragter der Landesregierung für Migration und Integration

Arbeitsgemeinschaft der Beiräte für Migration und Integration Rheinland-Pfalz

Initiativausschuss für Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz

Netzwerk diskriminierungsfreies Rheinland-Pfalz

V.i.S.d.P. und Pressekontakt: Initiativausschuss für Migrationspolitik in Rheinland Pfalz – Tel.: 06131 / 287 44 53


















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