Newsnational Freitag, 31.07.2020 |  Drucken


Hadsch und das Opferfest an diesem Freitag

Id Al-Adha - Kurban Bayram. Wir wünschen ein gesegnetes Opferfest

Coronabedingt sind diesmal nur ein paar Tausend Gläubige zu den gestrigen (Arafat) beginnenden Hadsch, dem religiösen Großereignis in Saudi-Arabien erschienen. Die Hadsch ist eigentlich eines der größten religiösen Zusammenkünfte der Menschheit, sie ist die Krone der religiösen Pflicht und sie vermittelt die Friedenshaltung.

Der Islam richtet sich nach dem Mondjahr, das kürzer ist als das Sonnenjahr. Insofern wandert die Zeit muslimische Pilgerschaft durch alle Jahreszeiten, wie der Gläubige durchs Leben. Die große Pilgerfahrt zählt zu den fünf Säulen des Islam, die anderen sind das Glaubensbekenntnis, das fünfmal tägliche Gebet, das Fasten im Ramadan und das Spenden von Almosen. Männliche Muslime tragen während der Pilgerzeit weiße ungesäumte Tücher, sie dürfen sich während der Zeit weder rasieren, noch kämmen, noch Nägel oder Haare schneiden. Frauen dürfen ihr Gesicht nicht verschleiern. Das weiße Pilgergewand muss man angelegt haben, bevor man die Erde betritt, die die "heilige Stätte" genannt wird. Das ist ein Gebiet, das rund 25 Kilometer im Umkreis der Kaaba liegt.

Wer an einer Hadsch teilnehmen will, muss Muslim oder Muslima, muss erwachsen und frei sein. Außerdem muss man im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte sein. Zudem muss ein Pilger die körperlichen und materiellen Möglichkeiten besitzen, um die Anstrengungen auszuhalten und die vorgeschriebenen Riten erfüllen zu können. Der Ritus geht auf den Propheten Abraham zurück, dessen Rituale der Prophet Muhammad (Friede sei auf ihnen beide) übernahm.

Die Riten der Hadj sind genau geregelt. Da geht es unter anderem darum, wann die Gläubigen zum Berg der Vergebung (Berg Arafat) ziehen, wann sie sich kurz vor Sonnenuntergang nach Mina aufmachen, um symbolisch dort den Teufel zu steinigen oder wie das Opferfest zum Abschluss gefeiert wird.

Das Id-ul-Adha (übersetzt Opferfest) ist ein fröhliches Fest, aber mit durchaus ernstem Hintergrund. Im Gedenken an die Opferbereitschaft Abrahams schlachten sowohl die
Pilger in Mekka als auch muslimische Familien rund um den Globus Opfertiere, deren Fleisch an Bedürftige und Arme gespendet wird.



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