Newsnational Montag, 01.04.2013 |  Drucken

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Wieder Tote bei Feuer in einem türkischen Wohnhaus

Alleine in den letzten Tagen mehrere eindeutige rassistische Gewaltakte in Deutschland – Wann und wie reagiert Politik? KRM: Wer nimmt die Sorgen und Ängste der muslimischen Bevölkerung ernst?

In Köln sind wieder Menschen durch den Brand in einem türkischen Wohnhaus gestorben. Die Türkische Regierung hat das Vorgehen der Deutschen bei Brandstiftungen gegen Türken heftig kritisiert.  Zwei Menschen sind bei einem Brand in einem Kölner Mehrfamilienhaus ums Leben gekommen. Die Feuerwehr fand die Leichen des 30-jährigen Mannes und der wahrscheinlich 19-jährigen Frau im verqualmten Hausflur. 13 Menschen wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht, wie die Polizei am Ostersonntag mitteilte. Die Kriminalpolizei ermittelt.

Der neue KRM-Sprecher AimanMazyek sagte dazu gestern in Köln: „ Ich rufe die Sicherheitsbehörden auf, keine vorschnellen Äußerungen zur Brandursache zu machen. Die muslimische Bevölkerung ist stark verunsichert und deutsche Bürger mit türkischer Herkunft haben große Angst, weil in den letzten Wochen immer wieder türkische Wohnhäuser mit tödlichem Ausgang brannten oder Moscheen angegriffen wurden. Die Politik muss viel mehr diese Sorgen und Ängste ernst nehmen. Die Sicherheitsbehörden können nur durch umfangreiche Akribie in der Spurensuche, insbesondere nach den beschämenden und krassen Fehlern bei der NSU-Aufarbeitung, verloren gegangenes Vertrauen wieder zurückgewinnen“.

"Die Sicherheitsbehörden können nur durch umfangreiche Akribie in der Spurensuche, insbesondere nach den beschämenden und krassen Fehlern bei der NSU-Aufarbeitung, verloren gegangenes Vertrauen wieder zurückgewinnen"

Kassel: Gedenktafel beschmiert

Kurz vor dem siebten Jahrestag der Ermordung des Kasseler NSU-Opfers Halit Yozgat haben Unbekannte die Gedenktafel am Kasseler Halitplatz mit Farbe beschmiert. Wie die Polizei mitteilte, wurde die bronzefarbene Mahntafel mit schwarzer Farbe komplett besprüht. Der türkischstämmige Halit Yozgat war am 6. April 2006 von der Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) erschossen worden.

Mordversuch in Coburg: Rassistin (63) wirft Kind (4) auf die Straße

Eine 63 Jahre alte Frau hat im bayerischen Coburg während eines Streits mit einer dreifachen Mutter deren vierjährigen Sohn gepackt und auf die Straße geschleudert. Wie die Polizei mitteilte, konnten vorbeifahrende Autos noch rechtzeitig bremsen. Der Junge verletzte sich leicht am Knie, dann konnte ihn seine Mutter in Sicherheit bringen. Dem anderen Kind im Alter von einem Jahr sowie einem drei Monate alten Baby ist nichts zugestoßen. Die Rentnerin und die 29 Jahre alte Mutter waren zu Fuß in Coburg unterwegs. Die 63-Jährige habe die Mutter plötzlich mit ausländerfeindlichen Äußerungen beleidigt, erklärte die Polizei am Freitag. Gegen die Frau wird wegen des Verdachts des versuchten Mordes ermittelt. Sie sitzt in Untersuchungshaft.

Neukölln: Gegen das Vergessen eins Rassistischen Mordes vor einem Jahr

Die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak B. ruft zur Demo am 06. April um 14 Uhr am Friedhof Columbiadamm in Berlin-Neukölln auf.  Burak wurde vor einem Jahr, in der Nacht vom 4. auf den 5. April, gegenüber vom Krankenhaus Neukölln ermordet. Er war 22 Jahre alt. Erschossen auf offener  Straße, mitten in der Nacht. Fünf Freunde unterhalten sich, lachen, leben, haben Spaß. Der Mörder kommt auf die Gruppe zu, legt an, drückt ab. Burak: Lungendurchschuss, tot. Zwei seiner Freunde, Alex. A. und Jamal A., überleben die Mordnacht lebensgefährlich verletzt. In der Tat erinnert frappierend an die Art und Weise der NSU-Terroriste.


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