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Mittwoch, 10.12.2014

Mufti von Ägypten: Westliche Waffenfirmen schüren Nahost-Konflikt, um daran zu verdienen und Israel zu stärken

Islamkonferenz zusammen mit  600 muslimischen Geistlichen und koptischen Papst Tawadros II.

Kairo (KNA) Der Großscheich der Al-Azhar-Universität in Kairo, Ahmed
al-Tayyeb, hat eine Anti-Terror-Konferenz zu harter Kritik am Westen
genutzt. Westliche Rüstungsfabrikanten sollen die Wirksamkeit ihrer
Waffen «in der Wüste statt an Körpern und Einrichtungen von Arabern»
testen, sagte der geistliche Leiter der einflussreichen sunnitischen
Hochschule am Mittwoch laut der ägyptischen Zeitung «Ahram Online».

Hinter den Konflikten im Nahen Osten stehe eine Intrige, um «Israel
das stärkste und reichste Land der Region bleiben zu lassen». Dafür
machten sich «Feinde» religiöse und ethnische Spannungen zunutze und
versorgten die gegnerischen Seiten mit Waffen, so der Großscheich.
Al-Tayyeb äußerte sich zu Beginn einer zweitägigen Konferenz, an der
laut der Zeitung neben 600 muslimischen Geistlichen auch der
koptische Papst Tawadros II. und internationale christliche Vertreter
teilnehmen.

Als eine Ursache der Krise im Nahen Osten machte Al-Tayyeb die
US-Invasion im Irak 2003 aus. Dieser Krieg aus «vorgeschobenen
Gründen» habe dazu gedient, die irakische Armee zu zerschlagen;
danach hätten sich Konflikte und Spaltungen auch nach Syrien, Libyen
und in den Jemen ausgebreitet.

Die Konferenz ist laut «Ahram Online» Teil von Bemühungen der
islamischen Geistlichkeit, ein extremistisches Image ihrer Religion
abzuwehren. So verurteilte Al-Tayyeb Gräueltaten der Terrormiliz
«Islamischer Staat» als «barbarische Verbrechen». Die militanten
Islamisten verbreiteten irregeleitete Glaubensauffassungen mit
«Massakern, Enthauptungen und Zwangsexil für die, die nicht ihrer
Meinung sind», sagte der Großscheich.

Vor dem Hintergrund des türkischen Präsidenten Tayyib Erdogan,
der oft ins ähnliche Horn blässt und regelmässig für Emörung in Establishment sorgt,  fiel die diese diesmal auffallend gering aus.



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