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Donnerstag, 06.11.2008

Interkultureller Rat: Positionspapier zur Überwindung von Islamfeindlichkeit veröffentlicht

Vor einigen Tagen fand in Frankfurt die jährliche Erfahrungstagung des „Clearingprojekts: Zusammenleben mit Muslimen“ des Interkulturellen Rates statt. Neben der Diskussion über die Veröffentlichung „Das Islambild verändern - Anregungen zur Überwindung von Islamfeindlichkeit“ hat Projektleiter Torsten Jäger auch über die aktuelle Arbeit der Clearingstelle berichte (Broschüre kann über den unteren link runtergeladen werden oder beim Interkulturellen Rat bestellt werden).

Das durch das Bundesinnenministerium, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie der Groeben-Stiftung geförderte Projekt versucht in konkreten Konfliktfällen, in der Arbeitswelt, in der Schule, bei Behörden oder anderen öffentlichen Einrichtungen zwischen Muslimen und Nichtmuslimen zu vermitteln und dabei die Interessen von Muslimen und Nichtmuslimen gleichermaßen zu berücksichtigen. Jäger berichtete, dass sie monatlich rund hundert Anfragen bearbeiten. Gut über 50 Prozent der Fälle seien im laufenden Jahr gütlich beigelegt worden. Thematisch reichten die Anfragen über Konflikte in der Schule und bei Moscheebauprojekten bis hin zu Diskriminierungen beim Zugang zu Dienstleitungen, wie etwa die Mitgliedschaft in Sportvereinen.

Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit bilde die Auseinandersetzung um das Kopftuch. Nach dem einige Bundesländer das Kopftuch bei Lehrerinnen gesetzlich verboten haben, vermehrten sich nun die Fälle, in denen das Kopftuch auch bei Schülerinnen problematisiert werde. Grund dafür seien unter anderem die Gesetzesbegründungen, die das Kopftuch als Symbol der Unterdrückung der Frau stilisierten.

Ferner arbeite die Clearingstelle bei der Erarbeitung von Integrationskonzepten mit, so Jäger. Der Interkulturelle Rat sei darum bemüht, auf kommunaler Ebene Islamforen zu etablieren. Muslimische und nicht-muslimische Organisationen sowie kommunale Einrichtungen sollen dadurch die Gelegenheit bekommen, sich zu wichtigen Fragen auszutauschen und die vor Ort relevanten Fragen des Zusammenlebens zu erörtern. (Quelle: igmg.de)



Lesen Sie dazu auch:
Broschüre des Interkulturellen Rates: Überwindung von Islamfeindlichkeit

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