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Montag, 24.11.2008 | Drucken |
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300 000 Kinder werden jährlich in Deutschland sexuell missbraucht
Weltweit werden 1,8 Millionen Kinder zu Prostitution und Pornografie gezwungen – Diese Woche dritte Weltkonferenz gegen sexuelle Ausbeutung der Kinder - BKA seien rund 1000 Kinderporno-Seiten bekannt und es will deshalb entschiedener dagegen vorgehen
Es sind seriöse Geschäftsleute und biedere Familienväter, die Kinder sexuell ausbeuten. Es geschieht in Hotels, Bordellen und durch die Produktion von Kinderpornographie.
Kinder, die sexueller Ausbeutung ausgesetzt sind, erleiden Schäden in ihrer körperlichen und seelischen Entwicklung. Schäden, die nur schwer wieder gut zu machen sind. Außerdem sind sie der Gefahr der Infektion mit Geschlechtskrankheiten und HIV/AIDS ausgesetzt. Darüber hinaus hat sich in vielen Ländern ein Kinderhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung entwickelt.
In Deutschland werden nach Schätzungen der Grünen rund 300000 Kinder sexuell missbraucht. Wie die Grünen- Bundestagsabgeordnete Ekin Deligöz letzte Woche in Berlin unter Berufung auf UN-Schätzungen mitteilte, werden weltweit 1,8 Millionen Kinder zu Prostitution und Pornografie gezwungen. Nach offiziellen Angaben der Behörden wurden 2007 bundesweit 15.935 Kinder missbraucht.
In dieser Woche (25. bis 28. November) findet in der brasilianischen Millionen-Metropole Rio de Janeiro der dritte Weltkongress gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern und Heranwachsenden (bis 18 Jahre) statt. Dabei sollen weltweit konkrete Ziele im Kampf gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern festgelegt werden. Man müsse das Thema Kindesmissbrauch «präventiv» angehen, sagte Deligöz. Insbesondere «Kinder im Grundschulalter» sind nach Angaben von Deligöz Opfer sexuellen Missbrauchs, wobei Jungen dreimal häufiger davon betroffen seien als Mädchen, sagte Deligöz. Etwa 95 Prozent der deutschen Sexualstraftäter seien Männer.
Ein Schwerpunkt des Kongresses in Brasilien ist Kinderpornografie im Internet. Die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung, Mechtild Maurer, forderte für Deutschland länderübergreifend einheitliche Regelungen. Sie berichtete unter anderem, dass Sexualstraftäter ihren Wohnsitz häufig nach Berlin verlegten, weil die Taten dort aufgrund der großen Häufigkeit schneller verjährten.
Viele Opfer von Kinderpornografie haben gerade erst sprechen gelernt. „Es ist unvorstellbar, aber die Kinder werden auf den Bildern und in den Filmen immer jünger. 80 Prozent sind jünger als zehn, jedes dritte ist jünger als drei Jahre“, sagt Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU). Die Ministerin will die Verbreitung von Kinderpornos jetzt stärker eindämmen. Internetanbieter, so genannte Provider, sollen per Gesetz gezwungen werden, Kinderporno-Seiten zu sperren. Als Vorbilder nennt von der Leyen entsprechende Gesetze in Schweden, Großbritannien oder Italien.
Rückendeckung kommt auch vom Chef des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke. Er forderte bereits im August ein entsprechendes Gesetz. Dem BKA seien rund 1000 Kinderporno-Seiten bekannt.
Dem Kampf gegen den Kindersextourismus widmet sich die Internet-Plattform »child-hood.com« (siehe unterer link), die von terre des hommes im Oktober 2001 geführt wird.Unter der Internet-Adresse finden Reisende und Reisebüros Online-Informationen zur Problematik der sexuellen Ausbeutung von Kindern in verschiedenen Reiseländern. Im Zentrum des Angebotes stehen konkrete Informationen, was Reisende selbst zum Schutz von Kindern tun können, wenn sie in ihrem Urlaub Hinweisen auf Kindesmissbrauch begegnen.
Grundsätzlich kann jeder Bürger in diesem Land etwas gegen diese Entwicklung tun. Er sollte sich stets vergegenwertigen, dass Kinder nicht sein Eigentum sind, dass Menschenrechte für Kinder niemals eingeschränkt sein dürfen, nur weil sie noch nicht das Erwachsenenalter erreicht haben und dass Kinder unser aller Brut der nächsten Generation sind und diese mit allen Mitteln geschützt werden muss.
Solche Dinge, wonach - wie vor einigen Tagen leider in einem städtischen Kindergarten in Duisburg geschehen - Kinder nackt spielen sollten, um ihnen einen unbefangenen Umgang mit ihrer Nacktheit zu ermöglichen, gehören z.B. entschieden abgelehnt. Solche Fälle zeigen (siehe unterer link) einmal mehr, dass in unserer Gesellschaft die Sensibilität für diese Themen oft nur eingeschränkt vorhanden ist.
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