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Freitag, 01.02.2002
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Moschee von "Unbekannten" in Offenburg verwüstet: Zum vierten Mal hintereinander - Wo waren die Sicherheitsdienste?

Gemeinde fassungslos und verängstigt - Groß ist die kriminelle Energie, die hier immer wieder zuschlägt

Schon wieder brachen Unbekannte in die Offenburger Moschee ein - und verwüsteten sie. Es ist das vierte Mal. Ali Yildirim, Vorsitzender des Islamisch-Türkischen Vereins, versteht das nicht mehr: »Wer hasst uns so?« Vier Mal drangen Unbekannte jetzt schon in die Moschee an der Stegermattstraße ein. Und immer hinterließen sie einen hohen Schaden. Dieses Mal setzten sie das Kellergeschoss und das erste Stockwerk unter Wasser. Sie rissen das Telefon aus der Wand und zerstörten es. Und sie knackten die Kasse der Moschee und nahmen das Geld mit. Nicht viel, nur sechs Euro - aber immerhin. »Geld haben wir keines in der Moschee«, sagt einer. Sie investieren alles in den Bau. Der Wasserschaden ist groß. Noch größer aber ist die kriminelle Energie, die hier immer wieder zuschlägt. Yildirim und seine Vereinskollegen sind entsetzt und wütend. Die Moschee ist noch nicht fertig. Am Samstag erst haben sie im Keller frischen Estrich gelegt. »Hoffentlich ist er nicht kaputt«, sagt Yildirim. Die Täter drangen über die ein rückwärtiges Fenster im Erdgeschoss der Moschee ein. Auf den Teppichen sind Spuren von dreierlei Paar Schuhen zu sehen. Die Polizeibeamten messen sie aus und fotografieren sie. Dann nehmen sie die aufgebrochene Kasse mit und fahren wieder.

Das letzte Mal, erzählt Ali Yildirim, hat die Kriminalpolizei akribisch die Spuren gesichert. Dieses Mal geht es schneller. »Vielleicht hat die Polizei die Nase von uns voll«, überlegt der Vorsitzende. Denn schließlich dauert es gestern fast drei Stunden, ehe die Polizisten kommen. »Keine Zeit«, heißt es. Yildirim schaltet über Handy das türkische Konsulat ein, damit es einmal bei der Polizei nachfragt, warum es diesmal so lange dauert. Yildirim bittet die Polizei erneut, nachts mehr Streife vor der Moschee zu fahren - das habe sie bisher nicht getan. Er muss sich aber anhören, dass so etwas nichts bringt - wer reinkommen wolle, komme auch rein. Nach dem letzten Einbruch hat der Islamisch-Türkische Verein Geld gesammelt - für Gitter. Die sollen vor die Fenster im Erdgeschoss kommen. Doch hinter der Moschee sind sie noch nicht angebracht - dazu war es bis vor kurzem zu kalt. Yildirim hofft auf eines: Dass die Polizei die Verbrecher endlich schnappt. Dann kommt die Moschee zur Ruhe. Wie selbstverständlich geht auch diesmal die Polizei nicht von einem islamfeindlichen Motiv aus. Wie lange soll die Gemeinde noch schutzlos diesem Unwesen zugucken?





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