Artikel Freitag, 26.09.2008 |  Drucken

Frankfurter Buchmesse: Türkisches Mega-Programm

Türkisches Mega-Programm bei der Frankfurter Buchmesse: Rund 300 Veranstaltungen mit etwa 700 Künstlern sind Mitte Oktober geplant. Die Türkei ist diesmal Gastland der Buchmesse, die am 14. Oktober mit einem Festakt eröffnet wird (bis 19. Oktober). In der Stadt sind neben Lesungen mit türkischen Schriftstellern zahlreiche Ausstellungen, Konzerte oder Theateraufführungen vorgesehen. Auf der Buchmesse werden etwa 300 Autoren aus der Türkei erwartet, die die Vielfalt ihres Landes zeigen wollen. Vorgestellt wird neben traditioneller Musik auch modernes Musiktheater aus der Türkei. Zeitgenössische Werke türkischer Künstler sind in mehreren Museen und auch auf der Einkaufsstraße Zeil zu sehen, wie die Organisatoren am Mittwoch berichteten.

Zu den Höhepunkten des Programms gehört ein Konzert mit dem in Paris lebenden türkischen Komponisten Kudsi Erguner, der am 15. Oktober in der Alten Oper Gedichte aus Goethes «West-Östlichem Diwan» mit orientalischen Instrumenten interpretiert. Rezitiert werden die Gedichte dabei von Muezzinen aus Istanbul. Ebenfalls in der Alten Oper ist die moderne Vertonung von religiösen Gedichten des im 14. Jahrhundert lebenden türkischen Mystikers Yunus Emre zu sehen, bei der das staatliche türkische Sinfonieorchester aus Ankara und der Chor der Frankfurter Singakedemie zusammenwirken.

Das Frankfurter Museum für Angewandte Kunst beschäftigt sich mit der osmanischen Mode am Sultanshof im 18. Jahrhundert. Vom 14. Oktober an sind kostbare Sultanskaftane zu sehen, die die Schatzkammer des Topkapi (Sultanspalast) in Istanbul bisher noch nie verlassen haben. Bereits eröffnet wurde im Museum für Weltkulturen die Ausstellung «Die Nase des Sultans», die der Geschichte der Karikatur in der Türkei nachgeht. Auf der Buchmesse werden die in der Türkei beliebten Comics ebenfalls ein Schwerpunkt sein.

Das Deutsche Architekturmuseum widmet sich der Transformation Istanbuls zur Mega-Metropole und stellt Zeichnungen des berühmten Moscheen-Bauers Mimar Sinan (1489-1588) vor. Eine ungewöhnliche Schau («Ebru») des türkischen Fotografen Attila Durak ist vom 27. September im «Haus am Dom» zu sehen. Durak ist mit seinem VW-Bus in den vergangenen Jahren 250 000 Kilometer quer durch die Türkei gefahren und hat tausende Fotos gemacht. Eine Auswahl davon, die auch schon in New York zu sehen war, kommt nach Frankfurt. Er habe auf seiner Türkei-Reise Menschen aus über 40 ethnischen und religiösen Gruppen kennengelernt, sagte Durak am Mittwoch.(Quelle: IZ,dpa)




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