Leserbriefe
KH Schilllinger schrieb:
Pflicht, Kriege zu verhindern
Wir befinden uns in einer Zeit, in der Besonnenheit und Verständigung nicht mehr die Mittel der Wahl zu sein scheinen. Radikale auf allen Seiten und Ebenen haben den Weltfrieden erneut bedrohlich aus der Balance gebracht.
Soweit die Kriegsherren aus demokratischen Wahlen hervorgegangen sind, muss den betroffenen Wählern die Hauptverantwortung zugewiesen werden. Nur das
wäre wohl doch zu eindimensional. Warum opfern Eltern ihre Kinder in teils verbrecherischen Kriegseinsätzen? Die Antworten sind wie bei jedem
menschlichen Handel in den Motiven zu finden. Und wie einfach Motive lenkbar sind, muss jedem Menschen im Medienzeitalter bekannt sein.
Schaffe ein Bedrohungsszenario, heizte es ständig an und irgendwann erschallt der Ruf: „Wir wollen den totalen Krieg!“. Die Möglichkeit eines 3. Weltkrieges soll bereits ausgesprochen worden sein. Wenn dem Herrn dies nur so schwer gefallen wäre, wie mir soeben das Schreiben dieser unerhörten Aussage! Jeder Politiker schwört, sein Volk vor Schaden zu bewahren. Dann sind solche Aussagen grob fahrlässig. Nur wer tut was dagegen? Was kann man eigentlich dagegen unternehmen? Reichen hier diplomatische Protestnoten?
Wird sich hiervon jemand beeindruckt zeigen, der das Völkerrecht bereits mehrfach auf das höchste herausgefordert hat? Können die Religionen ausgleichenden Einfluss nehmen oder nutzen diese die Gelegenheit, um alte Rechnungen untereinander zu begleichen? Wird die Wirtschaft einen Beitrag leisten können, die doch nur so gerne mitverdient? In der Schule hat man mir erzählt, wir Menschen würden uns von den Tieren vor allem darin
unterscheiden, dass wir bewusst planen könnten. Ist das wirklich so, wenn bereits die Möglichkeit eines 3. Weltkrieges in den Raum gestellt wird?
Jeder mündige Bürger hat die Verpflichtung sich gegen Propaganda, Intoleranz, Ausgrenzung und Ignoranz zu stemmen, egal aus welchem politischen, religiösen oder weltanschaulichen Lager diese kommen. Wir dürfen es nicht abgestumpft hinnehmen, dass von uns beauftragte Mandatsträger in der Politik schweigen oder nur Versprechen in Sonntagsreden abgeben. Gleichgültig ob oder welcher Religion angehörig, ist jeder Mensch und vor allem jeder Gläubige in der unbedingten Pflicht, Kriege zu verhindern. Dazu gehört es auch Kriegstreiber und ihre Unterstützer zu identifizieren und ihnen keinen Zugang zu politsicher Verantwortung zu geben.
„Das Problem ist nicht die Atombombe,sondern das Herz des Menschen.“
Albert Einstein
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