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Dienstag, 02.09.2014
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Verfestigung der Basis auf dem Weg zur EinheitZentralrat der Muslime in Deutschland gründet Landesverband in NRWNachdem der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) bereits in Hessen seinen ersten Landesverband gründete und in Bayern, Berlin und Sachsen Landeslisten eingesetzt hat, wurde die Gründung eines weiteren Landesverbandes für Nordrhein-Westfalen letzten Samstag (30.08.2014) in der Wuppertaler Abu Bakr-Moschee, einer der ältesten Gemeinden in NRW, vollzogen.Die Vertreter der Mitgliedsverbände - ATIB, UMTA, IZA, DML, UIAZD, FVM, DIMS, IGBD und neu dazugekommen die VIG - waren der Einladung gefolgt und wählten Samir Bouaissa zum ersten Vorsitzenden. Der 41-jährige gelernte Kommunikations-Elektroniker ist Personalratsvorsitzender der Wuppertaler Stadtverwaltung, Generalsekretär der Interessenvertretung Wuppertaler Moschee u.a. und Mitglied des Kreisvorstands der CDU. Seine Stellvertreter sind die Journalistin und IGD-Mitglied Dr. Fouzia El-Johari sowie der Leiter der Jugendarbeit der ATIB und Heilpraktiker Mustafa Gölcuk. Komplettiert wird der Vorstand durch den Imam, angehenden Arzt und UIAZD-Vorsitzenden Laurent Ibra, der Schriftführer ist. Allen vier Kandidaten wurde das Vertrauen aller Delegierten ausgesprochen. Grundlage ist die im Frühjahr beschlossene Geschäftsordnung. Staatssekretär Thorsten Klute (SPD) vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW, wies in seinem Grußwort auf die bereits bestehende, gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Landesregierung und dem ZMD hin und lobte insbesondere seine besonnene und friedliche Stimme in turbulenten Zeiten der Anschläge auf Gotteshäuser und Verwerfungen in der muslimischen Welt. Bürgermeisterin Ursula Schulz (SPD) wies auf die Stadt Wuppertal mit der größten Konfessionsvielfalt hin und beglückwünschte den ZMD und seinen neuen Landesvorstand, auch für Tatsache, wonach das Grunddertreffen in dieser Stadt vollzogen wurde.
Der frischgewählte Vorsitzende Samir Bouaissa bekräftige dieses Anliegen der Einheit und verwies auf seine gute Erfahrung des friedliches Miteinanders der Religionsgemeinschaften, speziell der muslimischen Gemeinden in der Stadt. Um dem föderalen System der Bundesrepublik Rechnung zu tragen aber auch die Anbindung der Basis – also der Moscheegemeinden – an den ZMD besser zu gestalten, und eine verbesserte regionale Handlungsfähigkeit zu schaffen, ist die Gründung von Landesverbänden unerlässlich. Die deutsch-türkische Abgeordnete Serap Güler (CDU) freute sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen ZMD-Landesverband und wünschte ihm ausdrücklich Gottes Segen. Josef Neumann von der SPD-Landesfraktion beschied im Hinblick auf seine polnische Migrationsgeschichte dem ZMD bereits eine erfolgreiche Wegstrecke. Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Joachim Stamp unterstrich als Christ die Wichtigkeit der Beteiligung der Muslime und des ZMD am öffentlichen Leben. Der deutsche-türkische Abgeordnete Ali Bas von den GRÜNEN beglückwünschte den neuen ZMD-Vorstand und sicherte ihm die Unterstützung der Fraktion zu, und Dirk Schatz von den Piraten überraschte mit den einleitenden Worten „Salamu alaikum“ als konvertierter Muslim. Imam Abdenaji Elbedoui rezitierte zu Beginn aus dem Koran und schloss die Sitzung mit einem arabischen und deutschen Bittgebet ab, und Isaam Aweimer von der Gruppe Bayan sorgte mit deutsch-arabischen Songs für gute Stimmung. WDR-Bericht dazu Der Zentralrat der Muslime in Deutschland ist eine Dachorganisation von derzeit 28 muslimischen Dachorganisationen und einigen Einzelmitgliedern. Er war vormals als "Islamischer Arbeitskreis" 1987 gegründet und umfasst heute mehr als 300 Moscheegemeinden. Die Zusammensetzung des ZMD bildet die ganze Vielfalt der Muslime in Deutschland ab. So sind im ZMD Türken, Araber, Deutsche, Albaner, Iraner, Bosnier u. v. a. m. integriert. |