islam.de
islam.de » Newsinternational
Montag, 21.10.2024

"Wir denken an einen Sonderstatus für Jerusalem, der von einer Treuhandschaft von fünf Staaten verwaltet werden sollte."

Politiker aus Israel und Palästina stellen Papst Friedensplan vor

Vatikanstadt (KNA) Papst Franziskus hat den früheren israelischen Ministerpräsident Ehud Olmert und den ehemaligen palästinensischen Außenminister Nasser Al-Kidwa am Donnerstag im Vatikan empfangen. Bei der mehr als 30-minütigen Unterredung habe man dem Papst Vorschläge für einen Friedensschluss für den Gazastreifen unterbreitet, sagten die Politiker dem Portal "Vatican News" nach der Begegnung. Sie fordern einen sofortigen Waffenstillstand, die Freilassung der noch von der Hamas festgehaltenen israelischen Geiseln sowie einer Anzahl palästinensischer Gefangener in israelischen Gefängnissen ebenso wie die Wiederaufnahme von Verhandlungen zur "Gründung zweier getrennter Staaten in Frieden", so Al-Kidwa, Neffe des bekannten PLO-Führers Jassir Arafat (1929-2004). Der Status Jerusalems habe den Papst am meisten interessiert, berichtete Olmert. "Wir denken an einen Sonderstatus für Jerusalem, der von einer Treuhandschaft von fünf Staaten verwaltet werden sollte." Auf jeden Fall sollten die Altstadt der politischen Kontrolle entzogen werden und den drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam unterstehen, die sie als heilige Gebetsstätte betrachten, betonte Olmert. Jerusalem könne die Hauptstadt Israels in den Teilen sein, die bereits vor dem 5. Juni 1967 zu dem Land gehörten, zusätzlich zu den jüdischen Vierteln, die nach 1967 gebaut wurden.

Al-Kidwa ergänzte, Jerusalem würde als Hauptstadt Palästinas alle arabischen Stadtteile umfassen, die vor dem Krieg von 1967 nicht zu Israel gehörten. Al-Kidwa forderte von Israel, sein Militär vollständig aus dem Gazastreifen abzuziehen und die Schaffung einer palästinensischen Verwaltungsentität zuzulassen. Ein temporärer Rat von Fachleuten in Verbindung mit dem Ministerrat der Palästinensischen Autonomiebehörde sollte innerhalb von 24 bis 36 Monaten Wahlen in den Palästinensergebieten vorbereiten, so der Ex-Minister. Olmert erklärte, er sei bekanntermaßen auf Distanz zur Regierung von Benjamin Netanjahu, die dem "extremistischen Fanatismus" zweier Minister untergeordnet sei.



Ähnliche Artikel

» Wieder direkte Nahost-Friedensgespräche
» Stellungnahme des KRM: Ein Jahr Krieg und Leid im Nahen Osten
» 06.12.2017 ZMD warnt vor einer einsetigen Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch die USA
» "Israel soll Internationales Völkerrecht endlich anerkennen"
» EU verurteilt geplanten Siedlungs-Ausbau im Westjordanland

Hintergrund/Debatte

Extreme bis extremistische Einstellungen in Deutschland auf dem Vormarsch mit Spiegelung in der Politik und Medien
...mehr

Langes KNA-Interview: Der neue Vorsitzende des Zentralrats der Muslime über sein Amt
...mehr

Bochum ehrt Ahmed Aweimer zum 70. Geburtstag
...mehr

Aiman Mazyek kommentiert das Verbot der Imam Ali Moschee: "Blaue Moschee - Islamisches Zentrum in Hamburg
...mehr

Medienanalyse: Rassismus in Medien, Recht und Beratung
...mehr

Alle Debattenbeiträge...

Die Pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt (Hadj) -  exklusive Zusammenstellung Dr. Nadeem Elyas

88 Seiten mit Bildern, Hadithen, Quran Zitaten und Erläuterungen

Termine

Islamische Feiertage
Islamische Feiertage 2019 - 2027

Tv-Tipps
aktuelle Tipps zum TV-Programm

Gebetszeiten
Die Gebetszeiten zu Ihrer Stadt im Jahresplan

Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben

Marwa El-Sherbini: 1977 bis 2009