Newsnational Montag, 11.06.2001 |  Drucken

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Muslime als Leidtragende ...

Nachdem die Politik bereits im Februar ein Großteil der rund 603 000 Mark an 36 Projekte vergaben wurden gestern offiziell auch die letzten 30 750 Mark für sieben Vorhaben in der Ausländerarbeit verteilt.

"Die vom Land zur Verfügung gestellten Gelder aus dem Programm "Kommunen gegen Rechtsradikalismus" sind jetzt vollständig verteilt: Nachdem die Politik bereits im Februar ein Großteil der rund 603 000 Mark an 36 Projekte vergaben wurden gestern offiziell auch die letzten 30 750 Mark für sieben Vorhaben in der Ausländerarbeit verteilt. Profitieren werden die Türkische Moschee in Katernberg, die für 14 000 Mark ihr Besuchs- und Informationsangebot ausweiten will, der Angolanische Verein für Sozialaktivitäten für ein Internationales Kulturfest, der Runde Tisch für Menschenrechte mit einem Veranstaltungs-Kalender thematisch passender Termine, die Evangelische Jugend, der Verein Türk Spor, Pro Asyl und die Falken. CDU und SPD akzeptierten im Hauptausschuss die Auswahl, erneute Kritik gab es aber von SPD, Grünen und PDS an der Entscheidungsfindung."

Soweit die Meldung, die bei uns einging. Es ist gut, daß Steuermittel nun u.a. auch an eine islamische Institution geflossen sind. Im Vergleich zu den anderen Projekten, bei denen nur indirekt Muslime beteiligt sind, ging der Großteil jedoch nicht an solche und ähnliche Moscheeprojekte. Dies ist eindeutig zu wenig.
Einerseits müssen sich die muslimischen Organisationen fragen lassen, warum sie sich nicht vehementer um veranschlagte Fördergelder beworben haben. Sie gehören immerhin zu der am meisten betroffenen Gruppe, die durch rechtsradikale Anschläge in der letzten Zeit gelitten haben. Allein in NRW wurden 2 Anschläge von Rechtextremisten gegen muslimische Einrichtungen verübt, deren polizeiliche Ermittlungen abgeschlossen und Festnahmen erfolgt sind.
Andererseits scheint es in unserer Gesellschaft immer noch nicht ganz klar zu sein, dass bei den zahlreichen wichtigen und unterstützungswerten Aktionen gegen Rechtsradikalismus und für Toleranz "der Kampf gegen Islamfeindlichkeit" einen wesentlich größeren gesellschaftlichen Rahmen einnehmen muss, als es bisher der Fall war.
Aiman A.Mazyek





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