Newsnational Dienstag, 05.05.2009 |  Drucken

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Kein „Untergang des Abendlandes“ in Köln – ZMD: „Pflicht der Patrioten für die politische Kultur“

"Rechte" wollen ein zweites Desaster in Köln – Bürger lassen sich auch diesmal von der Propaganda nicht einschüchtern mit zahlreichen Gegenveranstaltungen

Nach dem Desaster im vergangenen Jahr plant die "Bürgerbewegung pro Köln" eine Neuauflage ihres "Anti-Islamisierungskongresses". Für den 9. Mai hat die rechtsextreme Vereinigung ihre "europäische Manifestation gegen die Islamisierung und Überfremdung des christlichen Abendlandes" angekündigt. Wie schon bei dem ersten vergeblichen Anlauf muss sie jedoch erneut mit heftigem Widerstand aus der Kölner Zivilgesellschaft rechnen.

Der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland rief heute in Köln explizit die Kölner Muslime auf, am 09.05.09 möglichst zahlreich bei den Protestkundgebungen zu erscheinen und „ klar Flagge gegen Rechts in unserer Stadt zu zeigen“.

Ayyub Axel Köhler, seit fast 50 Jahren selber Wahlkölner, ergänzte gegenüber islam.de: „Die Rechtsradikalen tragen das Gesicht des hässlichen Deutschen. Es ist nun die Pflicht der Patrioten, sich zur Wehr zu setzen gegen politische Tendenzen, die schon einmal Deutschland mit der Nazi-Ideologie in die Barbarei geführt hat.“ Die Muslime, so Köhler weiter, sollen mit ihrer Teilnahme verdeutlichen, dass es ihnen „um die politische Kultur und die Zukunft unseres freiheitlich-demokratischen Landes geht.“

Das Bündnis „Köln stellt sich quer“ hat für diesen Tag zahlreiche Gegenveranstaltungen angekündigt. Auf dem Heumarkt in der Kölner Innenstadt soll darum ab zehn Uhr eine große Auftaktveranstaltung gegen den „Anti-Islamisierungskongress“ stattfinden. Die Stadt Köln veranstaltet auf dem Roncalli Platz am Dom ein Programm anlässlich des Europatags. Des Weiteren werden derzeit Demonstrationen rund um den Barmer Platz organisiert. „Den erfolgreiche Widerstand der Kölner Stadtgesellschaft vom 20. September 2008 wollen wir auch in diesem Jahr wiederholen.“, so die Veranstalter.Auch die Christlich-Islamische Gesellschaft ist an diesem Aktionsbündnis beteiligt.

Im September 2008 war die Durchführung des Rechtsaußenevents an den vielfältigen Protesten einer breiten Koalition aus Parteien, Gewerkschaften, Religionsgemeinschaften und weiteren Gruppen gescheitert.

Nach eigenen Angaben rechnet "Pro Köln" mit "mehreren Tausend" Besuchern auf ihrem "Anti-Islamisierungskongress", für den sie auch mit ganzseitigen Anzeigen in der "Jungen Freiheit" und dem rechten Internethetzportal "Politically Incorrect" wirbt. Experten gehen aber lediglich max. mehreren Hundert Organisierten aus.

Eine Klage von "Pro Köln" am Hals hat auch Landesinnenminister Ingo Wolf (FDP). Er hatte bei der Vorstellung des NRW-Verfassungsschutzberichtes Ende März nicht nur von einem "trojanischen Pferd des Rechtsextremismus" gesprochen (wir berichteten), sondern der Vereinigung überdies vorgeworfen, bei der Vorbereitung ihres rechten Aufmarsches die Kooperation mit der Polizei zu verweigern. "Damit scheint ,pro Köln' es darauf anzulegen, die schwierige Sicherheitslage eskalieren zu lassen, um eine Märtyrer-Rolle zu spielen", sagte Wolf. (Quelle: ZMD,TAZ, AP, DGB, CIG)




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