Newsnational Montag, 24.08.2009 |  Drucken

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Prominenz zum Iftar– wie eine muslimische Tradition auch in Deutschland zum Dialog-Schlager wird

Ramadan-Botschaft des US-Präsident hier abrufbar - darin wendet er sich mit außergewöhnlichen Worten direkt an die Muslime

Es gibt zwischenzeitlich eine schöne Tradition in Deutschland, wonach muslimische Gemeinden und Organisationen zum Iftar – das gemeinsamen Fastenbrechen im Ramadan – auch ihre nichtmuslimischen Freunde, Nachbarn und Bekannten einladen. In einigen Städten bekochen auch Muslime Obdachlose zu diesem Anlass.

In vielen deutschen Städten macht auch Bundesprominenz davor nicht Halt und leistet den Einladungen der Muslime und ihren Organisationen Folge.
So auch dieses Jahr, wo beispielsweise der Koordinierungsrat der Muslime in Deutschland (KRM) sich die Ehre gibt, Bundestagespräsident Norbert Lammert (CDU) zum Iftar in Berlin einzuladen.

In den letzten Jahren haben sich ebenso auch Städte, Gemeinden und sogar Ministerien – wie erstmalig z.B. der baden-württembergische Stellvertretende Ministerpräsident und Justizminister Ulrich Goll (FDP) – angeschickt, ihrerseits ein Iftar auszurichten. Eine schöne Geste des Miteinanders und ein wichtiges Symbol des beginnenden und fruchtbaren Dialoges zwischen Staat und Muslimen.

Auch die Bundesvorsitzenden der BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Claudia Roth und Cem Özdemir gartulierten in einer Pressemitteilung den Muslimen zum Beginn des Ramadans.

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), hat zum Ramadan zu mehr Verständigung über die Religionsgrenzen hinweg aufgerufen. „Der Dialog der Kulturen und Religionen ist eine grundlegende Voraussetzung für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und für ein gedeihliches Miteinander in unserem Land“



US-Präsident mit Video-Botschaft : "Ramadan Karim" (Quelle: Weißes Haus)
Dürfen Muslime bald ein Iftar im Bundeskanzleramt erwarten?

In den USA sind solche Iftar-Einladungen seit Jahren Gang und Gebe. Sowohl der Präsident des Weißen Hauses als auch andere Ministerien, wie beispielsweise das Außenministerium, laden alljährlich muslimische Repräsentanten zum Iftar ein; so auch einige US-Botschafter verschiedener Länder wie z.B. in Deutschland.

US-Präsident Barack Obama nutzte die Gelegenheit von Ramadan und widmete in diesem Jahr den Muslimen eine persönliche Video-Ramadan-Botschaft.

In seiner Ramadan-Rede erinnerte er sie daran, dass in dem Heiligen Monat der Koran dem Propheten Muhammad (Friede sei mit ihm) offenbart wurde. Explizit zitierte der US-Präsident die ersten Verse der Offenbarung „Ikrah“ (Lies, lies im Namen deines Herren).
Er machte deutlich, dass der Monat nicht nur eine Zeit des Fastens ist. Wörtlich beschrieb er das Tarawih-Gebet am Abend in der Moschee und das intensive Studium des Korans.

Zugleich bekräftigte US-Präsident Barack Obama nach seiner großen Rede von Kairo erneut sein Bekenntnis zum Neubeginn der Beziehung zwischen der muslimischen Welt und Amerika. Zum Schluss beglückwünsche er die Muslime zum Heiligen Monat mit den Worten „Ramadan Karim“.

Es ist eine weitere denkwürdige Geste, wonach der US-Präsident den Austausch mit dem Muslimen nicht als oberflächliche Veranstaltung begreift. Vor allem die Art und Weise, wie er die Muslime anspricht, zeugt von hoher Sachkompetenz und Sensibilität.

Wann dürfen die Muslime sich solch eine Haltung auch in Deutschland von ihren obersten Repräsentanten des Staates erhoffen – es muss ja nicht gleich ein Iftar im Bundeskanzleramt sein. Obwohl… schön wäre es doch, wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel damit „auftischen“ würde. Ramadan Karim!



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