Artikel Mittwoch, 27.02.2019 |  Drucken

Friedensaktivisten fordern Stopp deutscher Rüstungsexporte

Berlin - Friedensaktivisten haben vor dem Reichstag in Berlin Abrüstung und einen Stopp deutscher Rüstungsexporte gefordert. "Wer den Export von Kriegswaffen genehmigt, trägt Mitverantwortung für die Kriege, die damit geführt werden", erklärten die Aktivisten der Kampagne "Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel" am Dienstag. So sei die Bundesregierung mit verantwortlich dafür, "wenn deutsche Waffen im Ausland töten".

Am Dienstag hat vor dem Landgericht Kiel auch der Prozess gegen drei ehemalige Manager des Kleinwaffenherstellers Sig Sauer begonnen. Ihnen wird illegaler Waffenexport in das frühere Bürgerkriegsland Kolumbien vorgeworfen.

Die Aktion wolle Aufmerksamkeit auf "den Skandal der deutschen Rüstungsexporte" lenken, sagte Kampagnensprecherin Christine Hoffmann. Deutsche Waffen würden etwa von Saudi-Arabien im Jemen-Krieg eingesetzt oder von der Türkei in Syrien. Notwendig sei ein Gesetz zur Kontrolle von Rüstungsexporten, das mehr Transparenz ermögliche und die "riesige Lücke" schließe, die Waffenlieferungen aus Deutschland in Konfliktregionen ermögliche.

Deutsche Rüstungsexporte würden von der Politik oft verharmlost, kritisierte Hoffmann und verwies etwa auf die Aussage, Waffen gingen hauptsächlich an EU- und Nato-Partner.

Von 2013 bis 2017 seien Rüstungsgüter in Höhe von acht Milliarden Euro an Drittstaaten ausgeliefert worden - deutlich mehr als an Staaten der EU und der Nato, die Waffen im Wert von 1,5 Milliarden Euro erhalten hätten. Zudem seien auch Exporte an Partnerländer problematisch, etwa wenn deutsche Waffen von der Türkei in Syrien eingesetzt würden.

Die Kampagne vereint nach eigenen Angaben rund 100 Organisationen der Friedensbewegung und Entwicklungszusammenarbeit, darunter Misereor, Brot für die Welt, Pax Christi und Terre des hommes.




Ähnliche Artikel

» Ilja Seifert (MdB) im islam.de-Gespräch über Behinderte
» Bündnis fordert: Deutschland muss weltoffenes Land bleiben
» "Integration kann keine Sieben-Generationen-Aufgabe bleiben, die nie abgeschlossen ist, weil man nicht Klaus oder Erika heißt", Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Festakt 60 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen
» Mazyek appelliert an Bundeskanzlerin: Sorgen und Ängste ernst nehmen und sich auch hinter muslimische Deutschen stellen
» Die Polizei geht bei Nazi-Terror-Gruppe von einem viel größeren Unterstützerkreis aus

Wollen Sie einen
Kommentar oder Artikel dazu schreiben?
Unterstützen
Sie islam.de
Diesen Artikel bookmarken:

Twitter Facebook MySpace deli.cio.us Digg Folkd Google Bookmarks
Linkarena Mister Wong Newsvine reddit StumbleUpon Windows Live Yahoo! Bookmarks Yigg
Diesen Artikel weiterempfehlen:

Anzeige

Hintergrund/Debatte

Extreme bis extremistische Einstellungen in Deutschland auf dem Vormarsch mit Spiegelung in der Politik und Medien
...mehr

Langes KNA-Interview: Der neue Vorsitzende des Zentralrats der Muslime über sein Amt
...mehr

Bochum ehrt Ahmed Aweimer zum 70. Geburtstag
...mehr

Aiman Mazyek kommentiert das Verbot der Imam Ali Moschee: "Blaue Moschee - Islamisches Zentrum in Hamburg
...mehr

Medienanalyse: Rassismus in Medien, Recht und Beratung
...mehr

Alle Debattenbeiträge...

Die Pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt (Hadj) -  exklusive Zusammenstellung Dr. Nadeem Elyas

88 Seiten mit Bildern, Hadithen, Quran Zitaten und Erläuterungen

Termine

Islamische Feiertage
Islamische Feiertage 2019 - 2027

Tv-Tipps
aktuelle Tipps zum TV-Programm

Gebetszeiten
Die Gebetszeiten zu Ihrer Stadt im Jahresplan

Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben

Marwa El-Sherbini: 1977 bis 2009