islam.de
islam.de » Newsnational
Mittwoch, 25.01.2023

Bündnis fordert Reform des Gleichbehandlungsgesetzes

Das Bündnis "AGG Reform - Jetzt!" mit über 100 Organisationen hat Vorschläge für die Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) vorgelegt. Der ZMD gehört dem Bündnis als Erstunterzeichner an

Berlin (KNA) 100 Organisationen haben eine Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) gefordert. Eine Reform sei überfällig, erklärte das Bündnis "AGG Reform - Jetzt!" am Mittwoch in Berlin. Bislang habe die Ampelregierung noch keinen entsprechenden Entwurf vorgelegt, obwohl sie sich auf eine Reform des Gesetzes im Koalitionsvertrag verständigt habe. Das Gesetz ist seit dem Jahr 2006 in Kraft und wurde seitdem noch nicht reformiert. Die Antidiskriminierungsbeauftragte Ferda Ataman (Grüne) schloss sich der Forderung an und drängte die Bundesregierung, aktiv zu werden.

Konkret stellt das Bündnis elf Forderungen auf. Eine davon bezieht sich auf die sogenannte Kirchenklausel, die eine unterschiedliche Behandlung wegen der Religion oder Weltanschauung zulässt. Die Klausel müsse an europäische Vorgaben angepasst werden, so das Bündnis. Für eine Reform dieses Paragrafen hatte sich auch Ataman ausgesprochen.

Zudem fordert das Bündnis, Diskriminierungskategorien zu erweitern, wie beispielsweise die Benachteiligung aufgrund der sozialen Herkunft oder der Staatsangehörigkeit. Auch dürften Menschen nicht wegen ihres Körpergewichts oder wegen familiärer Fürsorgeverantwortung benachteiligt werden. Entschädigungen bei Verstößen müssten "abschreckend gestaltet werden". Zudem müssen Arbeitgebende stärker in die Pflicht genommen werden und Rahmenbedingungen für die Umsetzung ihrer Verpflichtungen aufgestellt werden. Überdies müsse die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gestärkt werden.

Ataman: Vorschläge seien "wichtige Grundlage"

Zu den Organisationen gehören unter anderen Antidiskriminierungsstellen, die Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus, die Bundesvereinigung Lebenshilfe, die Deutsche Aidshilfe, der Deutsche Juristinnenbund, Pro Asyl sowie der Zentralrat der Muslime in Deutschland. Der ZMD unterstützt als Mitglied und Erstunterzeichner die Forderungen des Bündnisses und plädiert eindrücklich für eine Aufnahme dieser in die Gesetzesreform.

Ataman bedauerte, dass bislang "noch nicht einmal ein Eckpunktepapiere" vorliege. Die Stellungnahme des Bündnisses sei wichtig, weil sie mitten aus der Zivilgesellschaft komme und diejenigen sie aufgestellt hätten, die selbst Diskriminierung in Deutschland erlebten oder sich für diese Gruppen einsetzten. Das dürfe nicht unerhört bleiben. Mehr Fortschritt wagen bedeute auch, mehr Antidiskriminierung zu wagen, so Ataman. Die Vorschläge bezeichnete sie als eine "wichtige Grundlage" für eine anstehende Reform des AGG.




Hintergrund/Debatte

Mein Austritt aus der CDU -Eine Entscheidung des Gewissens- Aladdin Beiersdorf-El Schallah, Stv. Vorsitzender ZMD-NRW, Stadtverordneter Sankt Augustin und ehemalige dortige Stadtverbandsvorsitzender erklärt detailliert seine Beweggründe
...mehr

Extreme bis extremistische Einstellungen in Deutschland auf dem Vormarsch mit Spiegelung in der Politik und Medien
...mehr

Langes KNA-Interview: Der neue Vorsitzende des Zentralrats der Muslime über sein Amt
...mehr

Bochum ehrt Ahmed Aweimer zum 70. Geburtstag
...mehr

Aiman Mazyek kommentiert das Verbot der Imam Ali Moschee: "Blaue Moschee - Islamisches Zentrum in Hamburg
...mehr

Alle Debattenbeiträge...

Die Pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt (Hadj) -  exklusive Zusammenstellung Dr. Nadeem Elyas

88 Seiten mit Bildern, Hadithen, Quran Zitaten und Erläuterungen

Termine

Islamische Feiertage
Islamische Feiertage 2019 - 2027

Tv-Tipps
aktuelle Tipps zum TV-Programm

Gebetszeiten
Die Gebetszeiten zu Ihrer Stadt im Jahresplan

Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben

Marwa El-Sherbini: 1977 bis 2009