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Mittwoch, 06.10.2021 | Drucken |
Umweltschutz - Symbolbild 2021
Umweltschutz - Symbolbild 2021
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Vertreter aller Weltreligionen unterzeichnen Klima-Appell
Zu den Unterzeichnern gehören u.a. auch der Scheikh und Großimam der Al-Azhar Moschee in Kairo, Ahmad al-Tayyeb und Papst Franziskus: "Mit Wissenschaft und religiöser Weisheit langfristig handeln und denken."
Vatikanstadt (KNA) Erstmals haben Vertreter nahezu aller Religionen gemeinsam mit Wissenschaftlern dazu aufgerufen, weltweite Klimaschutzmaßnahmen umgehend zu intensivieren. Im Vorfeld des COP26-Klimagipfels Anfang November in Glasgow präsentierten sie am Montag im Vatikan als Ergebnis monatelanger Beratungen einen entsprechenden Appell. Diesen übergaben die fast 40 Religionsvertreter an den designierten Präsidenten der COP26, den Briten Alok Sharma, und an Italiens Außenminister Luigi Di Maio. In dem Appell gehen die Religionen auf eine gemeinsame moralische Verpflichtung zur Bewältigung des Klimawandels ein. Alle religiösen und spirituellen Traditionen mahnten sowohl Sorge für andere Menschen wie auch für die Schöpfung an. Im Einzelnen fordern Wissenschaft und Religionen, die Welt möge so schnell wie möglich einen Netto-Kohlendioxid-Ausstoß von Null erreichen. Dies sei notwendig, um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Reiche Länder müssten sich dabei vermehrt engagieren - durch striktere Maßnahmen und finanzielle Hilfen für ärmere Staaten. Gefordert werden weiterhin internationale Kooperation beim Übergang zu sauberer Energie, nachhaltiger Landnutzung und Nahrungsmittelproduktion sowie verantwortungsvoller Finanzierung. Religionsführer sollten ihre Gläubigen aufklären und motivieren, sich aktiv an der öffentlichen Debatte über Umweltfragen zu beteiligen. Zugleich sollen sie selbst und ihre Institutionen in Lebensstil und Umgang mit eigenem Vermögen stärker auf Nachhaltigkeit setzen.
"Mit dem Wissen der Wissenschaft und der Weisheit der Religion" müsse man dringend "um der gesamten Menschheit willen langfristig denken. Künftige Generationen werden uns nie verzeihen, wenn wir es versäumen, unsere gemeinsame Heimat zu schützen.", heißt es in dem Appell.
Scheikh und Großimam der Al-Azhar Moschee in Kairo, Ahmad al-Tayyeb und Papst Franziskus bei der Unterzeichnung und Gründung des Higher Committee of Human Fraternity 2019
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Scheikh und Großimam der Al-Azhar Moschee in Kairo, Ahmad al-Tayyeb und Papst Franziskus bei der Unterzeichnung und Gründung des Higher Committee of Human Fraternity 2019
Scheikh und Großimam der Al-Azhar Moschee in Kairo, Ahmad al-Tayyeb und Papst Franziskus fordern die Angehörigen ihrer Gemeinschaften explizit auf, sich zu bekehren, ihren Lebensstil zu ändern
Zu den Unterzeichnern gehören neben dem Scheikh und Großimam der Al-Azhar Moschee in Kairo, Ahmad al-Tayyeb und dem Papst hochrangige Vertreter des sunnitischen und schiitischen Islam, aller christlichen Konfessionen und des Judentums sowie weitere. "Mit dem Wissen der Wissenschaft und der Weisheit der Religion" müsse man dringend "um der gesamten Menschheit willen langfristig denken", heißt es in dem Appell. "Künftige Generationen werden uns nie verzeihen, wenn wir es versäumen, unsere gemeinsame Heimat zu schützen." Etliche - wie etwa der Scheikh und Imam der Al-Azhar Moschee in Kairo, Ahmad al-Tayyeb oder Rabbi Noah Marans aus den USA - fordern die Angehörigen ihrer Gemeinschaften explizit auf, sich zu bekehren, ihren Lebensstil zu ändern. Die Wissenschaft, so der Präsident der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften, Joachim von Braun, sei sich beim Klimawandel schon lange einig. Jetzt könne man sagen: "Auch die Religionen sind sich in dieser Frage einig." Der designierte Präsident der COP26, Alok Sharma, sagte: "Ich fühle mich geehrt, diesen historischen gemeinsamen Appell entgegenzunehmen." Die Stimmen derjenigen müssten gehört werden, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind, so Sharma. Die Initiative zur Konferenz war von der britischen und italienischen Botschaft beim Heiligen Stuhl ausgegangen. Großbritannien ist Gastgeber der COP26, Italien hat derzeit den G20-Vorsitz inne.
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