Newsnational Dienstag, 22.09.2015 |  Drucken

„Nicht mehr wegschauen“

ZMD verurteilt Angriff auf seine Mitgliedsgemeinde in Halle

Am Montagabend, den 21.09.2015, kam es erneut zu einem Anschlag auf eine Moschee in Deutschland, das Islamische Kulturcenter in Halle, eine Mitgliedsmoschee des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD).

Aiman Mazyek, Vorsitzender des ZMD, verurteilte diesen Übergriff mit den Worten: „Angriffe auf Gotteshäuser – egal welcher Religion –  sind zugleich Angriffe auf unser Land“.  Es werde Zeit, dass „solche islamfeindlichen Akte mit höchster Anstrengung strafrechtlich verfolgt und vor dem anti-muslimischen Rassismus nicht länger weggeschaut wird.“

Ein männlicher Täter in Begleitung zweier Frauen hat in der Nacht von Montag auf Dienstag Scheiben der Gemeinde eingeschlagen und weitere Schäden an der Moschee angerichtet. Laut Zeugen haben die Täter anschließend „Wir sind Volk“ ausgerufen.  Kurze Zeit später wurde ein Bürger marokkanischer Herkunft das Opfer eines Übergriffs durch einen Unbekannten – die Polizei ermittelt nach einem Zusammenhang. Vor einigen Wochen ereignete sich ebenfalls ein Brandanschlag auf ein interkulturelles Zentrum in Merseburg, etwa zehn Kilometer von Halle entfernt.

Djamel Amelal, Vorsitzender der betroffenen Moschee in Halle, verurteile diese Zerstörung ebenfalls und zeigte sich zudem irritiert, dass der Staatsschutz den Verein erst durch Nachfassen offiziell viele Stunden später über den Ermittlungsstand aufgeklärt hat.

Einen Lösungsansatz, um den islamfeindlichen Tendenzen zu entgegnen, sieht der ZMD in den Anstrengungen den Dialog zwischen den Religionen und Gesellschaftsgruppen weiter voranzubringen und konkreten Schutzmaßnahmen für Moscheen in Deutschland durch die Behörden.



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