Newsinternational Dienstag, 17.02.2009 |  Drucken

Österreich: „Wir sind die Islamische Glaubensgemeinschaft!“ - Erklärung der muslimischen Dachverbände, Organisationen und Moscheegemeinden

Über die seit Wochen anhaltende öffentliche Schlammschlacht gegen die offizielle und staatlich anerkannte muslimische Vertretung Österreichs

Die unterzeichnenden muslimischen Organisationen und Moscheegemeinden sehen mit Besorgnis Tendenzen, die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich als gemeinsames offizielles Vertretungsorgan der Muslime in Österreich in Frage zu stellen. In einer gemeinsamen Erklärung machen sie dann auch klar, „dass wir keinen Keil zwischen uns treiben lassen“. Weiter heißt es „Zu einem authentischen und lebhaften innermuslimischen Diskurs gehört es selbstverständlich dazu, in Einzelfragen auch einmal verschiedene Auffassungen oder Lösungsmodelle zu entwickeln. In unserer ganzen Bandbreite bilden wir allerdings die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich. Wir sehen uns als Vereine der Islamischen Glaubensgemeinschaft, die alle gemeinsam die Linie mittragen und verfolgen, die Vereinbarkeit einer Identität als Muslime und Österreicher zu unterstreichen und damit Muslime als Teil der österreichischen Gesellschaft bewusst zu machen.“

Hintergrund der Auseinandersetzung ist eine seit Wochen anhaltende öffentliche Schlammschlacht, die die muslimische Vertretung in Österreich zu spalten versucht. Ihr wird vorgehalten, angeblich Religionsschulbücher gebilligt zu haben mit antidemokratischem Inhalt. Die Glaubensgemeinschaft wies diese Anschuldigung vehement zurück und sprach von wenigen Einzelfällen, die in keinster Weise die Haltung der Gemeinschaft wiedergibt.

In Österreich – in Gegensatz zu Deutschland – ist der Islam im Rahmen eines Staatsvertrages offiziell anerkannt. Die Zusammenarbeit mit den Muslimen geht auf eine lange Tradition zurück, die in der damaligen k.u.k-Monarchie mit bosniakischen Muslimen ihren Ursprung fand.

Das österreichische Bildungsministerium sah sich nun genötigt, neue Dienstsverträge und einen neuen Lehrplan für den Religionsunterricht einzuleiten. Das Ministerium und die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) hätten sich auf ein „Maßnahmepaket“ geeignet. Zudem soll die Unterrichtserlaubnis von Lehrern entzogen werden, die sich von den demokratischen Werten oder Menschenrechten distanzierten.



Lesen Sie dazu auch:
Offizielle Homepage der Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ)
Österreich habe sich auf die Seite der Muslime gestellt - Demokratie ist Interessensvertretung des gesamten Volkes
Österreich: Iftar bei Bundeskanzler Gusenbauer

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