Palästinensische Flüchtlinge, Oktober 1948
Palästinensische Flüchtlinge, Oktober 1948
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Schtajjeh: Besatzung ist "Fortsetzung der Nakba"
Erstmals wurde in diesem Jahr bei den Vereinten Nationen in New York anlässlich des 75.Jahrestags an die Nakba erinnert, bei der 800.000 Palästinenser während des Nahost-Kriegs 1948 vertrieben worden sind
Ramallah/Gaza (KNA) Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtajjeh hat die Vertreibung der Palästinenser bei der Staatsgründung Israels als die härteste historische Phase für das palästinensische Volk bezeichnet. "Die anhaltende Aggression gegen den Gazastreifen und das Westjordanland, einschließlich Jerusalems, ist nichts anderes als eine Fortsetzung dieser Nakba", sagte er laut der Nachrichtenagentur Wafa bei einer Pressekonferenz zum 75. Jahrestag der "Nakba" (arab. Katastrophe) am Montag in Ramallah. Erstmals seit 1948 gedenken die Vereinten Nationen in ihrem Hauptquartier in New York den 75. Jahrestag der Nakba mit einer offiziellen Veranstaltung. Unter anderem hielt Palästinenserpräsident Mahmud Abbas eine Rede. Mit "Nakba" (Katastrophe) bezeichnen die Palästinenser die Flucht und Vertreibung von Palästinensern im Zuge des israelischen Unabhängigkeitskrieg 1947/48. Nach Angaben des palästinensischen zentralen Statistikbüros hatte die "Nakba" eine Vertreibung von 800.000 der ursprünglich 1,4 Millionen Palästinenser im historischen Palästina zur Folge. Die Mehrheit von ihnen suchte demnach Zuflucht in den benachbarten arabischen Ländern, darunter Syrien und Libanon. Weitere 200.000 Palästinenser seien im Sechstagekrieg (1967) vertrieben worden, mehrheitlich nach Jordanien. Palästinenser gedenken der Nakba seit 2004 jährlich am 15. Mai, dem Tag nach der israelischen Unabhängigkeitserklärung gemäß dem Gregorianischen Kalender. Das palästinensische Volk werde "seinen Kampf fortsetzen, bis es seine Ziele der Freiheit, der Unabhängigkeit, der Gründung seines Staates mit Jerusalem als Hauptstadt und des Rückkehrrechts für Flüchtlinge erreicht hat", so Schtajjeh. Die Hamas im Gazastreifen beklagte zum Jahrestag "schrecklichste Verbrechen und Massaker am palästinensischen Volk" durch Israel. Die seit 75 Jahren andauernde Besatzung Palästinas sei "ein Schandfleck für jene, die geschwiegen und keinen Finger gerührt haben", um Israels Verbrechen zu beenden, hieß es in einer Erklärung vom Montag. Das Außenministerium in Gaza forderte zudem Rückkehrrecht palästinensischer Vertriebener in ihr Land sowie die Errichtung eines unabhängigen palästinensischen Staates mit Jerusalem als Hauptstadt. Der 75. Jahrestag der "Nakba" folge auf jüngste israelische Aggressionen auf den Gazastreifen, bei denen 34 Menschen getötet worden seien, darunter 6 Kinder.
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