Zwei weitere Journalisten in Gaza getötet - Mindestens 79 Medienvertreter insgesamt bis heute getötet
Internationale Committee to Protect Journalists (CPJ): "Die andauernde Tötung von Journalisten und ihren Angehörigen durch Angriffe der israelischen Armee muss aufhören. Journalisten sind Zivilisten, keine militärischen Ziele"
Im israelischen Krieg in Gaza sind am Wochenende erneut zwei Journalisten getötet worden, mindestens zwei weitere wurden verletzt. Nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa starb der Reporter des arabischen Nachrichtenkanals Al-Dschasira, Hamza al-Dahdouh, in der Nähe der nordwestlich von Rafa gelegenen Stadt Khan Younis, als sein Auto von einer israelischen Drohne getroffen wurde. Das andere Opfer ist nach übereinstimmenden Medienberichten Mustafa Thuraya, der als Freelancer für die internationale Nachrichtenagentur Agence France Presse (AFP) tätig war. Zwei weitere Journalisten, Ahmed Al-Burash und Amer Abu Amr, seien verletzt worden, hieß es weiter. Hamza al-Dahdouh war der älteste Sohn von Wael al-Dahdouh, der seit längerer Zeit das Al-Dschasira-Büro in Gaza leitet. Die Familie hatte nach Angaben des Senders im Krieg bereits mehrere Opfer zu beklagen, darunter Hamzas Mutter, eine Schwester und einen weiteren Bruder.
Das internationale Committee to Protect Journalists (CPJ) hatte am Sonntag eine unabhängige Untersuchung des Vorfalls gefordert und den israelischen Streitkräfte erneut vorgeworfen, gezielt Journalisten anzugreifen. "Die andauernde Tötung von Journalisten und ihren Angehörigen durch Angriffe der israelischen Armee muss aufhören. Journalisten sind Zivilisten, keine militärischen Ziele", so der CPJ-Koordinator für Nordafrika und den Mittleren Osten, Sherif Mansour. Mit Stand vom 8. Januar wurden nach vorläufigen Angaben von CPJ mindestens 79 Medienvertreter im Gaza-Krieg getötet. Davon stammten den Angaben zufolge 72 aus Palästina, vier aus Israel und drei aus dem Libanon. 16 weitere Medienvertreter seien verletzt und drei vermisst gemeldet worden, so CPJ weiter. Die Organisation untersucht nach eigenen Angaben eine Vielzahl bisher unbestätigter Berichte über getötete, vermisste oder verschleppte Medienleute sowie gezielte Beschädigungen von journalistischen Einrichtungen oder privaten Wohnräumen von Medienvertretern. Dabei müssten mindestens zwei voneinander unabhängige Quellen den Vorfall bestätigt haben, betonte CPJ. Die israelische Armee hatte Ende Oktober gegenüber den internationalen Nachrichtenagenturen Reuters und AFP erklärt, anders als von diesen gefordert könne sie nicht für die Sicherheit von Journalisten im Gazastreifen garantieren.
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