Newsnational Montag, 24.10.2011 |  Drucken

Erdbeben in der türkischen Provinz Van – Erdogan: „Wir werden keinen Bürger in der Kälte lassen“

Verzweifelte Suche nach Opfern – Merkel kondoliert - Zuvor versuchten seit Wochen in dieser Kurden-Region PKK-Terroristen die türkische Regierung in ein regionalen Bürgerkrieg zu stürzen

Die Suche nach Toten und Überlebenden in den Trümmern eingestürzter Häuser gehet weiter. In das Krisengebiet in der Provinz Van wurden nach Regierungsangaben mehr als 1200 Helfer geschickt. Auch Einheiten der Armee sind im Einsatz. Dies ist besonders symbolträchtig, weil tags zuvor noch und zwar über Wochen in dieser Region PKK-Terroristen die türkische Regierung in ein regionalen Bürgerkrieg hinzuziehen versuchte.

Bei dem schweren Erdbeben kamen nach Regierungsangaben mindestens 217 Menschen ums Leben. Mindestens 1090 Menschen seien verletzt worden, sagte Innenminister Idris Naim Sahin in der Nacht zum Montag. Der Erdstoß der Stärke 7,2 hatte am Sonntag die Provinz erschüttert.

Die Stadt Ercis sei die Kommune mit den schlimmsten Schäden, sagte der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan am frühen Montag in der Provinzhauptstadt Van. In Ercis und in Van stürzten Dutzende Hochhäuser ein. Die Stromversorgung brach zusammen. Erdogan versprach einen verstärkten Hilfseinsatz der Armee. „Wir werden keinen Bürger in der Kälte lassen“, sagte Erdogan. Aus Angst vor Nachbeben verbrachten viele Bewohner die Nacht bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt im Freien.


Merkel schreibt Beileidstelegramm an Erdogan

Deutschland und andere Staaten boten der Türkei Hilfe bei den Rettungsarbeiten an. Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach der türkischen Regierung ihre Anteilnahme aus. „Mit Erschütterung habe ich von dem schweren Erdbeben in Ihrem Land erfahren, das so viele Menschen das Leben gekostet hat“, schrieb Merkel am Sonntag in einem Beileidstelegramm an Erdogan.



Lesen Sie dazu auch:
Spenden für die Bedürftigen im Erdbebengebiet in Van

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