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Donnerstag, 03.02.2022
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Internationaler Tag der Geschwisterlichkeit aller Menschen: Treffen zwischen katholischen und muslimischen Repräsentanten„Die Gläubigen der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften sind dazu berufen, einander als Geschwister anzuerkennen, für Frieden und Gerechtigkeit einzutreten, Gottes Schöpfung zu bewahren. Als Christen und Muslime in Deutschland engagieren wir uns für ein geschwisterliches Miteinander.“Frankfurt/Main Am 3.02.2022 fand im Vorfeld des „Internationalen Tages der Geschwisterlichkeit“ ein Dialogtreffen zwischen dem Koordinationsrat der Muslime (KRM) und der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) statt. Ein besonderer Schwerpunkt des Treffens lag auf dem „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen“, das Papst Franziskus und Großimam Ahmad al-Tayyib am 4. Februar 2019 in Abu Dhabi unterzeichnet haben. Vor allem beschäftigte sie die Frage, wie die wichtigen Impulse dieses christlich-islamischen Dialogdokuments auch im deutschen Kontext fruchtbar gemacht werden können. ZMD-Generalsekretär und derzeitiger KRM-Sprecher Abdassamad El Yazidi bekräftigte in diesem Zusammenhang: „In Verantwortung für unsere Gesellschaft und unsere Welt brauchen wir eine nachhaltige Vertiefung des Dialoges der Religionen. Aus der Begegnung entsteht Engagement und Zusammenarbeit.“ Es erfolgte ein offener Austausch über aktuelle Fragen des interreligiösen Dialogs sowie zu Perspektiven für die weitere Zusammenarbeit zwischen den Religionsgemeinschaften.Im Rahmen ihres Treffens erklärten El Yazidi und Bischof Dr. Bertram Meier gemeinsam: „Im Dokument von Abu Dhabi haben Papst Franziskus und Großimam Ahmad al-Tayyib gemeinsam betont, dass Gott alle Menschen mit gleicher Würde schuf. Die Gläubigen der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften sind deshalb dazu berufen, einander als Geschwister anzuerkennen, für Frieden und Gerechtigkeit einzutreten, Gottes Schöpfung zu bewahren. Als Christen und Muslime in Deutschland engagieren wir uns für ein geschwisterliches Miteinander, sei es auf der Bundesebene oder vor Ort in unseren Gemeinden. Die vielfältigen Netzwerke des interreligiösen Dialogs und der Zusammenarbeit wollen wir kontinuierlich weiterentwickeln und stärken.“ Mit Blick auf das aktuelle gesellschaftliche Klima stellten sie fest: „Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass Verschwörungstheorien einen offenen Diskurs erschweren und die Bereitschaft zu solidarischem Handeln untergraben. Kirchen- und Moscheegemeinden werden auch künftig mit konkreten Akten der Mitmenschlichkeit dazu beitragen, dass die Corona-Pandemie und ihre Folgen überwunden werden. Impfaktionen in Kirchen und Moscheen können hier eine wichtige Signalwirkung haben.“ Besorgt blicken der KRM-Sprecher und der Bischof auf Tendenzen des Hasses und der Gewalt: „Es ist höchste Zeit, sich gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit zu erheben. Die Anschläge auf Gotteshäuser in unserem Land dürfen niemanden gleichgültig lassen. Synagogen, Kirchen und Moscheen sind gleichermaßen wertvoll und schützenswert. Wo auch immer Menschen wegen ihrer Religion, Weltanschauung oder Herkunft bedrängt werden, haben sie Anspruch auf Solidarität und Unterstützung – in Deutschland und weltweit.“ Spitzenvertreter waren u.a. Bischof Dr. Bertram Meier und das Team der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog der DBK sowie auf muslimischer Seite Abdassamad El Yazidi, KRM-Sprecher mit dessen Vertreter der Mitgliedsverbände DITIB, Islamrat, ZRMD, UIAZD und der Zentralrat der Muslime. |