Vorurteile und Kontaktschuld: Zu den Versuchen immer wieder Muslime aus dem Öffentlichen zu verbannen
SPD Hessen: Fragwürdige Vorwürfe der BILD und die umstrittene Rolle von Sigrid Hermann-Marshall
Die SPD Hessen reagierte jüngst auf die angekündigte Berichterstattung der BILD-Zeitung, die sich gegen Mustapha Lamjahdi, ein SPD-Mitglied, richtet. Die Parteifunktionäre Kolja Müller und Kaweh Mansoori betonen die Verdienste Lamjahdis als Brückenbauer in einer multikulturellen Gesellschaft und verurteilen die gegen ihn erhobenen, unbegründeten Vorwürfe. Die SPD Hessen stellen sich entschieden gegen den Versuch der BILD-Zeitung, den Landtagswahlkampf in Hessen durch eine gezielte Kampagne gegen ihre Mitglieder zu beeinflussen. Diese Kampagne soll nun durch ein Bild von Nancy Faeser mit Mustapha Lamjahdi erweitert werden, einem engagierten Mitglied der Gemeinschaft und des TUN e.V., welcher die Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund fördert.Im Mittelpunkt stehen wie so oft Anschuldigungen auf der Basis von „Kontaktschuld“. Es wird behauptet, so führt die SPD Hessen an, dass Lamjahdi Kontakte zu problematischen Vereinen und der Muslimbruderschaft pflegt. Lamjahdi bestreitet diese Vorwürfe vehement und betont sein Engagement gegen Radikalisierung, wie auch in der ARD-Dokumentation „Von Muslim zu Muslim“ aus dem Jahr 2019 dargestellt wird.
Einen zweifelhaften Beitrag zu dieser Berichterstattung, so die SPD Hessen, leistet Sigrid Hermann-Marshall. Diese selbsternannte „Islamismusexpertin“ betreibt einen Blog, auf dem sie regelmäßig ungeprüfte und fragmentarische Informationen über vermeintliche Verbindungen zwischen Muslimen und der Muslimbruderschaft veröffentlicht. Ihr mangelnder fachlicher Hintergrund und ihre bruchstückhaften und kontextlosen Nachforschungen finden dennoch Anklang bei rechtskonservativen Blogs und Teilen der Medienlandschaft, so die Kritik der SPD. Dabei hat Hermann-Marshall bereits in der Vergangenheit falsche Vorwürfe erhoben, die erhebliche Folgen für die betroffenen Personen und Institutionen hatten, wie der Unabhängige Expertenkreis Muslimfeindlichkeit des Bundesministeriums des Innern feststellt.
In diesem Kontext erhebt sich die Frage, inwieweit solche Art von sog. "Berichterstattung" die öffentliche Meinung prägen und diskreditieren soll. Das Aufgreifen solcher nicht haltbaren Anschuldigungen durch seriöse Medien führt zu einem besorgniserregenden Bild der Medienlandschaft, in welchem unbegründete Vorwürfe und Mutmaßungen zu anerkannten Quellen werden. Die SPD Hessen, namentlich der Vorsitzende der SPD Frankfurt, Kolja Müller, sowie der stellvertretende Vorsitzende der SPD Hessen und Frankfurter Bundestagsabgeordnete Kaweh Mansoori, MdB, verurteilt folglich diese Kampagne scharf. Sie betont die Notwendigkeit von Brückenbauern wie Mustapha Lamjahdi in einer Gesellschaft, in der fast sechs Millionen Menschen muslimischen Glaubens leben, und stellt sich entschlossen gegen Versuche, das demokratische Miteinander durch unbegründete Vorwürfe und Kampagnen zu untergraben.
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