Newsinternational Donnerstag, 06.11.2008 |  Drucken

Barcelona wird Sitz der Mittelmeerunion

Ägyptische Außenminister: Es ist ein historischer Moment, wir haben einen wichtigen Schritt nach vorn gemacht"

Die spanische Hafenstadt Barcelona wird Sitz der Mittelmeerunion. Das kündigten die Außenminister Frankreichs und Ägyptens am Dienstag in Marseille an. Die Vertreter der 43 Mitgliedsstaaten einigten sich bei ihren zweitägigen Beratungen auf den institutionellen Rahmen der im Juli in Paris gegründeten Union. Die Arabische Liga soll künftig an allen Treffen teilnehmen und sich äußern können, aber kein Stimmrecht haben. «Die Rolle der Arabischen Liga war ein besonders harter Brocken», sagte der französische Außenminister Bernard Kouchner. Israel hatte sich gegen eine weitergehende Beteiligung der Liga ausgesprochen und darauf verwiesen, dass dem Staatenbund auch Nicht- Anrainer des Mittelmeers angehören. «Es ist ein historischer Moment, wir haben einen wichtigen Schritt nach vorn gemacht», sagte der ägyptische Außenminister Außenminister Ahmed Abdul Gheit.

Frankreich und Ägypten werden die Co-Präsidentschaft für zwei Jahre beibehalten, auch wenn die EU-Ratspräsidentschaft im Januar an die Tschechen übergeht. «Wir brauchen Stabilität», betonte Kouchner. Der offizielle Name lautet nun «Union für das Mittelmeer», der Hinweis auf den Barcelona-Prozess entfällt. In der spanischen Hafenstadt wurde die Entscheidung begrüßt: «Dies ist ein großer Tag für Barcelona», sagte Bürgermeister Jordi Hereu.

Der Posten des Generalsekretärs wurde noch immer nicht besetzt, aber es wurde beschlossen, dass er aus einem der südlichen Länder kommen sollte. Frankreich unterstützt eine Kandidatur Tunesien. Der Generalsekretär soll mindestens fünf Stellvertreter haben, unter ihnen einen Israeli und eine Palästinenser. Diese Kombination wertete Kouchner als einen diplomatischen Erfolg.

Die Außenminister zeigten sich zuversichtlich, dass die Mittelmeerunion erfolgreicher werde als der 1995 begonnene Barcelona- Prozess zur regionalen Zusammenarbeit. «Es gab eine Reihe hervorragender Projekte, aber sie wurden niemals verwirklicht», sagte Kouchner. Mittlerweile habe sich das Verhältnis zwischen Israel und den arabischen Staaten verbessert und es gebe zahlreiche konkrete Projekte. Es sei außerdem wichtig, dass in einer Zeit, in der in Israel und den USA Regierungswechsel anstünden, Europa durch starke Initiativen auf sich aufmerksam mache.



Ähnliche Artikel

» EU will Beitritt Türkeis vorantreiben
» EU sagt Afghanistan eine Milliarde Euro zu - unter Bedingungen
» EU setzt Wirtschaft aufs Spiel
» Rettung der Banken geht vor Rettung der Menschen
» Trendwende und Sarrazin-Falle

Wollen Sie einen
Kommentar oder Artikel dazu schreiben?
Unterstützen
Sie islam.de
Diesen Artikel bookmarken:

Twitter Facebook MySpace deli.cio.us Digg Folkd Google Bookmarks
Linkarena Mister Wong Newsvine reddit StumbleUpon Windows Live Yahoo! Bookmarks Yigg
Diesen Artikel weiterempfehlen:

Anzeige

Hintergrund/Debatte

Extreme bis extremistische Einstellungen in Deutschland auf dem Vormarsch mit Spiegelung in der Politik und Medien
...mehr

Langes KNA-Interview: Der neue Vorsitzende des Zentralrats der Muslime über sein Amt
...mehr

Bochum ehrt Ahmed Aweimer zum 70. Geburtstag
...mehr

Aiman Mazyek kommentiert das Verbot der Imam Ali Moschee: "Blaue Moschee - Islamisches Zentrum in Hamburg
...mehr

Medienanalyse: Rassismus in Medien, Recht und Beratung
...mehr

Alle Debattenbeiträge...

Die Pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt (Hadj) -  exklusive Zusammenstellung Dr. Nadeem Elyas

88 Seiten mit Bildern, Hadithen, Quran Zitaten und Erläuterungen

Termine

Islamische Feiertage
Islamische Feiertage 2019 - 2027

Tv-Tipps
aktuelle Tipps zum TV-Programm

Gebetszeiten
Die Gebetszeiten zu Ihrer Stadt im Jahresplan

Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben

Marwa El-Sherbini: 1977 bis 2009