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Mittwoch, 02.04.2008
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Wie geht der Kirchenbau in Saudi Arabien voran, Herr Ministerpräsident Beckstein?Moscheebau in Deutschland zwischen Sachargumenten und Populismus - Erste Auslandsreise des MinisterpräsidentenDer Bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) ist mit dem saudischen König Abdullah in Riad vor einigen Tagen zusammengekommen. Beckstein beteuerte, dass es sich um ein „exzellentes Gespräch“ gehandelt habe, durch die „eine lange bestehende Freundschaft noch weiter auszubauen“ sei. Beckstein war in Saudi-Arabien wie bezaubert und sprach von „unglaublichen Möglichkeiten“ für die deutsche Wirtschaft. „Ich hoffe, dass der Besuch nicht ein kurzfristiges Feuerwerk ist."Die riesigen Investitionen eines Großbauprojektes der saudischen Regierung machten den Ministerpräsidenten, der sich Saudi-Arabien für seine erste große Auslandsreise ausguckte, denn auch etwas "beklommen". "Geld haben die mehr als wir." Er ermunterte die bayerischen Firmen, sich verstärkt in Saudi-Arabien zu engagieren. In einer Rede freute er sich über die "große Herzlichkeit" der bisherigen Gesprächspartner während seines einwöchigen Besuchs auf der arabischen Halbinsel, die hierzulande kaum Beachtung fand. Nicht dass wir dem Innenminister a.D. die Freude nicht gönnen; man reibt sich jedoch etwas verwundert die Augen: In Deutschland wird das Thema Saudi-Arabien oft als Speerspitze gegen den deutschen Moscheebau verwendet, indem man den Kirchenbau dort einfordert und die Muslime hierzulande fälschlich für die Behinderung des Kirchenbaus in einigen islamischen Ländern in Haftung nimmt. Gerade von Herrn Beckstein und seinen Mannen in der CSU wird dieses Argument gern verwendet. Und jetzt beim Besuch im Morgenland, scheint den Ministerpräsidenten des Freistaates Bayern der Kirchenbau plötzlich gar nicht mehr zu interessieren? Was hat ihn wohl dazu verleitet, das heimatliche Gerede zu vergessen? Seine dortigen Gesprächspartner wären die richtigen und offiziellen Ansprechpartner für dieses Thema gewesen, nicht die Muslime in Deutschland. Und übrigens: So wie Siemens und Co Investoren in der Wüste ausfindig machen wollen, sollte es den Muslimen auch grundsätzlich möglich sein – zumal keine öffentliche Hand auch nur einen Cent dafür ausgeben will - Spenden für Gotteshäuser von eben jenen Investoren zu erhalten, die vorher noch glühend von der Politik gefeiert wurden. Gleiches Recht für alle! Wenn hiesige Politstrategen meinen, mit fadenscheinigen Argumenten den Muslimen ihr Recht auf den Bau eines Gotteshauses zu verwehren und dann aber im Orient Tausend und eine Nacht spielen – O-Ton Beckstein gegenüber der ddp: „Das erscheint fast wie ein Märchen aus 1001 Nacht“ - dann geht das nicht auf. Denn das wirkt unglaubwürdig und populistisch. Auch hätte man in diesem Zusammenhang von der bayerischen Kirche ein klares Wort erwarten können, die ihren quasi obersten Dienstherren (zu diesem Thema mehr im unteren link) doch einmal bei seinem einwöchigen Wüstenritt an ihre Interessen auf der Arabischen Halbinsel hätte erinnern können. Lesen Sie dazu auch: |