Terrorgruppe „Freiheitsfalken Kurdistans“ (TAK) bekannte sich zum Selbstmordanschlag in Ankara
ZMD: „Geht aufs Konto der Friedensfeinde, die in Türkei Chaos und Zerstörung stiften wollen“
Bei einem erneuten Terroranschlag in Ankara hatte letzten Mittwoch ein Selbstmordattentäter 28 Menschen mit sich in den Tod gerissen, für die vergangenen Freitag in der Hauptstadt eine Trauerfeier stattfand. ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek verurteile diesen schreckliche Selbstmordattentat aufs Schärfste und schrieb auf seiner facebook-Seite, „dass dies aufs Konto der Friedensfeinde geht, die in Türkei Chaos und Zerstörung stiften wollen. Das werden sie aber niemals schaffen“. „Unsere Gebete, unser Beileid und unsere Gedanken sind jetzt bei den Opfern und ihren Familien.“
Inzwischen bekannte sich die militante Freiheitsfalken Kurdistans (TAK) zu dem Anschlag in Ankara. "Unser Rachefeldzug gegen den faschistischen türkischen Staat wird weitergehen", drohte die Gruppe auf ihrer Homepage. Zugleich kündigte die TAK Anschläge auch in Touristengebieten an und warnte Urlauber davor, in die Türkei zu reisen. Die türkische Regierung macht ebenso die syrischen Kurdenmilizen der YPG für den Anschlag in Ankara verantwortlich. Bei dem Selbstmordattentäter habe es sich um einen im Jahr 1989 geborenen TAK-Kämpfer namens Abdulbaki S. aus der osttürkischen Stadt Van gehandelt. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hatte gesagt, ein 1992 geborener YPG-Kämpfer aus Nordsyrien namens Salih N. habe das Attentäter verübt. Er sei von der PKK unterstützt worden. Die YPG und die PKK haben eine Beteiligung an der Tat dementiert. Die YPG nannte die Anschuldigungen einen Vorwand für einen Einmarsch der Türkei in die Kurdengebiete in Nordsyrien. YPG ist der syrische Ableger der PKK.
Die Türkei drängt die USA, die YPG ebenso wie die PKK zur Terrororganisation zu erklären. Die YPG ist ein Verbündeter der USA und kämpft in Syrien gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Die TAK ging 2004 aus der PKK hervor und verübte danach Anschläge in Städten auch im Westen der Türkei, der sonst von der Gewalt im kurdisch dominierten Südosten weitgehend unberührt bleibt. Ende vergangenen Jahres hatte sich die TAK zu einem Mörserangriff auf den Istanbuler Flughafen Sabiha Gökcen bekannt, bei der mindestens ein Mensch getötet und mehrere Flugzeuge beschädigt wurden. Die TAK bezeichnet sich als unabhängig von der PKK. Westliche Sicherheitsexperten halten das aber für wenig glaubwürdig. Das türkische Militär intensivierte am Freitag den grenzüberschreitenden Beschuss von Gebieten unter YPG-Kontrolle, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Die Armee beschießt YPG-Gebiete seit Tagen mit Artillerie.
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