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Montag, 06.08.2018
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Muslime in Indonesien gründen Institut gegen ExtremismusZur Bekämpfung von islamistischen Tendenzen in Indonesien haben Muslime ein Institut zur Förderung des moderaten Islam und religiöser Toleranz gegründet.Jakarta - An der Gründungsveranstaltung des "Said Aqil Siroj Instituts" nahm auch der katholische Erzbischof von Jakarta, Ignatius Suharyo Hardjoatmodjo, teil, wie der asiatische katholische Pressedienst Ucanews am Freitag berichtete. Vordringliche Aufgabe sei die Verhinderung von religiösem Fanatismus während des Präsidentschafts- und Parlamentswahlkampfes im kommenden Jahr. Regierungsvertreter begrüßten die Initiative.Benannt ist das Institut nach Said Aqil Siroj, dem Vorsitzenden der islamischen Massenorganisation Nahdlatul Ulama (NU). Er stehe für "Toleranz, gegenseitigen Respekt, Frieden und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Menschen aller Religionen und Ethnien", wird der Gründungsdirektor des Instituts, Imdadun Rahmat, zitiert. Indonesien brauche solche Institutionen zum "Schutz der jüngeren Generation vor Radikalimus". Die moderaten Muslime in Indonesien propagieren einen "Islam Nusantara", also einen "Islam des (indonesischen) Archipels". Dieser stehe für "einen Islam, der kulturelle Werte fördert, die würdevoll, freundlich und höflich sind", sagte Said Aqil Siroj dem Pressedienst Ucanews. "Ich denke, 'Islam Nusantara' ist die Antwort auf eine Globalisierungswelle, die sehr radikal und extrem ist."
Radikale Muslime hatten in Indonesien zuletzt an Einfluss gewonnen. Im vergangenen Jahr nutzten Islamisten das umstrittene Blasphemiegesetz, um den christlichen Gouverneur von Jakarta, Basuki Tjahaja "Ahok" Purnama, zu Fall zu bringen. |