Newsnational Mittwoch, 08.04.2009 |  Drucken

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Moschee-Festakt wegen Bombendrohung abgebrochen – Muslime, Christen und der Bürgermeister sind schockiert

„Drohungen und Hetze werde den Dialog zwischen Muslimen und Christen nicht abbrechen“

Wegen einer Bombendrohung ist die Eröffnungsfeier für eine Moschee in Herten am Sonntagabend abgebrochen worden. Danach sei die Veranstaltung mit rund 5.000 Besuchern abgebrochen und das Moscheegelände geräumt worden. Ein Sprengstoffspürhund habe aber keinen Sprengsatz gefunden. Am Sonntagmittag war die neue Moschee mit einem Festakt eröffnet worden.

Die islamische Gemeinde in Herten gehört dem Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) an. Die nach einer Bauphase von mehr als vier Jahren eröffnete Moschee sei ein Symbol für die dauerhafte Bleiben der Muslime in Herten, unterstrich Gemeindemitglied Ersoy Sam bei dem Festakt. VIKZ-Präsident Mustafa Imal betonte, das Gemeindezentrum sei nicht nur eine Gebetsstätte, sondern vor allem eine Bildungseinrichtung und eine Begegnungsstätte, die die Integration der Muslime fördern solle. Der Gebetsraum der 3,5 Millionen Euro teuren Moschee bietet bis zu 500 Gläubigen Platz.

Der evangelische Pfarrer Bernhard Stahl und der katholische Dechant Norbert Mertens überreichten der islamischen Gemeinde als Geschenk einen Baum, der den Frieden im Stadtteil symbolisieren soll.

Für Bürgermeister Dr. Uli Paetzel (SPD) war das Ganze „nicht nur ein Dummejungenstreich, sondern eine Tat, die ein ganz gewisses Umfeld voraussetzt”. Er verurteile den feigen und hinterhältigen Angriff, werde seine Integrationsbemühungen aber fortsetzen.

"Dass die Eröffnung eines Gotteshauses von Gewaltbereitschaft begleitet wird, zeigt, dass Politik, Gesellschaft und Medien entschlossener gegen rechtsradikale Strömungen vorgehen müssen. Wir erwarten insbesondere eine deutlichere Verurteilung der antiislamischen Hetzkampagnen der so genannten 'Pro-Bewegung'", sagt Wilhelm Sabri Hoffmann, Vorsitzender der Christlich-Islamischen Gesellschaft, der an der Eröffnung teilgenommen hat und der auch gleichzeitig Vorsitzender der Deutschen Muslim Liga Bonn ist.

"Der konstruktive Dialog zwischen Muslimen, Christen und anderen gesellschaftlichen Gruppen wird sich nicht durch Drohungen und Hetze einschüchtern oder aufhalten lassen. Das ist unsere Überzeugung und unsere Hoffnung", erklärt Dr. Thomas Lemmen, Geschäftsführer der Christlich-Islamischen Gesellschaft.




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